Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

ralfeberle

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Hallo!

Einführung

Dieser Tip behandelt ein Spezialproblem und zeigt Wege auf, wie man trotz Widrigkeiten zu einem annehmbaren Resultat kommen kann. Die Bearbeitung ist aufwendig und lohnt sich nur, wenn man unbedingt auf ein weiterverwendbares Digitalbild angewiesen ist.

Beschreibung des Problems

Es gibt Fotopapier, das bei näherer Betrachtung eine regelmäßige Struktur hat. Sie besteht aus kleinen rautenförmigen Vertiefungen - siehe weiter unten die 1:1-Ausschnitte aus den Ausgangsbildern - die sich beim gescannten Bild in unregelmäßigen hellen Sprenkeln äußern. Man findet dieses Papier bei Fotos, die in matt ausbelichtet sind, nicht bei Hochglanz. Es ist aber nicht normales Matt, sondern nennt sich Seidenraster (Silk). Es wird meist in der professionellen Portraitfotografie eingesetzt und öfters auch bei Paßbildern. Es hat einen gewissen seidigen Glanz, der Bilder mit viel Haut lebendiger wirken läßt. Und es ist teurer als normales Fotopapier.

Verwendete Software
  • FixFoto
    Für den Zuschnitt, das Drehen, teilweise Schärfen und Weichzeichnen von maskierten Bildteilen. Weitere Bearbeitungen sind nicht Gegenstand dieses Tips.
  • Neat Image
    Fürs 'Entrauschen', auch teilweise Schärfen. Entrauschen beseitigt hier aber nicht klassisches Rauschen wie von der DigiCam oder Filmkorn, sondern die hellen Sprenkel des Seidenraster-Scannens. Das Programm war eine wertvolle Hilfe wegen der fein abstimmbaren Parameter. Wer die Vollversion besitzt muß beachten, daß die nur unkomprimierte TIFF-Bilder verarbeiten kann.
  • Image Analyzer
    Für die Dekonvolution, um in diesem Falle die durchs Entrauschen unscharfen Bilder zu schärfen.
Weg 1: Nur ein Bild steht zur Verfügung

1. Arbeitsschritt: Scannen des Bildes

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan01.jpg

Bild 1: Erster Testscan: Ausgangsbild

Beschreibung:
Nach dem enttäuschenden Scanergebnis - das Bild sollte in guter Qualität ausgedruckt werden können - folgte die Überlegung, wie das Bild optimiert werden könnte. Die erste Idee war, da es ein Lichtreflexionsproblem beim Scannen ist, daß man versuchen könnte, das Bild jeweils um 90° gedreht einzuscannen und die sich damit ergebenden vier Bilder in einem Bild zu überlagern. Die Hoffnung war, durch das Überlagern würden sich die Sprenkel aufheben.

2. bis 4. Arbeitsschritt: Scannen des Bildes jeweils 90° weitergedreht

Ergebnisse (Ausschnitte):

Seidenrasterscan02.jpg

Seidenrasterscan03.jpg

Seidenrasterscan04.jpg

Bilder 2 bis 4: Scans um 90°, 180° und 270° gedreht

Beschreibung:
Wie man sieht, sind die hellen Sprenkel ziemlich unterschiedlich. Doch ob sie unterschiedlich genug sind, wird man erst nach dem nächsten Schritt sehen!

5. Arbeitsschritt: Mischen der Bilder

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan05.jpg

Bild 5: Mischbild der Bilder 1 bis 4

Beschreibung:
Um mit FixFoto die Bilder mischen zu können, müssen sie alle pixelgenau gleich groß sein. Wenn alle vier Bilder in der Computer-Ansicht selektiert sind, können sie auf einmal gemischt werden. Die Funktion dafür findet man unter 'Effekte'...'Bilder mischen'.

Um die Bilder allerdings sauber mischen zu können, müssen sie alle exakt den gleichen Ausschnitt zeigen. Der Zuschnitt mit FixFoto ist etwas schwierig. Mit der Maus alleine ist es nicht zu machen, man muß, nachdem man mit der Maus einen Rechteckrahmen aufgezogen hat, mittels TAB in den Dialog 'Rechteck' schalten. Ich empfehle, darin nicht nur die Größe des Beschneiderahmens anzugeben, sondern auch die Position von Hand einzutragen und zu notieren.

