Fototechnik allgemein Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

Es macht natürlich auch Sinn, am Anfang mal zu schauen, was die neue Kamera kann und was evtl. "hinter den Kulissen" abläuft.
Wenn Du also die Unterschiede kennenlernen möchtest, solltest Du Thorstens "Versuchsaufbau" nachvollziehen.

Welche Einstellungen dann aber im Endeffekt "sinnvoll" sind, liegt bei Dir! ;) Je weniger die Kamera macht, desto mehr Arbeit ist meist manuell zu bestreiten. Allerdings bleiben Dir so auch mehr Eingriffsmöglichkeiten...
 
AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

@Thorsten

... Ich sehe schon, es gibt noch eine Menge zu lernen ... Stativ und Zusatzblitz stehen leider noch auf der Liste der anzuschaffenden Dinge. Der kleine Blitz der Sony kann wohl nicht allzuviel. Schärfe ist bei der Kamera auch so ein Ding. Einfach drauf und los geht zumindest bei Mehrfeldmessung nicht immer gut. Man muß schon sehr auf die Symbole im Display achten um festzustellen, was die Kamera nun fokussiert hat. Bei den vorliegenden Aufnahmn war mir der Fokus auch nicht so wichtig ... aber wie schon bemerkt ... wieder dazu gelernt :D

Aber, wie heißt es so schön: Versuch macht kluch und wer nicht fragt kriegt keine Antwort ...

Das schöne an einer Digitalkamera ist ja, daß man experimentieren kann, ohne auf die Kosten zu achten und ohne auf die Filmentwicklung warten zu müssen.

@Günther

.... Mit diesen beiden Bildern ist meine Frage eigentlich erschöpfend beantwortet ... Die Unterschiede sind massiv und augenfällig ... Also mal wieder wie so oft im Leben ... Kommt ganz darauf an ...

Ein Dankeschön aus dem Westerwald

Ralph
 
AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

@ Ralph,

danke, dass Du es so siehst. So war es auch gemeint.
Jeder von uns hat seine Einstiegserfahrungen in die Digitalfotobearbeitung und seine AHA-Erlebnisse.
Ich habe in der Anfangszeit genauso experimentiert bis ich dann doch festgestellt habe, dass man nur bei fixen Rahmenbedingungen echte Aussagen treffen kann.

Wie Du bei Günters Testbildern siehst, ist eine echte Aussage bei deckungsgleichen Bildern viel einfacher. Wenn Du nur eine Möglichkeit zum Schuß hast - wirst Du eine "Kompromisseinstellung" finden müssen, bei der Du dann in der EBV das Beste rausholen kannst.
Unter Studiobedingungen kannst Du alle möglichen Einstellungen durchspielen und Dir das Beste für die Weiterverarbeitung aussuchen - oder noch besser - Du kannst Bilder mit verschiedenen Einstellungen überlagern (wenn sie pixelgenau identisch sind) und damit einen optimalen Kontrastumfang erzeugen.
Du solltest auch mit den verschiedenen Kontastwerkzeugen von FF spielen - da ist eine ganze Menge zu machen - das geht meiner Meinung nach am besten mit neutralem Ausgangsmaterial.

Bei Günters Bildern meine ich beim Kontrast+ Bild mehr Rauschen zu entdecken - ein Indiz dafür, dass die Kamera mehr rechnen muss. Eine Kamera kann aber aufgrund der vorhandenen Ressourcen nie so gut rechnen wie ein heutiger PC mit guter EBV-Software wie FF (selbst wenn die Kamera intern mit 36bit rechnet)

Du wirst sicherlich bald Deine optimale Defaulteinstellung finden - es würde mich wundern wenn die kamerainterne Verarbeitung bei Dir bessere Qualität zeigen würde als die nachträgliche, reproduzierbare und beeinflussbare Bearbeitung eines spezialisierten Programmes.

weiterhin viel Spass
 
AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

Hallo Thorsten!

Erst mal wieder ein "h" für dich! ;)

Ansonsten machst du für mich deiner Signatur alle Ehre - stimmt, im ersten Bild ist auch bei ISO 64 durch die Kontrastanhebung in der Kamera wesentlich mehr Rauschen erkennbar (ich habe das durch das ziemlich aggressive 3D-Schärfen in diesem Fall natürlich noch deutlicher hervorheben können).

