Fototechnik allgemein Schärfeverschlechterung bei Blende 11

chwachsmuth

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Hallo Technikfreaks, ausnahmsweise zitiere ich einen Hilferuf aus dem FinePix-Forum:

Zitat:
"Hallo Finepixler,

ich bitte um Eure Hilfe: welche Auswirkung hat die Blendenwahl auf die Schaerfe und die Farbsättigung bei Digitalfotos? Ich habe gerade ein paar Außenaufnahmen mit meiner S602Z gemacht und festgestellt, daß die Bilder mit Blende 2.8 schärfer sind und sattere Farben haben als die selben Motive mit Blende 11 (Aufnahmen unmittelbar hintereinander mit Stativ:

Beispielfoto Blende 2.8 http://www.pbase.com/image/8391740

Beispielfoto Blende 11 http://www.pbase.com/image/8391722

In meiner Spiegelreflexzeit war das umgekehrt - je kleiner die Blende, desto größer die (Tiefen-) Schärfe und desto besser die Farben. Ich bin etwas verwirrt...

Flavius" Zitat Ende


Jetzt bin ich sehr erschrocken. Das konnte ich nicht glauben und habe gleich den Test wiederholt, mit verschiedenen Komprimierungen und auch 6MH (Tiff), Blende 11 macht deutlich schlechtere Bilder als 2,8.

Möglicherweise tritt im Zusammenhang mit der (absolut gesehen) kurzen Brennweite von 9,7mm (beim Einschalten der Kamera) und der Blende 11 eine Streuung der Lichtwellen auf, die eine Überlagerung benachbarter Strukturen bewirkt.

Wer hat schon einmal direkt kleinste und größte Blende miteinander verglichen? Andere Erklärung? Wie siehr es mit anderen Kameras aus?

Gruß Christian
 
Hallo!

Als erstes wäre zu bemerken, bei den Beispielbildern gibts eine Ungereimtheit: Wieso hat das mit Blende 11 geschossene Bild einen Farbstich (Weißabgleich falsch?), wenn es kurz nach oder vor dem anderen mit Blende 2,8 geschossen wurde? Wäre der Zeitabstand größer - z.B. ein Tag - könnten andere Luftreinheitsbedingungen die Ursache sein.

Als Ursache des Schärfeunterschiedes sollte man auf jeden Fall einen Fehler in der Schärfungsautomatik der Kamera in Betracht ziehen. Eventuell spricht sie blendenabhängig - und falsch - an. Die Info beim Link von Matthias spricht von einem Auflösungs-Sweet-Spot - der sich natürlich als Schärfen-Sweet-Spot bemerkbar macht. Kleine Blendenöffnungen haben das Problem der Linsen-Diffraktion, große das der Abberations-Effekte. So liege der Schärfe-Sweet-Spot je nach CCD-Chipgröße irgendwo zwischen größter und kleinster Blende.

Diese Aussage sollte nicht ohne weitere Belege aus der Fachliteratur oder von Kamera-/Objektivherstellern einfach so geglaubt werden. Wer Quellen dazu kennt, bitte posten! Wir können es hier natürlich auch empirisch angehen und einfach eine Umfrage starten, wer bei seiner Kamera denselben Effekt feststellen kann. Postings dazu wären zumindest ein Indiz für oder gegen die Theorie.

Nur so am Rande: Eines wissen wir schon von der Analog-Fotografie her, es gibt bessere und schlechtere Objektive was die Abbildungsleistung angeht. Wer auf höchste Schärfe steht, muß i.d.R. auch mit höheren Objektivkosten rechen.

Gruß,

Ralf
 
Hallo!

Nochmal zum Thema, diesmal eigene Überlegungen. Es sind mit Sicherheit folgende Faktoren für die Schärfe eines Digicam-Bildes ausschlaggebend:

1. Blende
2. Brennweite
3. Belichtungszeit/Blitz
4. Diffraktion
5. Refraktion
6. Chromatische Aberration
7. CCD-Chipgröße
8. CCD-Chiptyp
9. Beleuchtung/Licht

Zu 1. Wie auch beim analogen Fotografieren gleicher Zusammenhang: kleine Blende, höhere Auflösung und Schärfe

Zu 2. Die Brennweite stellt eine verknüpfte Abhängigkeit her mit Diffraktions-, Refraktions- und Abberationseffekten. Ändere ich die Länge des Strahlenverlaufs, ändern sich auch diese Effekte.

