AW: Infrarotphotographie / Wärmeabstrahlung
also wird IR durch das übliche optische Material der Fotolinsen zu stark absorbiert.
Ferninfrarot von 10 µm ja, bei Glas ist i.A. jenseits der 5 µm Schluss z.B.
http://www.schott.com/epackaging/german/products/special_glasses/reed_switches/transmission.html
Gibts denn CaF2 oder LaF3 Optiken? (Da müsste IR durchgehen). Ich hatte gehofft, dass mein Nikkor Zoom 18-200 für diesen Zweck gerade noch tauglich wäre.
Genau, oder auch Ge. Aber halt nur für die speziellen Wärmebilkameras oder Pyrometer. Nicht für Deine Nikon.
Dann bleibt aber auch noch die zweite Frage übrig: sind die Sensoren empfindlich für IR?
Der Si-Sensor Deiner Nikon nicht. Der Photoeffekt in Si ist gut für sichtbares Licht, bes. rot und das direkt angrenzende Nahinfrarot (ca. 1 µm), s.
http://micro.magnet.fsu.edu/primer/digitalimaging/digitalimagingdetectors.html.
Wie ist denn so ein Imager aufgebaut, denn Du beschrieben hast?
z.B. Ein Array von Bolometern oder Thermopiles. Bolometer sind Widerstände ganz kleiner Bauart, die thermisch rel. gut isoliert befestigt sind. Sie werden durch die Strahlung aufgeheizt und verändern ihren Widerstand minimal. Das wird ausgewertet. Keine einfache Sache, wie Du Dir vorstellen kannst. Desalb recht teuer.
Alternativ kann ein Array von Piles (Stacks) von (Mikro)Thermoelementen verwendet werden. Auch hier sorgt zuerst die IR-Absorption für die Erwärmung der Sensoren.
Oder ein Array von pyroelektrischen Sensoren.
Man kann doch jetzt recht preiswert Nachtsichtgeräte / Restlichtverstärker kaufen. (Da gibts doch auch Geräte aus der Waffentechnik). Mit einem geeigneten Adapter könnte man die vielleicht als Objektive verwenden können.
Es gibt zwar Wärmebildkameras als Nachtsichtgeräte, die aber sind nicht wirklich preiswert. Ausserdem sind die meist auf Entfernungen von hunderten von Metern, ja sogar 10 Kilometern ausgelegt. Du möchtest aber ein ganzes Haus sehen und das auch noch in Falschfarben angezeigt bekommen. Dafür gibt es spezielle kommerzielle Geräte. Solche werden übrigens auch zur Leckortung bei Wasserschäden in Wänden eingesetzt (Verdunstungskälte).
Was man - meist aus "russischer" Produktion - bekommt, sind sogeannte Restlichtverstärker und bedienen den sichtbaren Bereich. Die sind wiederum ganz anders aufgebaut. Etwa wie eine Kombination aus Vidikon und Braunscher Röhre, mit einem Hochspannungfeld zur Verstärkung. Dazu noch eine Multi-Channel-Platte. Die hat ganz viele kleine leicht schräg in den Strahlengang gestellte Röhrchen in denen eine zusätzliche Verstärkung durch Sekundärelektronenvervielfachung stattfindet,
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildverstärker. Eine zivile Applikation im Mikroskop ist hier schön erklärt
http://micro.magnet.fsu.edu/primer/digitalimaging/digitalimagingdetectors.html
Soweit ich weiss wird die Überprüfung des Hauses auch als Dienstleistung angeboten. Sicher billiger als das Equipment kaufen....
Gruss
Jürgen