Juergen_net
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AW: Die Farbe des Schnees
eine diffuse Reflexion kann auch eine vollständige sein. Die Gesamtintensität (bzw. die spektrale Intensitätsverteilung) und die geometrische Intensitätsverteilung sind zwei verschiedene Dinge. Die Aussage "vollständig" deute ich so, daß Schnee nahezu keine Strahlungsenergie absorbiert, sondern diese Energie nahezu vollständig wieder abstrahlt. Das trifft auf den frischen, weißen Schnee zu. Deshalb erscheint er weiß bzw. grau. Es gibt also keine Änderung in der Spektrahlverteilung.
Die geometrische Richtungsverteilung des reflektierten Strahles ist etwas anderes. Da gibt es zuerst die gerichtete Reflexion nach dem Reflexionsgesetz Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Das kennen wir vom Spiegel her.
Wenn das für den Schnee als Schüttmasse (zu unterscheiden vom einzelnen Kristall) gelten würde, dann würde Schnee spiegeln - ähnlich wie ein riesiger Spiegel oder ruhige Wasseroberflächen.
Tut er aber nicht. Die einzelnen Kristalle liegen ungeodnet nebeneinander. Dadurch wird ein eintreffender Lichtstrahl nicht in eine einzelne diskrete Richtung reflektiert, sondern in viele verschieden Richtungen. Das nennt man einen diffusen Strahler. Die einfachste mathematische Beschreibung für einen solchen hat Lambert mit seinem Cosinus-Ansatz getätigt. Funktioniert oft, aber nicht immer. Heute gibt es gerade im Raytraycing-Bereich noch ausgefeiltere Modelle für verschiedene Anwendungsfälle (z.B Minneart, Phong, Blinn).
Helle Papiere und vermutlich auch Dein Pringles-Deckel haben auch diese diffuse Reflexion.
Soweit zumindest meine Erinnerungen an die Physik.
Aber diese nichtfloureszierenden und farblosen (grauen) Oberflächen haben gemein, daß sie bei nichtweißer Beleuchtung auch kein weißes Licht reflektieren können.
Das Entscheidende Deines Postings war für mich, daß Du sagst im Schatten scheint der Decke am ehesten farbneutral. Das heißt, der Schatten hat keinen und nur geringen Farbstich.
Gruß
Jürgen
Hallo Günter,guenter_w schrieb:Schnee reflektiert nicht diffus, sondern vollständig
eine diffuse Reflexion kann auch eine vollständige sein. Die Gesamtintensität (bzw. die spektrale Intensitätsverteilung) und die geometrische Intensitätsverteilung sind zwei verschiedene Dinge. Die Aussage "vollständig" deute ich so, daß Schnee nahezu keine Strahlungsenergie absorbiert, sondern diese Energie nahezu vollständig wieder abstrahlt. Das trifft auf den frischen, weißen Schnee zu. Deshalb erscheint er weiß bzw. grau. Es gibt also keine Änderung in der Spektrahlverteilung.
Die geometrische Richtungsverteilung des reflektierten Strahles ist etwas anderes. Da gibt es zuerst die gerichtete Reflexion nach dem Reflexionsgesetz Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Das kennen wir vom Spiegel her.
Wenn das für den Schnee als Schüttmasse (zu unterscheiden vom einzelnen Kristall) gelten würde, dann würde Schnee spiegeln - ähnlich wie ein riesiger Spiegel oder ruhige Wasseroberflächen.
Tut er aber nicht. Die einzelnen Kristalle liegen ungeodnet nebeneinander. Dadurch wird ein eintreffender Lichtstrahl nicht in eine einzelne diskrete Richtung reflektiert, sondern in viele verschieden Richtungen. Das nennt man einen diffusen Strahler. Die einfachste mathematische Beschreibung für einen solchen hat Lambert mit seinem Cosinus-Ansatz getätigt. Funktioniert oft, aber nicht immer. Heute gibt es gerade im Raytraycing-Bereich noch ausgefeiltere Modelle für verschiedene Anwendungsfälle (z.B Minneart, Phong, Blinn).
Helle Papiere und vermutlich auch Dein Pringles-Deckel haben auch diese diffuse Reflexion.
Soweit zumindest meine Erinnerungen an die Physik.
Aber diese nichtfloureszierenden und farblosen (grauen) Oberflächen haben gemein, daß sie bei nichtweißer Beleuchtung auch kein weißes Licht reflektieren können.
Das Entscheidende Deines Postings war für mich, daß Du sagst im Schatten scheint der Decke am ehesten farbneutral. Das heißt, der Schatten hat keinen und nur geringen Farbstich.
Gruß
Jürgen