Hallo Panorama-Einsteiger(innen),
Dies ist ein Versuch anhand gleicher Ausgangsbilder die Ergebnisse verschiedener Panoramaprogramme vorzustellen. Die Ausgangsbilder von Thomas Pöhler können als Zip-Datei für eigene Experimente hier heruntergeladen werden. Die Bilder wurden geringfügig verkleinert und etwas komprimiert.
Die Ausgangsbilder sind in der Art, wie man sie mal eben so im Vorbeigehen macht.
Alle Ergebnisbilder wurden ohne Nachbearbeitung und ohne Verwendung irgendwelcher versteckten Parameter in der maximal möglichen Größe gestitcht; also so wie ein Anfänger an die Sache herangehen würde. In FixFoto wurden alle Ergebnisbilder, wo nötig, beschnitten und auf eine einheitliche Breite von 1960 Pixel herunterscaliert. Die Speichergröße wurde auf 1 MB begrenzt. Es fand keine Bildoptimierung statt.
Bild 1 Canon-Photostitch
Das Programm wird zu Canon Kameras mitgeliefert. Es beherrscht verschiedene Möglichkeiten, auch mehrreihige Panoramen, und arbeitet sehr schnell. Auch der Belichtungsausgleich zwischen den Bildern ist erstaunlich gut. Das war’s dann aber auch schon. Bei genauer Betrachtung wird man sehr schnell feststellen, daß das Programm die wichtigen Dinge nicht gut kann. Es ist allenfalls dazu geeignet, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen ob die gemachten Aufnahmen sich überhaupt zu einem Panorama zusammenfügen lassen. Jedenfalls benutze ich das Programm unter diesem Aspekt. Ein gutes Ergebnis konnte ich noch nie erzielen.
Bild 2 Autostitch
Bei diesem Programm geht es leider nicht ganz ohne Voreinstellungen. Wo und was einzustellen ist steht in der Readme-Datei. Der Menüpunkt „Edit“ führt in das Dialogfeld zum Einstellen der Parameter. Mit OK schließt das Dialogfeld. Unter dem Menüpunkt „File“ gelangt man in einen Dateimanager wo die entsprechenden Bilder ausgewählt werden müssen. Danach geht es ganz schnell. Solange ein Panorama 2D ist erkennt das Programm selbstständig ob es sich um ein einreihiges oder mehrreihiges Panorama handelt. Das Stitchergebnis ist in der Regel gut, aber es kann auch zu nicht erwünschten Überraschungen kommen. Dann muß man versuchen, an den Parametern zu schrauben, in der Hoffnung, ein besseres Resultat zu bekommen. Auch die Belichtungsübergänge werden gut bewältigt. Einzige Schwäche sind gelegentlich Geisterbilder, wie auch hier zu sehen. Im Programm selbst gibt es da keine Abhilfe. Bleibt nur eine EBV z. B. mit FixFoto.
Bild 3 PanoramaFactory
PanoramaFactory beherrscht nur 2D, einreihig. Dafür aber auch 360° Panoramen, die man sowohl als normales Bild aber auch als „mov“ für den QuickTime-Player generieren lassen kann. Auf Wunsch werden sogar angepaßte Webseiten mit dem fertigen Panorama erstellt. Wenn man diesem Programm Ausgangsbilder anbietet, die z. B. mit Stativ aufgenommen wurden, gleichmäßige Überlappungsbereiche aufweisen und das vielleicht sogar von einer im Nodalpunkt justierten Kamera, dann liefert PanoramaFactory hervorragende Ergebnisse. Aber mit Ausgangsbildern wie sie hier vorliegen, scheint das Programm überfordert zu sein. Eigentlich stimmt nichts und zudem gibt es Geisterbilder.
Mein Fazit zu PanoramaFactory, kein Programm für Anfänger oder nur mal so nebenbei. Wer sich aber in die Materie einarbeiten will und die nötigen Voraussetzungen schaffen will und kann ist mir diesem Programm gut bedient.
Bild 4 PanoramaStudio
PanoramaStudio ähnelt im Funktionsumfang sehr PanoramaFactory kann aber vieles um einiges besser. Oft ist es nicht nötig, mögliche Parameter einzustellen, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen. Aus diesem Grund ist dieses Programm auch für Anfänger sehr geeignet. Korrektes Zusammenfügen der Ausgangsbilder ohne sichtbare Übergänge sind selbstverständlich. Geisterbilder gibt es aber auch hier, so daß eine separate Bildbearbeitung bemüht werden muß.
Einziger Schwachpunkt ist die Beschränkung, nur einreihige Panoramen herstellen zu können. Ansonsten, eine uneingeschränkte Empfehlung.