Zu 3. Dem CCD-Chip ist es sicher egal, wie lange er belichtet wird - von Extremsituationen abgesehen, wenn es zu Hotpixeln kommt, also benachbarte Pixel heller werden, weil belichtete Pixel zu viel elektrische Ladung aufbauen und die auf die Nachbarpixel abfließt. Aber wenn zusätzlich ein Blitz falsch eingesetzt wird, sind Hotpixel durchaus möglich - die Schärfe von zu stark angeblitzten Objekten leidet. Außerdem kann jeder Blitz unvorhersehbare Refraktionen hervorrufen, was die Schärfe - oft nur von Bildteilen - verschlechtert.

Zu 4. Die Diffraktion, also die Brechungsfehler der Linsen im Objektiv, führt je nach Brennweite zu verschiedener chromatischer Aberration. Außerdem führt Sie zu Beleuchtungsverschiebungen auf dem CCD-Chip und damit wieder zu Schärfeschwankungen.

Zu 5. Die Refraktion ist schwer vorherzusagen, wie sie sich beim jeweiligen Bild auswirkt und ob überhaupt. Jede Oberfläche der Linsen, auch mit Vergütung zur Unterdrückung, wirkt als Spiegel. Unkontrollierte Spiegelungen im Objektiv - gute Fotografen erkennen dies bei scharfen Aufnahmen durchaus und spielen sogar damit - z.B. auch durch Blitz, verändern natürlich das Bild, das der CCD-Chip tatsächlich 'sieht'. Eine Art Schärfeverlust bis hin zu falschen hellen und dunklen Stellen in Bildteilen ist die sichtbare Folge.

Zu 6. Die Chromatische Aberration (s. Bedienungsanleitung FF unter 'Farbsaum-Korrektur') sorgt für farbige Objektkanten - und damit für Kantenunschärfe. Und, übrigens Joachim, ja, die Farbsäume sind brennweitenabhängig, sowie auch diffraktions- und refraktionsabhängig. Gute Objektive haben durch passende Glassorten- und Vergütungswahl der Linsen praktisch keine chromatische Aberration.

Zu 7. Es ist klar, daß sich die Effekte von 1. bis 6. bei verschiedener CCD-Chipgröße verschieden auswirken, weil sich durch andere Ojektiv-Chip-Abstände alles verschiebt.

Zu 8. Es spielt die CCD-Pixelgröße, Form, Anordnung und Anzahl eine Rolle sowie das technische Prinzip des Chips überhaupt (Stichwort Foveon).

Zu 9. Da ein CCD-Chippixel, anders als ein Filmkorn, nur eine Farbe erkennen kann, also Rot-Grün-Blau, führt eine andersfarbige Beleuchtung zu einer anderen Gewichtung auf dem Chip und so zu einer geringfügigen anderen Schärfe. Das unterstreicht die Wichtigkeit des korrekten Weißabgleichs.

Fazit: Jeder sollte mit seiner Kamera und ggf. mit den Objektiven experimentieren, um die Haupteinflußfaktoren für die Schärfe zu kennen, um sie berücksichtigen zu können. ;)

Gruß,

Ralf
 
Ich glaube Punkte 1-6 sind beim guten alten Film  zusammengefaßt als MTF bekannt!

Gruß Matthias
 
Hallo!

