ralfeberle
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Kleines 1x1 für Digibildbearbeitungs-Anfänger
Im folgenden wird das z.B. für Reprografen Standardvorgehen für die digitale Bildbearbeitung geschildert, welches auch für uns einen guten Fahrplan darstellt:
1. Bild erfassen
Es bringt beim Scannen keinen Qualitätsgewinn, Bilder in höherer Auflösung zu erfassen und dann auf das gewünschte Weiterverwendungsmaß zu verkleinern. Dies gilt nicht, wenn das verwendete Verkleinerungsverfahren besser ist, als die gröbere Scanfunktion. Pauschale Aussagen sind nicht möglich, es kommt immer auf die Kombination des verwendeten Scanners, der Scansoftware und der Bildbearbeitungssoftware an. Ein verkleinertes Digitalbild muß immer nachgeschärft werden. RGB ist wegen dem größeren Farbraum immer CMYK vorzuziehen, wenn nicht andere Gründe dagegen sprechen.
Bei DigiCams ist es etwas anders: Die Bildverkleinerungsverfahren in der DigiCam mit ihrem kleinen 'Rechner' sind heutzutage den hochwertigen Verfahren auf rechenstarken PCs unterlegen. Daher wählt man in der Regel die höchstmögliche Auflösung beim Fotografieren und verkleinert die Bilder am PC.
2. Beschneiden (ggf. Freistellen)
Ränder, die später sowieso entfernt werden, verfälschen Histogramme, d.h. täuschen Tonwerte (= Helligkeitsstufen) vor, die im Bildausschnitt gar nicht vorkommen. Außerdem verlangsamen größere Dateien die Bearbeitung, vor allem wenn zu wenig Hauptspeicher vorhanden ist. Beim Scannen sollte man den Prescan-Rahmen so eng wie möglich einstellen.
3. Tonwertkorrektur ('Helligkeitsstufenkorrektur')
Die Feineinstellung beginnt mit der Tonwertspreizung. Diese Funktion findet sich bei FixFoto in etwa in der Option 'Kontrast-Automatik HSV' bei den Kontrastfunktionen. Danach folgt die Gammakorrektur, um Kontraste und Helligkeitswerte einzurichten und Über- oder Unterbelichtungen zu korrigieren. Erst danach kümmert man sich um eventuell zu dunkle Schatten (dunkle Bildpartien) oder zu helle Lichter (helle Bildpartien) mit den entsprechenden Werkzeugen, z.B. 'Auf-Abblenden', 'Schatten aufhellen' (welches auch Lichter abdunkeln kann) oder 'Schatten aufhellen selektiv' (welches auch Lichter korrigiert).
4. Farbkorrektur
Da sich bei der Helligkeitskorrektur zugleich auch die Farben verschieben, wird die Farbkorrektur üblicherweise nach der Helligkeitskorrektur ausgeführt (s. 3.). Bei der Farbkorrektur oder Farbbalance werden Farbstiche eliminiert, wozu auch der Weißabgleich oder die Farbtemperatur zählen. Falsches Licht bzw. falsche Einstellung an der Kamera sind die Ursachen. Es können hier auch selektiv bestimmte Bildstellen farblich verstärkt oder abgeschwächt werden - in FixFoto z.B. mit den Farbkurven. Man nennt letzteres Gradation, wobei sie separat auf die Grundfarben und in beliebiger Kombination angewandt werden kann.
Werden alle Grundfarben gleichzeitig verändert, gehört die Bearbeitung unter 3., da es dann eine reine Tonwerteveränderung ist. Das heißt, es werden in diesem Fall Helligkeit, Kontrast und Mitteltöne (mittlere Helligkeiten) per Gradationskurve eingestellt. Gegebenfalls kann noch ein Rauschunterdrückungsfilter angewandt werden. Für die weitere Bearbeitung unter 5. kann evtl. Weichzeichnen von Vorteil sein.
5. Montage und Retusche
Hierzu gehören z.B. passende Hintergründe zum Motiv ins Bild setzen, Objekte aus dem Bild tilgen, rote-Blitzaugen beseitigen, Bildfehler kaschieren und ähnliche Dinge. Dabei stößt man gelegentlich an die Grenzen von FixFoto, wenn sehr aufwendige Montage/Retusche geplant ist. Es ist fast alles machbar, aber eventuell mit ziemlichem Zeitaufwand.
6. Schärfen
Geschärft wird das Bild erst vor dem Druck, der Ausbelichtung oder digitaler Präsentation im Web oder Diashows, da sich geschärfte Bilder kaum noch korrigieren oder retuschieren lassen. Schärfen bringt Kontrast. Bei der Rasterung im Druck bekommt man wieder eine gewisse Unschärfe hinein, weshalb für diesen Verwendungszweck Bilder überschärft werden müssen. Wie stark, hängt vom Ausgabemedium ab, bei rauhem Papier mehr als bei glattem.
FixFoto verwendet den sehr leistungsfähigen Unscharf-Maskieren-Filter in mehreren teilweise automatisierten Verfahren. Der Filter legt eine unscharfe Kopie des Bildes an und überlagert sie mit dem Orinal. Dabei steigen die Kontraste an den Grenzen zwischen zwei benachbarten Farben, während Farbsättigung und Farbverläufe erhalten bleiben. Zusätzlich gibts noch weitere Verfahren, die nur FixFoto hat und die teilweise noch bessere Ergebnisse bringen. Tiefergehenden Infos dazu unter: http://www.ffsf.de/showthread.php?p=9719
Und Xe847 / I2E / Perfectly Clear?
Diese Automatismen greifen vor allem in 3. und größtenteils auch 4. ein.
Das Thema Bildausgabe klammere ich mal aus. Hier gehts dann zu solchen Sachen wie Drucken, dpi-Auflösung, Belichter, etc. Dies und ausführliche weitere Anschlußinformationen für den eigenen Start in die Bildbearbeitung finden sich z.B. im dritten Teil der FF-Einführung unter http://fixfoto.datenschatulle.de/ff-einfuehrung/ff-info_ebv.htm
Die Erweiterung: Großes 1x1 der Bildoptimierung