Fotozubehör Filter und Sonnenblende...

AW: Filter und Sonnenblende...

Danke allen, immer wieder prima, was man alles erfährt anläßlich so einer Frage, weil es nicht ja graue Theorie, sondern Eure Erfahrungen sind.
Doehns hat das Problem erkannt
Für längere Tüten mit röhrenförmiger Gegenlichtbelnde haben die auch einen Schieber, der es erlaubt ein Fleckchen zu öffnen, durch das man an den Pol kommt- habe ich aber leider nicht, aber ich wollte schon immer mal einen passenden Schlitz in meine vorhandenen Gegenlichtblenden dremeln...
aber das Schnitzen an der Blende laß ich dann doch besser ;), aber warum gibt es solche Filter eigentlich nicht zum Aufstecken wie den Objektivdeckel, sondern nur zum Aufschrauben? Oder gibt's das eh?

icede, genau das meinte ich
Da würde ich mir mal keine so großen Gedanken wegen der Sonnenblende machen - die ist doch in 1 Sek. ab - eher darüber ob man das Ding nicht mal verkantet aufsetzt und dabei die Gewinde von Filter oder schlimmer, vom Objektiv beschädigt!

die Sonnenblende wird ja bajonettverschlußartig knapp unter dem Gewinde aufgesetzt, also muß dazu das etwas ausgefahrene Objektiv festgehalten werden, und da fürchte ich eben, daß irgendwann das Zoom ausleiert, und zuviel Spiel kriegt.

Den UV Filter (ist ein hochwertiger von B+W) laß ich jetzt weg, aber mit dem Polfilter hab ich mich schon sehr angefreundet und gestern viel geübt, dadurch muß ich ihn auch nicht mehr ständig auf-und abschrauben.

Liebe Grüße,
Helga
 
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Hallo Helga,

hatte bei 2 Tele-Zooms das Problem, dass die Geli beim Auf-/Absetzen etwas schwer gingen, bzw. über den Huckel sprangen.

Ich weiß nicht, wie es bei Deinen Canon-Objektiven ist, kann nur von meinen reden:

Bei dem Sigma kann ich den AF-Motor ausklinken, wenn ich am Objektiv auf manuell stelle, dann geht der Tubus beim Drehen ganz leicht in die jeweilige Endstellung und dem Motor passiert nichts. Danach wieder auf AF stellen und einrasten lassen und der Normalzustand ist wiederhergestellt. Im Sommer ist dieses Vorgehen jedoch jetzt nicht mehr nötig. Im Winter hstte ich schon versucht, das Bajonett etwas mit Gleitmittel zu versehen, da das Plastik rauh wurde.

Bei dem Zuiko ist das ein bischen umständlicher. Da hilft der Trick nicht, obwohl es auch einen AF/MF-Schalter hat. Der MF-Ring steuert aber auch nur den Motor. In einem anderem Forum wird dabei empfohlen die Trägheit und Widerstand des AF-Motors auszunützen und mit einer relativ schnellen Drehung die Geli zu lösen. Funktioniert tadellos, ohne dass der Tubus anruckt. Mache ich aber nur bei ausgeschalteter Kamera.
Und auch hier gilt. Je öfter rauf und runter mit der Geli, desto leichter geht's.

Beim Draufdrehen gibt es in der Regel keine Probleme, da das Objektiv, zumindest bei mir, immer auf der kürzesten Brennweite und auf unendlich gestellt ist, somit ganz eingefahren und auf Anschlag ist.

Keine Probleme habe ich beim Kit-Objektiv. Da dreht sich die Frontlinse nicht. Wäre auch blöd bei einer tulpenförmigen Geli ;).
 
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aber mit dem Polfilter hab ich mich schon sehr angefreundet und gestern viel geübt, dadurch muß ich ihn auch nicht mehr ständig auf-und abschrauben.

bedenke aber, daß ein Polfilter eine Verlängerungsfaktor von 3 hat, unabhängig, wie Du ihn eingeregelt hast.
Ich meine das nur wegen ständig auf und abschrauben.
Ich nutze den Polfilter nur bei ganz bestimmten Motiven, vornehmlich bei unerwünschten Spiegelungen im Glas. Da schraube ich ihn auf. Sonst ist er immer in der Tasche.
 