Man hat bei Freihand-Schüssen meist nur eine einzige Gelegenheit, die Kontrolle am Kamera-LCD gibt da nichts her. Deshalb heißt es ganz klar, Kamera in den verschiedensten Situationen für "Spielschüsse" ausgiebig testen und dann angemessen einstellen. Die meisten Kameras heben die Kontraste relativ stark an, weils halt erst mal "schön knackig" aussieht. Wenn man die Chance zu RAW hat, sollte man sie nutzen (SONY-RAW taugt nicht wirklich was!).

Gruß

Günter
 
AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

Hallo,

mein Umgang mit diesen Dingen ist pragmatisch getrieben:
  • Ich gehe davon aus, daß die Rechenleistunhg moderner Kameras deutlich kleiner ist, als die meines Rechners. => Die kameraintegrierten Algorithmen müssen göber sein und neigen zu Artefakten. Sehe ich beim Schärfen besonders deutlich. => Nachbearbeitung derzeit soweit als möglich außerhalb der Kamera (in einigen Jahren mag das mit besseren Kameras anders aussehen). FF hat gute Möglichkeiten, die Stapelverarbeitung vereinfacht einiges. Speicherplatz ist billig, also kann man ruhig die Stapelverarbeitung nutzen.
  • Bei den meisten Aufnahmen habe ich - wie Günter sagt - eh keine Möglichkeit/Zeit mit mehreren Einstellungen zu photographieren. Also ein möglichst neutrale allround-Einstellung wählen.
  • Eine andere Sache ist es bei Einstellungen, die direkt den Sensor beeinflussen. z.B. ASA (über die Integrationszeit). Da muß ich bei der Aufnahme handeln. Das hole ich später u.U. nicht mehr raus.
  • Wie Thorsten sagt: Kontrast und Schärfe hängen über die Kontrastübertragungsfunktion MTF zusammen. Schöne Darstellung siehe http://www.schneider-kreuznach.com/knowhow/digfoto.htm
  • Hatte mal die Sony P100 gestetet, die wohl optisch + elektronisch baugleich mit der W12 ist. Mit der Mehrfeldmessung kam ich (und nicht nur ich) überhaupt nicht zurecht. Fokus und Belichtung auf Zentrum setzten und die Bilder werden wieder scharf. Wenn ich mich recht erinnere war die grüne Automatikeinstellung für mich ungeeignet, modifiziertes P war gut.
Gruß
Jürgen
 
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Hatte mal die Sony P100 gestetet, die wohl optisch + elektronisch baugleich mit der W12 ist. Mit der Mehrfeldmessung kam ich (und nicht nur ich) überhaupt nicht zurecht. Fokus und Belichtung auf Zentrum setzten und die Bilder werden wieder scharf. Wenn ich mich recht erinnere war die grüne Automatikeinstellung für mich ungeeignet, modifiziertes P war gut.
Stimmt. Aber auch die P-Automatik neigt dazu, bei schlechten Lichtverhältnissen lediglich die 1/40 sec als Verschlusszeit zu wählen. Folge: Die Bilder werden unscharf, weil verwackelt. Bei solchen Bedingungen gehe ich daher immer auf M und stelle die Belichtungszeit manuell auf 1/80 sec ein, die Blende auf 2,8, außerdem den Blitz auf "immer an". So komme ich bestens klar.

Gruß
Alfred
 
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dl6hbl schrieb:
Bei Günters Bildern meine ich beim Kontrast+ Bild mehr Rauschen zu entdecken - ein Indiz dafür, dass die Kamera mehr rechnen muss. Eine Kamera kann aber aufgrund der vorhandenen Ressourcen nie so gut rechnen wie ein heutiger PC mit guter EBV-Software wie FF (selbst wenn die Kamera intern mit 36bit rechnet)
weiterhin viel Spass


Da muss ich Bedenken anmelden:

1. kommt das erhöhte Rauschen nicht vom Rechnen, sondern von der Kontrastaufsteilung, diese wirkt natürlich auch auf die Fehlinformationen im Bild und macht diese sichtbarer.