Nochmal zum Thema, diesmal eigene Überlegungen. Es sind mit Sicherheit folgende Faktoren für die Schärfe eines Digicam-Bildes ausschlaggebend:

1. Blende
2. Brennweite
3. Belichtungszeit/Blitz
4. Diffraktion
5. Refraktion
6. Chromatische Aberration
7. CCD-Chipgröße
8. CCD-Chiptyp
9. Beleuchtung/Licht

Zu 1. Wie auch beim analogen Fotografieren gleicher Zusammenhang: kleine Blende, höhere Auflösung und Schärfe

Rest snipped

Moin moin,
Einspruch Euer Gnaden!
Schon zu Zeiten der Kleinbildfotografie war es so, daß es eine optimale Blende bezüglich Schärfe gab. Bei gößerer Öffnung machene sich die Unvollkommenheiten der Optik bemerkbar. Bei kleiner Öffnung sorgen die Beugungseffekte für Unschärfe.
Die Fuji602 hat im Verhältnis zu einer Kleinbildkamera einen Brennweitenfaktor von ca 4,5 (46,8=210mm). D.h. die Blende 11 der Fuji entspricht vom Durchmesser der Blende 50 bei einem Kleinbildobjektiv. Da kann man wohl deutlich stärkere Beugungseffekte erwarten ... oder mache ich einen Denkfehler, schließlich war gestern Weihnachtsfeier ;-)
mfg
otmar
 
Hallo!

Kann schon sein, daß das bei Kleinbildfotografie so war oder ist. Da ich bisher nur mit sehr gutem Equipment umgegegangen bin, hatten die Objektivschwächen so geringen Einfluß, daß sich hauptsächlich die Blende auswirkte. Also kleinste Blende, schärfstes Bild. Und die Blende ist ein sehr starker Einflußfaktor, der nur von einfach gestrickter Optik an Einfluß übertroffen wird. Wer schon mal mit einer Lochkamera mit Mattscheibe gearbeitet hat, hat vielleicht gesehen, wie stark ausschlaggebend die 'Blendenöffnung' auf die Schärfe ist. ;)

Gruß,

Ralf
 
Hallo,

interessanter Weise hat die Sony F717 mit Zeiss Vario Sonnar nur Blende 2 bis 8! bei 2/3" CCD. (KB 38-190 mm).

Nikon Coolpix 5700 sogar nur Blende 2,8-4.2. Gleiche Sensorgröße.

???

Grüße Matthias
 
@zwergschlumpf:
Eben ... die Fuji ist AFAIK die einzige DigiCam dieser Sensorgröße, die so eine kleine Blende kann.

@Ralf:
Optische Gesetze gelten immer, egal wie der Sensor aussieht. Insofern werde ich nicht bezweifeln, daß Du mit sehr guten Optiken gearbeitet hast. Die werden auch bei großer Öffnung gute Ergebnisse erzielen. Aber auch die beste Optik kann nicht gegen Naturgesetze ankommen, das ist in diesem Falle die Beugung...
Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob die Lochkamera wirklich ein stichhaltiges Argument ist. Üblicherweise macht man damit Aufnahmen die deutlich größer sind als Kleinbild. Nur wenn man wirklich gleiche Bildformate vergleicht, kann man etwas über die Qualität, sprich Schärfe aussagen. Die kleinste Auflösung die machbar wäre, ist direkt abhängig von der Größe des Loches. Allerdings hat die Lochkamera einen großen Vorteil: es gibt keinerlei Verzerrungen und Abbildungsfehler die von der Lichtfarbe abhängen... na ja nicht ganz. Die Beugung hängt natürlich auch von der Lichtwellenlänge ab.
Also überzeugen konnten mich Deine Argumente so noch nicht, denn: ohne jetzt mit einer Suchmaschine das Inet zu durchforsten, hab ich nur folgenden Text auf Anhieb gefunden:
"Das Problem der Schärfentiefe wird im Bereich der Makrofotografie verschärft durch die Tatsache, dass man ab einem bestimmten Abbildungsmassstab die Blende nicht einfach auf den maximal möglichen Wert schliessen darf! Schuld an dieser zusätzlichen Einschränkung sind die physikalischen Eigenschaften des Lichtes. Licht wird nämlich nicht nur durch Linsen und Prismen, sondern auch durch die Kanten mechanischer Bauteile abgelenkt. Ein solches Teil ist unter anderem die Irisblende eines Objektives. Zwar fallen die meisten Lichtstrahlen völlig ungehindert und geradlinig durch die Öffnung; aber jene Strahlen, die gerade streifend auf die Blendenlamellen fallen, erfahren eine leichte Ablenkung. Das Resultat ist ein feiner Lichthof um jeden abgebildeten Punkt, was sich letztlich als schlichte Unschärfe bemerkbar macht. Dieser Effekt liegt in der Wellennatur des Lichtes begründet und lässt sich durch nichts verhindern.