Bild 5 PanoTools
mit PTGui, Autopano und Enblend
Ganz eindeutig nicht für Anfänger sondern für interessierte Panoramafotografen gedacht ist dieses Paket aus verschiedenen Programmen, die aber zusammengehören und auch gut miteinander korrespondieren. Aber hat man sich eingearbeitet und die Funktionen der Einzelprogramme verstanden dann ist der Umgang damit ebenso leicht und unkompliziert wie mit den oben beschriebenen Konkurrenten.
Mit den PanoTools kann man alle vorkommenden Panoramen, vom einfachen einreihig flachen bis zum Kugelpanorama, erstellen. Allerdings arbeitet das Programm auf der DOS-Ebene und ist umständlich und kryptisch zu bedienen.
Das ist heute nicht mehr jedermanns Sache weshalb es für fast alle Betriebssysteme grafische Benutzeroberflächen gibt. Eine davon ist PTGui für Windows. Sinnfällig strukturiert erschließen sich mit diesem Programm die Zusammenhänge von Überlappungsbereichen und Kontrollpunkten. Diese Kontrollpunkte sind der Schlüssel zu einem guten Panorama und werden in PTGui eigentlich von Hand gesetzt. Das kann bei vielen Einzelbildern eine recht mühsame und zeitraubende Beschäftigung sein.
Abhilfe schafft hier das Programm Autopano. Ebenfalls Dos-basiert kann das Programm aber als Plugin eingebunden werden. Damit ist es dann möglich, auf Knopfdruck hunderte von Kontrollpunkten in die Bilder einzufügen. Ein erster Optimierungsversuch zeigt dann, ob es notwendig ist, weitere entweder senkrechte oder auch waagerechte Punkte einzufügen. Nach mehren Optimierungsdurchgängen, löschen von nicht passenden Kontrollpunkten und Verwendung weiterer Parameter kommt man schließlich zu einem Ergebnis, bei dem die Differenz eines Kontrollpunktpaares vielleicht nur 0,5 Pixel beträgt. Man erhält also sehr präzises brillantes Ergebnisbild. Geisterbilder gibt es nur dann wenn sich wirklich viele Menschen während der Aufnahme im Bild bewegen. Aber in der Regel ist man davor nahezu sicher. Übrigens ist das ein Grund, warum Panoramafotografen Fisheyeobjektive verwenden. Die sind in der Regel schlechter als Normalobjektive, aber durch den sehr großen Bildwinkel benötigt man sehr viel weniger Einzelbilder für ein Panorama und hat dadurch auch weniger Störeinflüsse.
Für die Belichtungsübergänge kann PTGui eigentlich auch selbst sorgen. Aber das gelingt meist nicht so gut. Abhilfe schafft hier das ebenfalls auf DOS-Ebene basierende Programm Enblend, welches ebenfalls als Plugin eingebunden werden kann. Die Anwendung von Enblend kostet nicht nur Zeit sondern setzt dann voraus, daß das Ergebnisbild im TIF-Format gespeichert werden muß.
Bild 6 PanoTools mit Hugin, Autopano und Enblend
Hier gilt alles gleich wie zuvor erklärt. Der Unterschied besteht im Programm Hugin. Auch eine grafische Benutzeroberfläche für die PanoTools. Das Programm arbeitet auch unter Linux, für das es zu Beginn auch konzipiert wurde. Erfreulicherweise ist das Programm Freeware. Schon deshalb eine Empfehlung.
Apropos Empfehlung, das ist nicht einfach, weil Ansprüche an das Ergebnis unterschiedlich sind und die Mühe der Einarbeitung nicht jeder auf sich nehmen will. Vielleicht sind die hier gezeigten Ergebnisbilder eine Hilfe zur Entscheidung für das richtige Panoramaprogramm. Ich selbst benutze die PanoTools mit PTGui, weil das Programm alles kann und nach Einarbeitung leicht zu bedienen ist.
Zum Schluß ein Ratschlag zur Größe von Panoramen. Die maximal mögliche Größe der Bilder liegt bei mir z. B. bei einem Kugelpanorama bei 13000x6500 Pixeln. Daran rechnet ein Computer mit 500 MB Arbeitsspeicher jedoch 5 bis 6 Stunden. Wenn man das Ergebnis noch nicht kennt kommt da natürlich Frust auf. Deshalb mein Tip: Die Größe zunächst mal auf 2000x1000 Pixel einzustellen. Das geht dann relativ flott und man kann die Qualität des Panoramas beurteilen. Wenn es sich dann lohnt und man vielleicht auch an einen großen Ausdruck denkt, kann man ja immer noch ein größeres Panorama rechnen lassen.
viel Spaß
Fritz
P.S. Ein bischen Werbung zum Schluß. Weitere Panoramen sind auf meiner Homepage zu sehen.
