Maskierung - wie Schritt für Schritt?

renrew12

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Hallo,

wer kann einem FF-Anfänger einmal die Maskierung Schritt für Schritt bis hin zum ordnungsgemäßen Speichern des maskierten Bildes erklären???
Ich habe mir hier schon allerlei durchgelesen, bin aber noch nicht so recht schlau daraus geworden. Wichtig ist auch zu wissen, w a r u m ein vorgenommener Schritt so und nicht anders ausgeführt wird.

In der Hoffnung, bald etwas schlauer zu sein

Werner
 
AW: Maskierung

Hallo,

um auf Deine Frage entsprechend antworten zu können, wäre es hilfreich zu wissen, was genau Du nicht verstehst. Deine Fragestellung ist jetzt etwas allgemein.
Lies Dir doch einstweilen mal das Thema Anwendungsbeispiel: Retusche/Maskierung durch.
 
AW: Maskierung

Hallo!

Fürs Verständnis wird allzu ausführliches Erklären wenig bringen, das Wissen wird auch kaum haften bleiben. Gerade Maskieren ist nicht gerade Anfängerstoff. Die Empfehlung ist, mit den Möglichkeiten zu spielen, aber als erstes Beispiele hier vom Forum nachzumachen. Als nächstes sich ein eigenes nicht zu umfangreiches Ziel setzen - und immer wieder üben. Ich verspreche, es klärt sich alles von selbst.

Es gibt auch nicht unbedingt eine feste Reihenfolge, viele Wege führen nach Rom. Viel wichtiger ist, FixFotos Eigenheiten bei der Maskierung selbst zu erfahren. Es ist für die Leute im Forum viel einfacher zu antworten, wenn spezifischere Fragen gestellt werden. Für die Einführung gibts zahlreiche Beispiele - auch deswegen, damit man nicht immer wieder von vorn anfangen zu erklären muß. ;)

Gruß,

Ralf
 
AW: Maskierung - wie Schritt für Schritt?

Hallo Ralf,
danke für Dein Anwendungsbeispiel " Retusche/Maskierung", habe mich nicht zu fragen getraut aber jetzt mit diesem Beispiel blicke ich auch durch. Jetzt kann man ja beginnen mit den ganzen Werten zu spielen und auszuprobieren.
Einfach Klasse alles und Eure Erklärungen.
Nochmals Danke an alle.
Gruß Rudy
 
AW: Maskierung - wie Schritt für Schritt?

renrew12 schrieb:
Hallo,
wer kann einem FF-Anfänger einmal die Maskierung Schritt für Schritt bis hin zum ordnungsgemäßen Speichern des maskierten Bildes erklären???
Hallo Werner,

da ich mich auch noch zu den FF-Anfängern zähle und gerade 2 interessante Einsatzfälle für Maske/Retusche hinter mir habe, kann ich ja was dazu sagen. Einsatzfall ein wohl 60-jähriges zerissenes Klassenphoto, eingescannt.

klassenfoto-ausgang-klein.jpg


Die erste Aufgabe war es, das Mädchen in der weißen Schürze auszuschneiden und dezent herauszustellen.
Ergebnis:
klassenbild-einzelperson.jpg


Vorgehen:
  1. Aus gedrehtem Originalbild den Ausschnitt herausholen. Das ist noch einfach: Umformen, Seitenverhältnisse.
  2. Polygonmaske grob um die Person + Pult herumlegen, mit rechter Maustaste abschließen. Außenherum, mit etwas Abstand. Muß gar nicht so genau sein, denn dazu gibt es den Schieberegler "Weichzeichnen" (genial!). Der sorgt dafür, daß die Maske nicht abrupt endet. 32 war mal beim Originalbild ein Startwert. Je größer, desto größer der Übergangsbereich. Dann die Knöpfe Maske sichtbar und Maske gefüllt drücken. Es entsteht eine weiße Fläche über der Person. Weiße Flächen heißen, daß darauf alle Funktionen wirken (incl. I2e) die Du ausführst, solange das Menue "Masken" offen ist. Da ich die Person unverändert und den "Hintergrund" weichgezeichnet haben wollte, mußte ich die Maske-invers auswählen. Masken kann man speichern, laden und zuladen.
  3. Dann den „Hintergrund“ dezent weichzeichnen (Effekte, Weichzeichner; beide Regler betätigen). So treten die Mitschülerinnen zurück. Man hätte sie auch z.B. abdunkeln können, aber das ist Geschmacksache.