2. kann eine Kamera mindestens so gut rechnen wie Dein Rechner (sie ist ja eine Spezialmaschine und schleppt nicht so viel Ballast mit sich wie ein PC, kein PC wandelt ein RAW so schnell in jpg wie eine Kamera), vor allem produziert sie keine Tonwertabrisse (siehe Ralphs Feststellung).
Der Unterschied zwischen einem richtig gut gewandelten RAW und einem richtig gut erstellten jpg beruht auf zwei Dingen:

1. kann der Mensch eingreifen beim RAW und zB die Tonwertkurve beeinflussen.

2. dadurch, dass nichts zerstört werden kann bei der Wandlung (das RAW ist ja weiterhin vorhanden) kann der Computer eine weit mutigere Einstellung benutzen als die Kamera, wenn die Wandlung übertrieben ist oder Informationen zerstört sind, dann kann man als User das ja immernoch rückgängig machen.
 
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Juergen_net schrieb:
Hatte mal die Sony P100 gestetet, die wohl optisch + elektronisch baugleich mit der W12 ist. Mit der Mehrfeldmessung kam ich (und nicht nur ich) überhaupt nicht zurecht. Fokus und Belichtung auf Zentrum setzten und die Bilder werden wieder scharf. Wenn ich mich recht erinnere war die grüne Automatikeinstellung für mich ungeeignet, modifiziertes P war gut.

Im Display werden die Felder angezeigt, auf die fokussiert wurde. Man muß jedes mal genau hinschauen, dann ist es in Ordnung. Bedarf dann aber einiges an Disziplin. Die grüne Einstellung mag ich auch nicht (bei keiner Kamera übrigens), Die Anzeige zeigt nur das Allernötigste und Einstellmöglichkeiten gibt es überhaupt nicht. Was mich an der Sony am meisten stört ist das lichtschwache Objektiv und das es keine Irisblende gibt. Da ist nur so eine - wie heißt das ?? - Schnappblende mit zwei Einstellungen. In Zusammenhang mit dem lichtschwache Zoom lassen sich dann noch ein paar Zwischenwerte abbilden.

Die Lichtschwäche scheint aber ein Grundübel bei allen - auch DSLR - Kameras im bezahlbaren Consumer-Bereich zu sein. Werd ich wohl b.a.w. mit leben müssen.

Ralph
 
AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

So wie NIGHTSTALKER gestern schrieb, halte ich es auch für richtig:
Überlegen, ob das Motiv hohen oder niedrigen Kontrastumfang hat, also bei Außenaufnahmen, ob die Sonne scheint (möglicherweise noch mit harten Schlagschatten) oder ob es dunstig ist. Danach dann den Kontrast voreinstellen.
Im Zweifelsfall lieber den geringeren Kontrast, dann gibt es keine Verluste bei den Lichtern oder Schatten. Wenn die Camera die Überprüfung des Histogramms erlaubt, ist das auch eine gute Möglichkeit. Liegt alles in der Mitte konzentriert, kann der Kontrast ruhig stärker aufgedreht werden.

Gernot
 
AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

NIGHTSTALKER schrieb:
Da muss ich Bedenken anmelden:

1. kommt das erhöhte Rauschen nicht vom Rechnen, sondern von der Kontrastaufsteilung, diese wirkt natürlich auch auf die Fehlinformationen im Bild und macht diese sichtbarer.

Ist das jetzt nicht Wortklauberei ? Also gut - es entsteht bei der kamarainternen Verarbeitung. Fakt ist, dass das andere Bild von Günter bei nachträglicher Kontrasthebung mit FF einen hochwertigeren Eindruck macht. (ich weiss, dass durch die Schärfungsaktion nicht alles der Kamera zuzuschreiben ist)

2. kann eine Kamera mindestens so gut rechnen wie Dein Rechner (sie ist ja eine Spezialmaschine und schleppt nicht so viel Ballast mit sich wie ein PC, kein PC wandelt ein RAW so schnell in jpg wie eine Kamera), vor allem produziert sie keine Tonwertabrisse (siehe Ralphs Feststellung).