Hat man ein weiteres Bild zugeschnitten, muß es zwischengespeichert (das jeweilige Ausgangsbild nicht überschreiben!) und dann das Ausgangsbild wieder geladen werden. Dabei ist zu beobachten, ob das Bildmotiv springt oder sauber der gleiche Ausschnitt getroffen wurde. Auch kleine Sprünge des Motivs verschlechtern im Mischungs-/Kombibild die Schärfe. Gegebenenfalls muß also der Zuschnitt wiederholt werden und dafür wandelt man leicht die notierten Positionswerte des Beschneiderahmens ab.

Zudem ist es sehr wahrscheinlich, daß man es beim Scannen nicht schafft, alle Bilder genau rechtwinklig einzuscannen. Folglich muß man beim Beschnitt auch noch auf feine Unterschiede im Drehwinkel des Motivs achten. Für Korrekturen empfehle ich dazu STRG+'Frei Drehen' (das Icon) bzw. den Frei-Drehen-Dialog. Dort kann man Winkel in 0,1° Genauigkeit einstellen und die Drehung leicht mit einem veränderten Wert wiederholen, da der Dialog die verwendeten Werte speichert.

Das exakte Beschneiden und Drehen macht den Löwenanteil der aufzuwendenden Arbeit aus!

Es ergab sich eine Bildgröße von 1175x1720 Pixel nach dem Zuschnitt. Für einen angestrebten 300 dpi-Druck waren damit die Bilder fast ideal doppelt so groß, also gut 600 dpi bei Wiedergabe in Originalgröße. Die doppelte Scanauflösung ist notwendig wegen der Punktauflösung. Würde man mit gleicher Auflösung scannen wie Drucken, ergeben sich Probleme, wenn das Scanraster nicht exakt die Bildpunkte trifft. Und da das praktisch immer der Fall ist, kann man dem mit doppelter Scanauflösung zuvorkommen. Dann macht selbst ein exakter Scanrasterversatz von 50% nichts aus, also ein Scannen genau der Zwischenräume der Bildpunkte.

Leider sind die Sprenkel nur geringer geworden, aber nicht ganz verschwunden. Sie sind außerdem gleichmäßiger, allerdings nicht gleichmäßig übers ganze Bild, sondern jeweils in Teilbereichen. Diese ungleiche Verteilung macht es Digi-Bildstörungs-Beseitigungsalgorithmen schwer:
Letztendlich müßte man eine relativ starke Wirkung benutzen mit dem Nachteil, daß dann weniger gestörte Bildteile sich ebenso verschlechtern, sprich, unschärfer werden.

6. Arbeitsschritt: Störungen beseitigen mit Neat Image

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan06.jpg

Bild 6: "Entrauschtes" Bild 5

Beschreibung:

Um die Sprenkel auch in den dunklen Bildteilen, insbesondere Haaren, ausreichend entfernen zu können, ist eine genaue Anpassung der Neat Image Parameter notwendig. Ich wollte mit den Einstellungen aber auf keinen Fall zu hoch gehen, denn dann wäre die Unschärfe völlig inakzeptabel geworden. Gefragt war also eine Gratwanderung.

Verständlicherweise gibts für dieses Spezialproblem weder fertige ladbare Entrauschprofile noch schafft die Automatik eine optimale Entrauschung. Zumindest Neat Images Automatiken allerdings gehen schon in die richtige Richtung und benötigen nur noch eine Feinjustierung der Parameter.

Das Bild ist nun frustrierenderweise ziemlich unscharf. Die Unschärfe entspricht in etwa einer Defokussierung, also nicht richtig scharfstellen beim Fotografieren. Nun galt es, die Unschärfe zu beseitigen.

7. Arbeitsschritt: Bilder entrauschen mit Neat Image inklusive Schärfen

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan07.jpg

Bild 7: "Entrauschtes" und geschärftes Bild 5 bzw. geschärftes Bild 6

Beschreibung:
Die Schärfung ist nicht berauschend, das Resultat sieht ziemlich künstlich und puppenhaft aus. An dieser Stelle habe ich die weitere Optimierung auf Weg 1 abgebrochen.

Abschlußüberlegungen zu Weg 1

Das Hauptproblem bei Weg 1 ist offenbar die Schärfe. Selbstverständlich habe ich auch FixFotos Schärfungsverfahren ausführlich auf das entrauschte Bild losgelassen, jedoch waren die erzielbaren Ergebnisse immer noch nicht annehmbar. Einerseits ist starke Entrauschung notwendig, andererseits geht damit starke Unschärfe einher - ein Teufelskreis.