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Hallo!

Filter:

Das ist definitiv ein Irrglauben:
... Bei hochwertigen, vergüteten Filtern, gibt es keine sichtbare Einbuse in der Abbildungsleistung.

Auch falsch:
Eine Auszugsverlängerung die eine Einbuse an Lichtstärke mit sich bringen könnte, findet bei Filtern generell nicht statt. Verlängerungsfaktoren können bei Filtern vorkommen, jedoch nicht bei einem UV-Filter.


Ich glaube, nun wirds Zeit für ein paar fundiertere Angaben. Hier ein längeres Zitat von unserem [USR]Juergen_net[/USR]. Wer es noch nicht weiß, er ist einer, der in der Industrie maßgeblich die Entwicklung bildverarbeitender Verfahren bestimmt und im Zuge dessen auch die verfügbaren Optiken untersucht hat:

Juergen_net schrieb:
Als Daumenwert nimmt man bei nicht vergütetem Glas pro Grenzfläche Glas-Luft circa 90% Transmission an. Eine Glasscheibe mit zwei Grenzflächen kommt demnach auf etwa 81% Transmission.
Eine Vergütung ohne Filtereigenschaften kann diesen Wert je nach Aufwand deutlich senken. Einfache Vergütungen, die nur aus einer oder wenigen Schichten bestehen, senken den Reflexionswert auf einen kleinen einstelligen Prozentbereich.

Aufwändigere Vergütungen, die aus vielen Schichten bestehen, können Reflexionswerte von deutlich unter 1% pro Grenzschicht erreichen. Bei einem Filter wird das je nach Filtercharakteristik nicht ganz so gut wie bei einer Entspiegelung werden.

Die Regel dabei ist recht einfach: je besser die Werte um so mehr Schichten benötigt man im allgemeinen und um so teurer wird die Sache.
Soviel zum Thema Abdunkeln des Bildes. Das ist aber im allgemeinen auch nicht das Hauptproblem.

Viel komplizierter wird es mit dem Thema Reflexionen und Streulicht. Das hat vielfältige Ursachen: zum einen gibt es Verschmutzungen und kleine Partikel, die unter dem Coating eingeschlossen werden. Die Beschichtung erfolgt zwar im Reinraum und hinterher werden die Gläser noch einmal intensiv inspiziert, aber dabei werden meist nur rel. größere Partikel, entdeckt.

Die nächste Ursache für Streulicht ist die Rauheit der Glas Oberflächen. Die ist zwar auch mikroskopisch klein, führt aber dennoch zu Streulichterscheinungen. Eine weitere Einflussgröße sind die Linsenränder, in denen die Linsen oder die Filtergläser in ihren Fassungen gefasst sind. Diese sind nur relativ grob geschliffen und nicht poliert.

Manchmal gibt es dort auch noch kleine Glasausbrüche. Mit einer Schwärzung der Linsenränder kann man hier einiges bewirken. Allerdings trägt diese Schwärzung wieder ein paar Mikrometer auf und beeinflusst damit die Passung der Linsen in ihren Fassungen. Bei Filtern ist die Passgenauigkeit nicht so kritisch.

Und dann gibt es noch die Fassung selbst, die auch geschwärzt werden muss. Und auch diese Schwärzung kann partiell geschwächt oder gestört sein, oder beim Festschrauben verletzt werden.
Das waren jetzt einige vorwiegend fabrikationsbedingte Mängel, die bei einzelnen Objekten beziehungsweise Filtern auftreten können oder auch nicht, je nachdem wie sorgfältig sie produziert wurden.

Dann gibt es aber auch noch Streulichterscheinungen, die im gesamten Objektivzusammenbau zum Tragen kommen und die sehr speziell von der gesamten optischen strecke bis zum Imager abhängen. Die Bildsensoren haben zur Kontaktierung Aluminiumbahnen. Diese reflektierten das Licht wieder zurück ins Objektiv.