Dies ist ein Versuch anhand gleicher Ausgangsbilder die Ergebnisse verschiedener Panoramaprogramme vorzustellen. Die Ausgangsbilder von Thomas Pöhler können als Zip-Datei für eigene Experimente hier heruntergeladen werden. Die Bilder wurden geringfügig verkleinert und etwas komprimiert.
Die Ausgangsbilder sind in der Art, wie man sie mal eben so im Vorbeigehen macht.
Alle Ergebnisbilder wurden ohne Nachbearbeitung und ohne Verwendung irgendwelcher versteckten Parameter in der maximal möglichen Größe gestitcht; also so wie ein Anfänger an die Sache herangehen würde. In FixFoto wurden alle Ergebnisbilder, wo nötig, beschnitten und auf eine einheitliche Breite von 1960 Pixel herunterscaliert. Die Speichergröße wurde auf 1 MB begrenzt. Es fand keine Bildoptimierung statt.
Bild 1 Canon-Photostitch
Das Programm wird zu Canon Kameras mitgeliefert. Es beherrscht verschiedene Möglichkeiten, auch mehrreihige Panoramen, und arbeitet sehr schnell. Auch der Belichtungsausgleich zwischen den Bildern ist erstaunlich gut. Das war’s dann aber auch schon. Bei genauer Betrachtung wird man sehr schnell feststellen, daß das Programm die wichtigen Dinge nicht gut kann. Es ist allenfalls dazu geeignet, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen ob die gemachten Aufnahmen sich überhaupt zu einem Panorama zusammenfügen lassen. Jedenfalls benutze ich das Programm unter diesem Aspekt. Ein gutes Ergebnis konnte ich noch nie erzielen.
Bild 2 Autostitch
Bei diesem Programm geht es leider nicht ganz ohne Voreinstellungen. Wo und was einzustellen ist steht in der Readme-Datei. Der Menüpunkt „Edit“ führt in das Dialogfeld zum Einstellen der Parameter. Mit OK schließt das Dialogfeld. Unter dem Menüpunkt „File“ gelangt man in einen Dateimanager wo die entsprechenden Bilder ausgewählt werden müssen. Danach geht es ganz schnell. Solange ein Panorama 2D ist erkennt das Programm selbstständig ob es sich um ein einreihiges oder mehrreihiges Panorama handelt. Das Stitchergebnis ist in der Regel gut, aber es kann auch zu nicht erwünschten Überraschungen kommen. Dann muß man versuchen, an den Parametern zu schrauben, in der Hoffnung, ein besseres Resultat zu bekommen. Auch die Belichtungsübergänge werden gut bewältigt. Einzige Schwäche sind gelegentlich Geisterbilder, wie auch hier zu sehen. Im Programm selbst gibt es da keine Abhilfe. Bleibt nur eine EBV z. B. mit FixFoto.
Bild 3 PanoramaFactory
PanoramaFactory beherrscht nur 2D, einreihig. Dafür aber auch 360° Panoramen, die man sowohl als normales Bild aber auch als „mov“ für den QuickTime-Player generieren lassen kann. Auf Wunsch werden sogar angepaßte Webseiten mit dem fertigen Panorama erstellt. Wenn man diesem Programm Ausgangsbilder anbietet, die z. B. mit Stativ aufgenommen wurden, gleichmäßige Überlappungsbereiche aufweisen und das vielleicht sogar von einer im Nodalpunkt justierten Kamera, dann liefert PanoramaFactory hervorragende Ergebnisse. Aber mit Ausgangsbildern wie sie hier vorliegen, scheint das Programm überfordert zu sein. Eigentlich stimmt nichts und zudem gibt es Geisterbilder.
Mein Fazit zu PanoramaFactory, kein Programm für Anfänger oder nur mal so nebenbei. Wer sich aber in die Materie einarbeiten will und die nötigen Voraussetzungen schaffen will und kann ist mir diesem Programm gut bedient.
Bild 4 PanoramaStudio
PanoramaStudio ähnelt im Funktionsumfang sehr PanoramaFactory kann aber vieles um einiges besser. Oft ist es nicht nötig, mögliche Parameter einzustellen, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen. Aus diesem Grund ist dieses Programm auch für Anfänger sehr geeignet. Korrektes Zusammenfügen der Ausgangsbilder ohne sichtbare Übergänge sind selbstverständlich. Geisterbilder gibt es aber auch hier, so daß eine separate Bildbearbeitung bemüht werden muß.
Einziger Schwachpunkt ist die Beschränkung, nur einreihige Panoramen herstellen zu können. Ansonsten, eine uneingeschränkte Empfehlung.