Ansätze, um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, gibt es:

a) Vorab das Mischbild (Nr. 5) vor dem Entrauschen schärfen - mit FixFoto. Die Entrauschung könnte dann bei besser sichtbaren Sprenkeln evtl. besser 'Zupacken'.

b) Verwendung von Dekonvolution als letzten Arbeitsgang, um die Unschärfe anzugehen.

Allerdings habe ich dann keine weitere Zeit investiert mit weiteren Schärfungsexperimenten mittels Dekonvolution, denn mir ist ein vielversprechenderer Weg eingefallen. Ich wollte auf dem Weg zum Optimalbild unterwegs möglichst wenig Qualität verschenken, um nicht hinterher wieder mühsam versuchen zu müssen, sie zu restaurieren.

Doch das ist Thema für das nächste Posting... :)
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Weg 2: Mehrere Bilder stehen zur Verfügung

1. Arbeitsschritt: Scannen der Bilder

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan08.jpg

Seidenrasterscan09.jpg

Bilder 8 und 9: Zwei exemplarische Scans von insgesamt sechs

Beschreibung:
Man sieht, daß sich die Sprenkel deutlich unterscheiden. Die Idee war, daß die Vertiefungen im Papier je Bild an anderer Stelle sitzen und sich so besser gegenseitig nach dem Scannen aufheben können. Da alle Bilder in gleicher Orientierung gescannt werden konnten, wurde dies mit einem Scandurchgang erledigt und das Scanbild anschließend in die sechs Einzelbilder zerschnitten.

2. Arbeitsschritt: Mischen von sechs verschiedenen Bildern

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan10.jpg

Bild 10: Sechs Bilder gemischt

Beschreibung:
Vergleicht man Bild 10 mit Bild 5 fällt auf, in Bild 10 sind die Sprenkel deutlich geringer und gleichmäßiger verteilt - also eine bessere Ausgangsbasis fürs Entrauschen. Selbstverständlich sind auch bei diesem Bild die selben umfangreichen Beschneide- und Bilddrehvorbereitungen wie bei Bild 5 durchzuführen. Die Bildgröße ist fast gleich: 1176x1713 Pixel. Deshalb und weil es hier sogar sechs statt vier Bilder waren, gilt ebenso:

Das exakte Beschneiden und Drehen macht den Löwenanteil der aufzuwendenden Arbeit aus!

3. Arbeitsschritt: Vorschärfen mit FixFoto

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan11.jpg

Bild 11: Geschärft mit FixFotos RGB-Schärfen

Beschreibung:
Versuch, durch eine stärkere Kontrastierung die Sprenkel besser hervorzuheben, um es Neat Image beim Entrauschen einfacher zu machen - und gleichzeitig natürlich eine besser Ausgangsbildschärfe vor dem Entrauschen zu haben.

4. Arbeitsschritt: Störungen beseitigen mit Neat Image

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan12.jpg

Bild 12: Entrauscht mit Neat Image

Beschreibung:
Wie zu erwarten war, konnte mit weniger starker Entrauschung gearbeitet werden und deshalb nahm zwar die Schärfe ab, jedoch nicht so stark. Allerdings mußte eine neue optimale Parametereinstellung gefunden werden.

5. Arbeitsschritt: Dekonvolution mit Image Analyzer - Kreisförmige Unschärfe

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan13.jpg

Bild 13: Geschärft mittels Dekonvolution

Beschreibung:
Nun wurde die durchs Entrauschen verlorene Schärfe annähernd zurückgewonnen. Ich habe auch das ganze Spektrum von FixFotos hochwertigen Schärfungsverfahren ausprobiert, konnte aber kein vergleichbares Ergebnis errreichen. Die Dekonvolution erfolgte hier mit dem Verfahren 'Kreisförmige Unschärfe', Streuung ca. 4,5.
Für weitere Erklärungen:
[THREAD=5120]Image Analyzer[/THREAD]
Dekonvolution

Bei einem Vergleich von Bild 13 mit Bild 10 könnte man glauben, die ganze Entrauschung, der Schärfeverlust und die anschließende Dekonvolution hätten praktisch einen Kreis gebildet und man sei wieder bei Bild 10. Tatsächlich aber ist Bild 13 deutlich besser. Die Entrauschung hat einen Gutteil der Störungen aus dem Bild genommen. Aber für einen Perfektionisten noch nicht genug...