Am linken Arm sehen wir einen Fleck. Ob er nun durch das Alter des Photos oder durch die Kriegsware kammt, sei dahingestellt. Jedenfalls will den heute niemand mehr sehen und er muß weg. Eine einfache Clone-Übung:

fleck.jpg


  1. Maus im Originalbild auf den Fleck positionieren und 1 eintippen. dann wird der Ausschnitt vergrößert und es läßt sich hinreichend präzise arbeiten.
  2. Retusche öffnen
  3. Pinsel mit dem Schieberegler entsprechend groß einstellen. "weich" und "sichtbar" wählen, ebenso "klonen" und "fest". "fest" heißt, daß immer dasselbe Stück aus dem Originalbild genommen wird. Wenn "fest" nicht angeschaltet wird, dann wandert der kopierte Ausschnitt mit. Allerdings auf dem Originalbild! D.h., man klont isch dann die Störstelle an einen anderen Ort wieder herein. Hier vermißt man die Undo-Funktion innerhalb der Retusche schmerzlich! Es empfiehlt sich deshalb bei größeren Klonarbeiten nach erfolgreichen Zwischenschritten die Retuschemaske zu schließen. Dann wird das Ergebnis ins Bild übernommen und ist damit gesichert.
  4. Pinsel auf ein gutes Stück in der Nähe der Fehstelle positionieren. Mit Strg Linke Maustaste den Quellenort festlegen.
  5. Pinsel auch die Fehlstelle positionieren und mit linker Maustaste das Quellenmuster über die Fehlstelle malen. Das wars hier schon und so sieht es dann aus. Hinreichend gut für ein 60 Jahre altes Photo!
fleckweg.jpg

Soviel zum "festen" Pinsel. Den mitbewegten kann man in anderen Fällen auch einsetzen. In meinem Bild hier Wochenthema "Blätter und Wasser" war ursprünglich mal diese Famile drin:
familie-klein.jpg

Das kann man mit dem beweglichen Klonpinsel ruck-zuck übertünchen. Im Wald und Gras ist ohnehin keine Ordnung zu erkennen, so daß man etwas nachlässiger sein kann. Wenn man's nicht weiß, sieht mans nicht, wenn man's weiß, klann man die Stelle sicher finden.

Die nächste Aufgabe ist es, das Klassenbild mit dem Riß zu restaurieren.

Da wir ja jetzt schon mit Retusche und Masken arbeiten können, wird die Beschreibung etwas gröber:
  1. Anhand der Bildkante feingedreht. Hierzu einfach L eintippen und wenn das Gitter kommt nochmals L. Dann kann man eine Linie parallel zur Horizontalen (hier) Bildrand zeichnen und mit rechter Maustaste drehen.
  2. Jetzt wird die Wand restauriert. Sie hat eine sanfte vertikale Grautonstruktur, die beim Retuschieren so ungefähr erhalten bleiben muß: Retusche aufrufen. Mit festem langem dünnen, rautenförigen Polygon-Pinsel parallel zur Rißkante die Wand wieder instand setzen ("Kartoffel-Stempel-Prinzip). In 2 Stufen. Zuerst den langen Teil, dann den vorderen kurzen Teil um die Tannenzweige herum.
    klassenbild-zw-1-klein

    Man sieht noch deutlich die Stempelabdrücke. Die müssen natürlich weg:
  3. Über die Klonung eine Polygonmaske gelegt (Weichzeichnen einstellen nicht vergessen) und mit "Effekte" "Weich/Scharfzeichnen" "Weichzeichnen" bearbeitet. "Radius" und "Mix" max. Ergebnis:
    klassenbild-zw2-klein.jpg

