Juergen_net
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Hallo Werner,renrew12 schrieb:Hallo,
wer kann einem FF-Anfänger einmal die Maskierung Schritt für Schritt ... erklären???
da ich mich auch noch zu den FF-Anfängern zähle und gerade 2 interessante Einsatzfälle für Maske/Retusche hinter mir habe, kann ich ja was dazu sagen. Einsatzfall: ein wohl 60-jähriges eingescanntes Klassenphoto, an dem Kriegs- und Nachkriegszeit ihre Spuren hinterlassen haben.
Damit das Üben leichter fällt: Bilder können übrigens aus dem Forum in den FF-Arbeitsbereich hineinkopiert (oder per drag-and-drop hineingezogen) werden und die Schritte dann in FF nachvollzogen werden.

Die erste Aufgabe: Das Mädchen in der weißen Schürze ausschneiden und dezent herauszustellen.
Ergebnis:

Vorgehen
- Aus gedrehtem Originalbild den Ausschnitt herausholen. Das ist noch einfach: „Umformen“, „Seitenverhältnisse“, oder einfach „C“.
Dann kommt der Grundkurs mit Masken arbeiten - “Bild“ „Maskieren“ auswählen. Schaltfläche Polygonmaske aktivieren. Polygonmaske grob um die Person + Pult herumlegen. Außen herum, mit etwas Abstand. Das muß gar nicht so genau erfolgen, denn dazu gibt es den Schieberegler "Weichzeichnen" (genial!). Der sorgt dafür, daß die Maske nicht abrupt endet. 32 war mal beim Originalbild ein Startwert, bei dem verkleinerten Bild ist ein anderer Wert besser. Je größer dieser Weichzeichnen-Wert, desto größer der Übergangsbereich – und die Rechenzeit.
Das sieht so aus:
- Die Maske mit der rechten Maustaste abschließen.
Sind die Schaltflächen „Maske sichtbar“ und „Maske gefüllt“ aktiviert, dann entsteht beim Abschließen der Maske (RMT) eine weiße Fläche über der Person.
Weiße Flächen bedeuten, daß darauf alle Funktionen wirken (incl. I2e) die man ausführt, solange das Menue "Masken" offen ist.
Bei unserem Beispiel soll ja die Person unverändert aber den "Hintergrund" weichgezeichnet werden. Dazu ist die Maske zu invertieren, was mit der Schaltfläche „Maske-invers“ erledigt wird. Der „geschützte“ Bereich, der durch die folgenden Aktionen nicht verändert wird, ist jetzt schwarz.
Masken kann man übrigens speichern, laden und zuladen.
- Den „Hintergrund“ dezent weichzeichnen („Effekte“, „Weichzeichner“; beide Regler betätigen). So treten die Mitschülerinnen zurück. Man hätte sie auch z.B. abdunkeln können, aber das ist Geschmacksache. Wie gesagt: Solange das „Masken“-Menue zu sehen ist, werden alle ausgeführten Funktionen maskiert!
- Zum Abschluß der maskierten Bearbeitung deaktivieren wir das das „Masken“-Menue (kleines x drücken).
Obige Maske wurde durch Zeichnen bei gedrückter LMT erzeugt. Ralf weist zurecht darauf hin, daß man mit der Polygonmaske es sich in der Regel besser arbeitet, wenn man die Maustaste nur einzeln drückt und nicht festhält. Macht auch die nachträgliche Bearbeitung durch rechte Maustaste einfacher.
Soweit die ersten Schritte zum Thema Maskieren
Weiter geht es mit Retusche - die ersten Schritte
Ein einfaches Beispiel zum Üben.
Am linken Arm sehen wir einen Fleck. Der muß weg. Eine einfache Retusche-Übung, Rubrik Klonen:

- Maus im Originalbild auf den Fleck positionieren und darauf zoomen (1, 2,3,oder 4 eintippen). So läßt sich präziser arbeiten.
- Mit „Bild“ , „Retusche“ das Retusche-Menue öffnen
- Pinsel mit dem Schieberegler entsprechend groß einstellen. "weich" und "sichtbar" wählen, ebenso "Klonen" und "fest". "fest" heißt, daß immer dasselbe Stück aus dem Originalbild genommen wird. Wenn "fest" nicht angeschaltet wird, wandert der kopierte Ausschnitt (die „Klonquelle“) mit. Allerdings auf dem Originalbild! D.h., man klont sich dann die Störstelle an einen anderen Ort wieder hinein.
- Pinsel auf ein gutes Stück in der Nähe der Fehstelle positionieren. Mit Strg + Linke Maustaste den Quellenort festlegen. In unteren Fenster des Klone-Menues zeigt ein Fadenkreuz auf die Klonquelle
- Pinsel auf die Fehlstelle positionieren und mit linker Maustaste das Quellenmuster über die Fehlstelle malen. Das wars hier schon und so sieht es dann aus.
Hinreichend gut für ein 60 Jahre altes Photo!
Bei umfangreicheren Klonarbeiten geht schon mal was daneben. Kein Probelem bei FFt: Die Undo-Funktion fürs Klonen: Rechte Maustaste drücken und mit der Maus den retuschierten Bereich uberstreichen. Das Retuschierte verschwindet wieder (vielen Dank an renrew12 für den Tipp!). Es empfiehlt sich dennoch bei umfangreicheren Klonarbeiten nach erfolgreichen Zwischenschritten die Retuschemaske zu schließen. Dann wird das Ergebnis ins Bild übernommen und ist damit gesichert.

war ursprünglich mal diese Famile drin:

Das kann man mit dem beweglichen Klonpinsel ruck-zuck übertünchen. Im Wald und Gras ist ohnehin keine Ordnung zu erkennen, so daß man etwas nachlässiger klonen kann.
Die nächste Aufgabe ist es, das Klassenbild mit dem Riß zu restaurieren.
Da wir ja jetzt schon mit Retusche und Masken arbeiten können, wird die Beschreibung etwas sportlicher:
- Anhand der Bildkante gedreht. Hierzu einfach L eintippen und wenn das Gitter kommt nochmals L. Dann eine Linie parallel zur Horizontalen (hier Bildrand) zeichnen und mit rechter Maustaste drehen.
- Jetzt wird die Wand restauriert. Sie hat eine sanfte vertikale Grautonstruktur, die beim Retuschieren so ungefähr erhalten bleiben muß: Retusche aufrufen. Mit festem langem dünnen, rautenförigen Polygon-Pinsel parallel zur Rißkante die Wand wieder instand setzen ("Stempel“-Prinzip).
In 2 Stufen. Zuerst den langen Teil, dann den vorderen kurzen Teil um die Tannenzweige herum.
Man sieht noch deutlich die Stempelabdrücke. Die müssen weg: - Über die Klonung eine Polygonmaske gelegt (Weichzeichnen einstellen!)
und mit "Effekte" "Weich/Scharfzeichnen" "Weichzeichnen" bearbeitet. "Radius" und "Mix" max. Ergebnis:
Man sieht links an den Tannenzweigen noch immer den Riß durchschimmern. Einen Optimierungsversuch machen wir noch: - Am linken Ende der Risses bei den Tannenzweigen den noch immer sichtbaren Übergang mit Rundpinsel unscharf geklont und mit „Retusche“ „Weichzeichnen“ noch etwas eingeebnet. Auch hier hilft die Zoom-Ansicht.
- Schneiden
- Jetzt Versuch mit I2e die dunklen Stellen aufzuhellen. Das kann I2e ganz gut. Leider geht der Kontrast aus den Gesichtern. Und an einigen Stellen gibt es Glanzstellen. Auch wenn alle Farboptimierungen aus sind.
- Lösung: Maske "Helligkeit/Farbe" nutzen: Geniale Funktion: Farbart deaktivieren, Helligkeit an und den Helligkeitsbereich so einstellen, daß die ganze Wand und die hellen Gesichter, aber nicht die dunklen Stellen erfaßt werden. Dazu erst mal Doppelklick auf ein Gesicht. Das liefert eine Grobeistellung der Regler, danach noch feinjustieren.
Ausführen. „Maske invers“ (die Gesichter sollen ja unverändert bleiben), weichzeichnen einstellen (unbedingt erforderlich, im Originalbild Wert 32) und damit dann I2e ausführen (Lichter/Schatte würde wohl auch gehen). Beim S/W-Bild alle Farbregler aus. Ergibt Aufhellung der dunklen Stellen fast ohne negative Effekte.
Hier Original und Restauration im Vergleich:


Die Königsklasse der Maskierung ist die Bitmap-Maske. Und hier ist sie erläutert.
Ein weiteres schönes Beispiel mit intensiver Anwendung von Masken und Retuschen ist der Beitrag "Zeitschriftenhaut" und viele weitere. Einfach im Forum nach Maskieren, Maske, Retusche suchen..
Viel Erfolg
Gruß
Jürgen
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