Bild 5 PanoTools
mit PTGui, Autopano und Enblend
Ganz eindeutig nicht für Anfänger sondern für interessierte Panoramafotografen gedacht ist dieses Paket aus verschiedenen Programmen, die aber zusammengehören und auch gut miteinander korrespondieren. Aber hat man sich eingearbeitet und die Funktionen der Einzelprogramme verstanden dann ist der Umgang damit ebenso leicht und unkompliziert wie mit den oben beschriebenen Konkurrenten.
Mit den PanoTools kann man alle vorkommenden Panoramen, vom einfachen einreihig flachen bis zum Kugelpanorama, erstellen. Allerdings arbeitet das Programm auf der DOS-Ebene und ist umständlich und kryptisch zu bedienen.
Das ist heute nicht mehr jedermanns Sache weshalb es für fast alle Betriebssysteme grafische Benutzeroberflächen gibt. Eine davon ist PTGui für Windows. Sinnfällig strukturiert erschließen sich mit diesem Programm die Zusammenhänge von Überlappungsbereichen und Kontrollpunkten. Diese Kontrollpunkte sind der Schlüssel zu einem guten Panorama und werden in PTGui eigentlich von Hand gesetzt. Das kann bei vielen Einzelbildern eine recht mühsame und zeitraubende Beschäftigung sein.
Abhilfe schafft hier das Programm Autopano. Ebenfalls Dos-basiert kann das Programm aber als Plugin eingebunden werden. Damit ist es dann möglich, auf Knopfdruck hunderte von Kontrollpunkten in die Bilder einzufügen. Ein erster Optimierungsversuch zeigt dann, ob es notwendig ist, weitere entweder senkrechte oder auch waagerechte Punkte einzufügen. Nach mehren Optimierungsdurchgängen, löschen von nicht passenden Kontrollpunkten und Verwendung weiterer Parameter kommt man schließlich zu einem Ergebnis, bei dem die Differenz eines Kontrollpunktpaares vielleicht nur 0,5 Pixel beträgt. Man erhält also sehr präzises brillantes Ergebnisbild. Geisterbilder gibt es nur dann wenn sich wirklich viele Menschen während der Aufnahme im Bild bewegen. Aber in der Regel ist man davor nahezu sicher. Übrigens ist das ein Grund, warum Panoramafotografen Fisheyeobjektive verwenden. Die sind in der Regel schlechter als Normalobjektive, aber durch den sehr großen Bildwinkel benötigt man sehr viel weniger Einzelbilder für ein Panorama und hat dadurch auch weniger Störeinflüsse.
Für die Belichtungsübergänge kann PTGui eigentlich auch selbst sorgen. Aber das gelingt meist nicht so gut. Abhilfe schafft hier das ebenfalls auf DOS-Ebene basierende Programm Enblend, welches ebenfalls als Plugin eingebunden werden kann. Die Anwendung von Enblend kostet nicht nur Zeit sondern setzt dann voraus, daß das Ergebnisbild im TIF-Format gespeichert werden muß.
Bild 6 PanoTools mit Hugin, Autopano und Enblend
Hier gilt alles gleich wie zuvor erklärt. Der Unterschied besteht im Programm Hugin. Auch eine grafische Benutzeroberfläche für die PanoTools. Das Programm arbeitet auch unter Linux, für das es zu Beginn auch konzipiert wurde. Erfreulicherweise ist das Programm Freeware. Schon deshalb eine Empfehlung.
Apropos Empfehlung, das ist nicht einfach, weil Ansprüche an das Ergebnis unterschiedlich sind und die Mühe der Einarbeitung nicht jeder auf sich nehmen will. Vielleicht sind die hier gezeigten Ergebnisbilder eine Hilfe zur Entscheidung für das richtige Panoramaprogramm. Ich selbst benutze die PanoTools mit PTGui, weil das Programm alles kann und nach Einarbeitung leicht zu bedienen ist.
Zum Schluß ein Ratschlag zur Größe von Panoramen. Die maximal mögliche Größe der Bilder liegt bei mir z. B. bei einem Kugelpanorama bei 13000x6500 Pixeln. Daran rechnet ein Computer mit 500 MB Arbeitsspeicher jedoch 5 bis 6 Stunden. Wenn man das Ergebnis noch nicht kennt kommt da natürlich Frust auf. Deshalb mein Tip: Die Größe zunächst mal auf 2000x1000 Pixel einzustellen. Das geht dann relativ flott und man kann die Qualität des Panoramas beurteilen. Wenn es sich dann lohnt und man vielleicht auch an einen großen Ausdruck denkt, kann man ja immer noch ein größeres Panorama rechnen lassen.
viel Spaß
Fritz
P.S. Ein bischen Werbung zum Schluß. Weitere Panoramen sind auf meiner Homepage zu sehen.
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