Die eigentlich lichtempfindliche Fläche des Sensors hat ebenfalls glasähnliche Eigenschaften und reflektiert damit auch etwa 10% des Lichtes wieder zurück, eher noch mehr. Zusammen rechnet man mit etwa 50% Licht, das wieder zurück ins Objektiv reflektiert wird. Bei zukünftigen Sensoren wird man versuchen, diesen Wert durch eine Art Vergütung zu verbessern. Aber das ist wieder eine andere Sache.

Das Licht, das vom Sensor zurück reflektiert wird, gerät sozusagen von hinten her ins Objektiv. Je nach Anordnung der Linsen beziehungsweise deren Stellungen (bei einem Zoomobjektiv ist diese ja variabel) kann das Licht dann wieder - und im ungünstigsten Falle sogar durch eine konvexe Linsenfläche gebündelt- auf den im Sensor treffen.

Diesmals allerdings eher ungerichtet und damit als Streulicht oder noch schlimmer als deutlich sichtbare Spiegelung. Ähnliches gilt natürlich auch für Filterscheiben, die vor dem Objektiv befestigt werden.

Bei normalen Kameras ist das allerdings nicht überkritisch. Denn dort haben die Sensoren und der Film nur eine relativ begrenzte Dynamik. Dadurch werden nur die gröbsten Streulichtphänomene sichtbar. Normalerweise stellt man die Blende entsprechend ein.

Die kritischste Situation erhält man dann, wenn man die Blende so einstellt, dass man dunkle Bildteile noch gut erkennen kann und gleichzeitig mit einem Scheinwerfer in das Objektiv hineinstrahlt. Das wird ein Fotograf aber nur äußerst selten tun.

Die Quantifizierung der Streulichteigenschaften ist wegen der Vielfalt der Ursachen kaum machbar. Wir haben hier recht viel untersucht. Es wurden immer neue Algorithmen entwickelt, um aus dem entsprechenden Bild eine Maßzahl für das Streulicht zu entnehmen. Mit jeder neuen Lieferung von Objektiven kamen aber wieder ganz andere Fehlerbilder und Streulichtphänomene zum Vorschein, die mit den Algorithmen gar nicht mehr erfasst wurden.

Ich habe deshalb darauf bestanden, dass die Objektive im endgültig eingebauten Zustand mit der serienmäßigen Bildverarbeitung von von einem Menschen subjektiv beurteilt werden. Und das in der oben genannten kritischsten Anordnung, wobei auch noch die Richtung des einfallenden Lichtes über den ganzen Sichtkreis geschwenkt wird.

Das stieß naturgemäß auf sehr großen Widerstand seitens der Produktion, denn es ist recht teuer und subjektive Prüfungen sind natürlich nicht sehr beliebt. Dennoch sind diese Prüfungen besser als keine Prüfungen, oder als Prüfungen, die sich auf nicht relevante und nicht umfassende Zahlenwerte stützen.

In der Praxis haben sich diese subjektiven von einem Menschen durchgeführten Prüfungen von Anfang an bestens bewährt und haben uns nachweislich vor einem sehr großen Schaden bewahrt. Deshalb sind sie heute auch nicht mehr umstritten, sondern voll akzeptiert.

Aufgrund dieser Erfahrungen halte ich auch solche Zahlenwerte für nicht allzu aussagekräftig. Entscheidend ist immer der gesamte optische Pfad und die nachfolgende Bildverarbeitung.

So bitter es ist, bedeutet es aber, dass man den angepeilten Filter auf seiner Kamera in den entsprechenden relevanten Situationen und Brennweiten testen muss. Dabei kann es Kameras beziehungsweise Objektive geben, die mit Filtern generell schlechter zurande kommen als andere Kameras beziehungsweise andere Objektive. Das muss man allerdings wie gesagt austesten.

Wenn man für eine gegebene Kamera einen Filter aussucht, dann ist der Preis ein gutes Vergleichskriterium, da er auf die Anzahl der Vergütungsschichten schließen lässt (wenn man die Schwankungen der Handelsspanne ausgeschlossen hat). Wenn man es sich leisten kann, sollte man also zum teuren Filter greifen und spart sich damit einige Experimente, Zeit und unter Umständen Ärger. Man hat dann schon einmal den Filter, der am wenigsten Streulicht verursacht.