6. Arbeitsschritt: Weichzeichnen dunkler Bildteile

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan14.jpg

Bild 14: Alle größeren dunklen Bildteile weichgezeichnet

Beschreibung:
Da die Sprenkel in dunklen Bildteilen am meisten auffallen, wurde eine Tonwertmaske mit den Parametern 100 -7 -100 angelegt. Kleinere dunkle Bildpartien, die scharf bleiben sollten, wurden mit einigen inversen Polygonmasken geschützt. Dazu gehörten die Augen, Augenbrauen, Brillengestell, Nase und Mund.

Das Weichzeichnen erfolgte in FixFoto mit Radius 6 und Stärke 220. Wie man sieht, sind die Sprenkel fast unsichtbar geworden. Bei einer verkleinerten Ausgabe des Bildes werden sie überhaupt nicht mehr auffallen.

7. Arbeitsschritt: Hintergrund weichzeichnen

Ergebnis (Ausschnitt):

Seidenrasterscan15.jpg

Bild 15: Hintergrund weichgezeichnet

Beschreibung:
Durch die Tonwertmaske wurde der Hintergrund bei Bild 14 kaum weichgezeichnet, weshalb dort die Sprenkel noch zu gut zu erkennen sind. Als Perfektionist wurde also der Hintergrund maskiert - mittels Füllungsmaske. Die Haare und Schultern wurden wiederum mittels einer inversen Polygonmaske vor Weichzeichnung bewahrt.

Weitere Bearbeitung

Das Bild kann nun ganz normal mit FixFotos Bordwerkzeugen bearbeitet werden, auch eine gute Schärfung ist erreichbar - vor allem bei einem auf die Hälfte herunterskalierten Bild. Dies ist auch ein Verdienst der Dekonvolution.

Ich hoffe, der Artikel konnte einige Anregungen geben oder sogar konkrete Hilfestellung bei einem eigenen Seidenraster-Problem. Und wenn nicht, war er doch hoffentlich spannend zu lesen. ;)
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Hallo Ralf!

Spannend und interessant zu lesen, aber das war es dann auch. Dieses "Waffelpapier" wird von Portrait-Fotografen nämlich genau mit der Absicht verwendet, dass man es praktisch nicht mehr anständig in den PC hinein bekommt. Es gibt eine ganze Reihe von Tricks, die auch im Internet angeboten werden, um dieses Problem zu umgehen. Einige davon arbeiten mit Mehrfach-Scans, bei denen die Vorlage jeweils gedreht eingescannt wird, andere verwenden Folie, die die Reflektionen verhindern sollen, wieder andere empfehlen Kontaktemulsion zur Ausschaltung der Oberfläche. Du hast hier einen sehr trickreichen Software-Weg vorgestellt.

Letztendlich befriedigend ist keiner der Wege - und das ist in meinen Augen auch gut so! Mit dem Foto erwirbt der Kunde keinesfalls die Rechte am Bild, sondern nur die Ausbelichtung. Die Rechte verbleiben beim Fotografen. Jeder "Scanner" bewegt sich beim Scannen zumindest in einer Grauzone, wenn nicht sogar außerhalb der Legalität. Bei Software spricht man, wenn auch fälschlich von "Raubkopie".

Lösungsmöglichkeit: Wenn der Fotograf "greifbar" ist, ihn um einen Hochglanzabzug bzw. das Negativ bitten (den lässt er sich dann zu einem horrenden Preis bezahlen), oder sich mit dem schlechten Ergebnis bescheiden.

Bei anderen Bildern, die auf "Waffelpapier" ausbelichtet sind, hat man die Negative ja selbst.

Gruß

Günter
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Hallo!

Der Hauptzweck wird mit dem seidigen Glanz angegeben - und nicht Kopierschutz. Sonst würden sehr viel mehr Bilder so angefertigt. Es ist zur Veredelung von Portraits gedacht.

Gruß,

Ralf

PS. Seidenraster gibts seit den 70ern, da waren Scanner oder Farbkopierer noch kein Thema.
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

ralfeberle schrieb:
Hallo!

Der Hauptzweck wird mit dem seidigen Glanz angegeben - und nicht Kopierschutz. Sonst würden sehr viel mehr Bilder so angefertigt. Es ist zur Veredelung von Portraits gedacht.
Glaubst du alles, was so geschrieben oder gesagt wird? ;)

ralfeberle schrieb:
PS. Seidenraster gibts seit den 70ern, da waren Scanner oder Farbkopierer noch kein Thema.
Im Profibereich gibt es schon länger Scanner...