Die Kamera ist eine dumme Spezialmaschine, sie ist sicherlich schneller bei der RAW - jpg Umwandlung - aber nur weil sie einen fest "verdrahteten" Umwandlungsalgorithmus nutzt und fest verdrahtete I/O Strukturen hat. Hier sehe ich das "Betriebssystem" als Zeitfaktor. Warum nutzen die meisten Profis externe Programme für die RAW-Umwandlung wenn sie "perfekte" jpgs erhalten könnten ?
Was sind Tonwertabrisse ? Was ist tatsächlich Bildinhalt ? Rechnet die Kamera vielleicht das Histogramm schön ?

Der Unterschied zwischen einem richtig gut gewandelten RAW und einem richtig gut erstellten jpg beruht auf zwei Dingen:

1. kann der Mensch eingreifen beim RAW und zB die Tonwertkurve beeinflussen.

2. dadurch, dass nichts zerstört werden kann bei der Wandlung (das RAW ist ja weiterhin vorhanden) kann der Computer eine weit mutigere Einstellung benutzen als die Kamera, wenn die Wandlung übertrieben ist oder Informationen zerstört sind, dann kann man als User das ja immernoch rückgängig machen.

Einverstanden, wenn du das "mutig" mit differenziert ergänzt.


Fakt ist, dass Ralph eine Kamera ohne RAW-Unterstützung hat (so wie ich mit meiner FZ10) und dass die alte Weisheit " lieber hinterher bearbeiten" für mich nach wie vor gilt. Dabei spielt die Geschwindigkeit eine nachrangige Rolle.
 
AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

dl6hbl schrieb:
Ist das jetzt nicht Wortklauberei ? Also gut - es entsteht bei der kamarainternen Verarbeitung. Fakt ist, dass das andere Bild von Günter bei nachträglicher Kontrasthebung mit FF einen hochwertigeren Eindruck macht. (ich weiss, dass durch die Schärfungsaktion nicht alles der Kamera zuzuschreiben ist)


Meiner Meinung nach aber nur, weil die Kontrastanhebung anders erfolgte.

eine dumme Maschine ist die Kamera, es ging aber um den Ausdruck " nie so gut rechnen" ... ich denke es liegt vor allem daran, dass die Kamera vorsichtig sein muss, da alles was sie nicht ins jpg quetscht auf immer verloren ist.

Ansonsten denke verstehen wir uns schon :) kommt halt immer drauf an von welcher Seite man eine Argumentation aufzieht.



Warum nutzen die meisten Profis externe Programme für die RAW-Umwandlung wenn sie "perfekte" jpgs erhalten könnten ?

Weil die Kamera eine andere Umrechnung macht als sie sich vorstellen :) alleine der erhöhte Belichtungsspielraum ist das Arbeiten in RAW wert...

ich kenne aber keinen ernstzunehmenden Bildbearbeiter oder Fotografen, der seine RAWs einfach im Automatikmodus konvertiert ausser Ralf Eberle, bei dem mich dies allerdings sehr überrascht hat.
Bei wirklich guter Vorarbeit bei der Belichtung kann ich mir das allerdings schon vorstellen, dass man in den meisten Fällen schon vorher viel machen kann und dann mit einer Standardkonvertierung zurechtkommt....


Tonwertabrisse sind Lücken im Histogramm wie sie bei stärkeren Änderungen im Kontrast auftreten, diese sind deutlich seltender wenn man in 16 Bit (eigentlich 10-12 Bit) arbeitet als bei 8 Bit.
 
AW: Kontrast schon in der Kamera erhöhen?

Hallo!

Solange Tonwerte und Weißabgleich im grünen Bereich sind, gibts keinen Grund, von der zeitsparenden Automatikwandlung der Canon-Tools abzuweichen. Bildoptimierung geht in FixFoto schneller als in jedem RAW-Wandler.

Zusatzvorteil: Durch immer gleich gewandeltes JPEG-Bildmaterial läuft die Optimierung in FixFoto ebenfalls je Bildserie immer gleich, die notwendigen Korrektureinstellungen sind von Bild zu Bild meist gleich. So braucht man pro Bild teilweise weniger als 30 Sekunden zur Optimierung.

Es lohnt sich also, schon bei der Aufnahme Tonwert-Ausreißer zu vermeiden.

Gruß,

Ralf
 
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