Wie gesagt, was die Kamera aus dem verbleibenden Streulicht macht, ist wieder eine andere Sache und kann eigentlich nur experimentell bestimmt werden. Es kann dann im schlechtesten Fall immer noch passieren, dass sich die Kamera beziehungsweise das Objektiv nicht so gut mit dem Filter verträgt und dass deshalb ein anderer Fotograf mit dem selben Filter aber mit einer anderen Kamera bessere Ergebnisse erzielt.

Gruß,

Ralf
 
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bedenke aber, daß ein Polfilter eine Verlängerungsfaktor von 3 hat, unabhängig, wie Du ihn eingeregelt hast.
Ich meine das nur wegen ständig auf und abschrauben.
Ich nutze den Polfilter nur bei ganz bestimmten Motiven, vornehmlich bei unerwünschten Spiegelungen im Glas. Da schraube ich ihn auf. Sonst ist er immer in der Tasche.
So allgemein kann man das hier auch nicht stehen lassen.
Ganz früher mal, als die Belichtungsmessung noch nicht durch das Objektiv samt davorgeschraubten Filtern erfolgte, sondern darüber hinweg, wie z.B. bei meiner Contarex Bullseye, oder eben per Handbelichtungsmesser, da musste man den Lichtverlust durch das Filter in die Berechnung mit einfliessen lassen- etwa eine Blendenstufe für Gelbfilter in der S/W-Photographie, sicherlich mehr für Orange oder gar Rot oder Grün-Filter.
Den Verlust an Licht gibt es natürlich auch heute noch, aber er wirkt sich nicht mehr auf die TTL( through the lens) Messung aus, weil der Belichtungsmesser eben sieht was auch auf dem Sensor ankommt.
Und dann gibt es auch immer den Irrglauben, dass ein Pol-Filter nur dazu dient, Reflektionen von nicht-metallischen glatten Flächen wie eben Fenstern oder Teichoberflächen rauszudrehen. Ja auch das kann man damit machen- und wenn man das Fenster lieber spiegelnd haben oder die Wasseroberfläche eben spiegelnd haben will, dann kann man das Pol-Filter so drehen, dass es das ermöglicht- und es kommt natürlich weniger Licht durch als ohne Filter- aber eher so im 1,5-2 Berreich.
Bei strahlender Sonne und kaum Wolken am Himmel nehme ich das Pol-Filter aber immer gerne her, Licht ist ja eh mehr als genug vorhanden. Mit einem Pol kann man eben auch satt-blaue Himmel zaubern, wenn die Sonne hinter einem steht-je direkter desto mehr-weil man eben die Reflexionen an Kleinstpartikeln im Himmel rausdrehen kann, die in das Objektiv reflektieren. Blattgrün kriegt man bei richtigem Sonnstand auch tiefer und dunkler.
Und wenn viel Himmel und/oder Blattgrün abgedunkelt wird, dann wirkt sich das auch auf die Belichtungsmessung viel stärker aus, zumindest wenn man das ganze Feld oder mittenbetont misst.


Bei heavy sunshine habe ich das Pol eigenlich immer drauf- zur Not drehe ich es halt so neutral wie möglich, schade eigentlich, dass es hier in DE nicht so oft heavy sunshine gibt...
Edith:
Hier mal ein Beispiel, das ohne Pol sicherlich nicht so knackig geworden wäre
34070453.P9173216.JPG

Und wenn die Sonne ebebn grad falsch steht, man das Pol-Filter aben doch nicht abschrauben wollte:
34070463.P9173279.JPG

Der Feind eines immer-drauf-Pol-Filters bei schönem Wetter: zu viel Weitwinkel oder gar Pano-Ambitionen- da wird im falschen Reflektionswinkel einfach zu wenig an Reflektionen rausgefiltert- bis 35mm äquivalent geht es noch, bei 28mm wird es schon knapp-darunter sieht man eben unschöne Helligkeitsverteilungen über den Himmel.
34019278.yos_1_plan.jpg
 
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Hallo!

Diesen Effekt kann man in Deutschland auch sehr leicht erreichen - hier z.B. in Blaubeuren:

rme_polfiltereffekt.jpg

Gruß,

Ralf
 
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