    Man sieht links an den Tannenzweigen noch immer den Riß durchschimmern. Einen Optimierungsversuch machen wir noch:
  4. Am linken Ende der Risses bei den Tannenzweigen den noch immer sichtbaren Übergang mit Rundpinsel unscharf geklont in der 1-Ansicht (Ctrl drücken). Könnte man sicher noch optimieren, aber es soll mal gut sein. Dabei noch gleich ein paar Fehlstellen z.B. am Pollunder der Lehrerin etc. weggepinselt.
  5. Schneiden
  6. Jetzt Versuch mit I2e die dunklen Stellen aufzuhellen. Das kann I2e ganz gut. Leider geht der Kontrast aus den Gesichtern. Und an der restaurierten Wand und in der Lehrerin gibt es Glanzstellen. Auch wenn die ganzen Farboptimierungen aus sind. Und der geclonte Bereich und die Lehrerin beginnen zu glänzen. Die Glanzstellen können zwar durch eine weiche Rechteckmaske, die die Lehrerin ausspart, vor der Ausführung von i2e reduziert werden, aber das hilft nicht bei den Gesichtern. Also wieder Undo.
  7. Lösung: Maske "Helligkeit/Farbe" nutzen: Geniale Funktion: Farbart ausknipsen, Helligkeit an und den Helligkeitsbereich so einstellen, daß die ganze Wand und fast alle Gesichter, aber nicht die dunklen Stellen erfaßt werden. Dazu erst mal Doppelkilck auf ein Gesicht. Dann gibt es schon mal ein Grobeistellung der Regler, danach noch feinjustieren. Maske invers (die Gesichter sollen ja unverändert bleiben), dann weichzeichnen (unbedingt erforderlich, im Originalbild Wert 32) und damit dann I2e ausführen (Lichter/Schatte würde wohl auch gehen). Alle Farbregler ausknipsen. Ergibt eine Aufhellung der dunklen Schürzen etc. fast ohne negative Effekte.

Und hier nochmal Original und Restauration im Vergleich:
klassenfoto-ausgang-klein.jpg


klassenbild-final-klein.jpg




Sicher gibt es von den Profis noch bessere und einfachere Wege, dann lernen wir noch was dazu. Aber so kann man erst mal starten.
Und wenn das funktioniert, nach den Posts suchen, in denen kuni-r die Bitmap-Maske erläutert. Das sind auch noch mal besondere FF-Delikatessen.

Viel Erfolg
Gruß
Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Maskierung - wie Schritt für Schritt?

Lieber Jürgen,

"Es entsteht eine weiße Fläche über der Person. Weiße Flächen heißen, daß darauf alle Funktionen wirken (incl. I2e) die Du ausführst, solange das Menue "Masken" offen ist."
Das war der entscheidende Satz, der bei mir zum Ahaerlebnis führte. Ich danke dir herzlich dafür, dass du mir Begriffstutzigem auf die Sprünge helfen konntest. Ich glaube, dass Deine gut dargestellten Arbeitsschritte auch anderen helfen können.

Noch einmal herzlichen Dank für Deine Mühe

Werner
 
AW: Maskierung - wie Schritt für Schritt?

Hallo Werner,

nichts zu danken. Die Sache ist zwar genial in der Wirkung, aber leider nicht selbsterklärend. Habe es selbst beim FF-Usertreffen von Kuni-r gelernt.
Weiter noch viel Erfolg und viel Spaß!
Gruß
Jürgen
 
AW: Maskierung - wie Schritt für Schritt?

Hallo Jürgen,

Zitat:"Hier vermißt man die Undo-Funktion innerhalb der Retusche schmerzlich! "
Wenn du über einem falsch gesetzten Retuschefleck die rechte Maustaste drückst und ein paar mal hin und her gehst, wird dieser Fleck wieder zurückgenommen.

Gruß

Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Maskierung - wie Schritt für Schritt?

renrew12 schrieb:
Wenn du über einem falsch gesetzten Retuschefleck die rechte Maustaste drückst und ein paar mal hin und her gehst, wird dieser Fleck wieder zurückgenommen.
Vielen Dank lieber Werner,

jetzt hast Du bei mir eine schmerzliche (Wissens-)Luecke geschlossen!

Der Thread zur trickreichen und mächtigen Bitmap-Maske ist uebrigens
hier.

Gruss

Juergen
 
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