Gruß

Günter
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Hallo!

Wenn überhaupt in den 70ern, wären die kein Thema und Grund dieses Papier zu entwickeln. PCs gabs da auch noch nicht. Vielmehr wurde versucht, dem bislang matten Fotopapier den Glanz von Hochglanzbildern unter Beibehaltung der Vorteile der matten Oberfläche zu verleihen. Leider sorgte die geriffelte Plastikoberfläche dafür, daß man nun zwar Glanz hatte, aber dafür außer den Riffel fast nichts mehr erkennen konnte. Das wurde erst nach längerer Entwicklung besser.

Gruß,

Ralf
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Hallo Ralf!

Mal relativ aktuell aus einer Fujicolor Pressemitteilung:

"Fujicolor Crystal Archive Digital Paper mit Seidenraster-Oberfläche
Wie alle Papiere der Fujicolor Crystal Archive Familie bietet auch dieses neue Material ausgezeichnete Lichtstabilität und Archivfestigkeit. Zudem bietet es durch die Beschaffenheit der Oberfläche einen optimalen Kopierschutz, der noch durch den Copyright-Vermerk auf der Rückseite verstärkt wird."

Die Seite von bessere-bilder.de mit den Belichterempfehlungen für Seidenraster:
"Seidenraster-Papier, auch als Portrait-Papier bezeichnet, ist das Papier welches Fotografen z.B. für Passbilder verwenden. Es hat einen sehr edlen, seidigen Glanz und eine feine Struktur im Papier. Diese Struktur ist auch der Grund, warum Profi-Fotografen ihre Aufnahmen auf Seidenraster ausbelichten lassen: Seidenraster lässt sich schlechter einscannen als normales Papier, da die Scans durch die feine Struktur unschärfer werden."

Für den Rest bin ich jetzt schlichtweg zu faul, den zu scannen. Du kannst aber jeden ehrlichen Fotografenmeister fragen und wirst dieselben Antworten erhalten.

Gruß

Günter
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Hallo!

Der Text ist bekannt - hat aber nun rein gar nichts mit dem Grund zur Seidenrasterentwicklung zu tun. Das war mindestens 25 Jahre früher. Selbstverständlich wirbt man heutzutage mit dem Kopierschutzaspekt, doch in den siebzigern gings um was anderes, siehe oben.

Gruß,

Ralf
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Hallo Ralf,

Die Entwicklung von Seidenraster-Papier hat mit Scannern nix zu tun. Zum Zeitpunkt der Entwicklung dieses Papiers haben sich die Fotografen mit Reproduktionen rumschlagen müssen.

Um diese Reproduktionen zu verhindern, wurde das Seidenraster-Papier auf den Markt gebracht. Das hat also mit "edlem Glanz" aber auch gar nix zu tun. Sorry, aber da liegst Du mit Deinen Ausführungen verkehrt.
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Hallo!

Ich habe zahlreiche Quellen im Web durchforstet. Die älteste Aussage war die, daß dieses Papier die mangelnde Schärfe von mattem Fotopapier ausgleichen sollte unter Beibehaltung der Vermeidung der Lichtspiegelung wie man sie bei Hochglanz hat. Gleichzeitig wurde der Name der Glanzwirkung entsprechend gewählt. Die Namensgebung kann aber auch später erfolgt sein, nachdem man in der Praxis erst die Erfahrung machen mußte, was man denn da überhaupt mit diesem neuen Papier geschaffen hatte. Hast Du Quellen aus der Zeit der Erfindung?

Gruß,

Ralf
 
AW: Scannen und Bearbeiten nichtscannbarer Papierfotos

Hallo!
Da Image Analyzer sowieso schon zur Anwendung kommt, wäre es da nicht einfacher, die FFT (Frequency Domain Filter) zu verwenden? Regelmäßige Störungen schreien doch geradezu danach, mittels FFT entfernt zu werden, und im Image Analyzer ist das einigermaßen einfach.
Das Beispielbild ergibt:

Seidenrasterscanfdf.jpg


Wenn man alle hellen Stellen mit dem Stift schwärzt (bis auf den Bereich in der Mitte an der oberen Bildkante) dann sieht das Ergebnis so aus:

Seidenrasterscan01fft.jpg


Gruß
Norbert
 
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