Bei grossen und mittleren Blendenöffnungen ist der Anteil des derart gestreuten Lichtes unbedeutend. Bei extremer Verkleinerung der Öffnung fällt aber die Streuung immer mehr ins Gewicht.
Die Folge: Ab einer bestimmten Grösse der Blende - förderliche Blende genannt - überwiegt der allgemeine Schärfeverlust den Zugewinn an Schärfentiefe. Je grösser der Abbildungsmassstab, um so früher wird dieser Punkt erreicht. Bei den üblichen grossen Aufnahmeentfernungen besteht auch bei grösstmöglicher Abblendung (in der Kleinbild- und Mittelformatfotografie meist F 22 oder F 32) keine Gefahr."
Quelle: http://www.fotoline.ch/wissen/technik/foeblend.htm

mfG
otmar
 
Hallo Otmar,

dann muss ich doch mal die ketzerische Frage stellen, wieso baut fuji der 602 F11 als kleinste Blende ein, wenn dies wieder zu schlechteren Bildern führt. Spielt da eine Brennweitenabhängigkeit mit rein?

Ein im diesem Sinne ahnungsloser zwergschlumpf
 
Hallo Otmar!

Ich hatte bislang nur Objektivfehler angesprochen, die ich minimiert habe, Beugung war in meinen Postings noch kein Thema. Wie Dein Zitat im Schlußsatz entwarnend sagt, bei unseren üblichen kleinsten Blenden ist Beugung keine Gefahr. Im übrigen ist dies für die Kamerahersteller eine normale Rahmenbedingung bei der Konzeption von Kameras. Es bringt wohl wenig, Blenden zu erlauben, die durch Beugungseffekte schwere Bildfehler erzeugen.

Aber es gibt noch andere Schärfeneinflußfaktoren, die noch nicht genannt wurden:

10. Sphärische Aberration (Öffnungsfehler): Sie tritt auf, weil die Linsenoberfläche eine Kugeloberfläche beschreibt. Die Bündelung parallel eintreffender Strahlen in einen Brennpunkt ist daher nur für achsennahe Strahlen gegeben. Das scharfe Kernbild wird durch die sphärische Aberration von einem unscharfen überlagert. Asphärische Linsen mit parabelförmigem Querschnitt vermeiden diesen Fehler, sind aber in hoher optischer Qualität sehr teuer zu fertigen. Die Bildschärfe läßt sich durch Abblenden wesentlich steigern, allerdings verschiebt sich dabei die Ebene der maximalen Bildschärfe, was ein Nachfokussieren notwendig macht.

Zu 10. gehört auch die Koma (Asymmetriefehler). Sie entsteht, weil sich bei einem schrägen Eintritt des Strahlenbündels die sphärische Aberration aufgrund der Asymmetrie stärker auswirkt. Ein Lichtpunkt in der Bildecke wird bei einem unkorrigierten Objektiv oval mit unscharf verlaufender Seite (kometenartig) wiedergegeben. Bei der Korrektur spielt die Lage der Blende eine wesentliche Rolle, eine vollständige Korrektur ist bei einem völlig symmetrischen Objektivaufbau mit mittiger Blende möglich. Abblenden verringert den Fehler. Mitunter ist die Koma auch bei heutigen Objektiven bei starken Kontrasten und großer Blende noch sichtbar.

Was ebenfalls Strahlenbündel betrifft, die schräg einfallen, ist Astigmatismus (Punktlosigkeit): Der Querschnitt dieses Strahlenbündels ist in der Schnittebene der Linse nicht kreisrund, sondern elliptisch. Die längere/meridionale Schnittebene unterliegt daher einer stärkeren sphärischen Aberration als die kürzere/sagittale. Damit ergeben sich für diese Strahlenbüschel unterschiedliche Brennpunkte. Ein heller Punkt am Bildrand wird daher als tangentialer (im sagittalen Brennpunkt) oder radialer Strich (im meridionalen Brennpunkt) in zwei Ebenen abgebildet. Der Fehler äußert sich in Schärfeabfall zum Bildrand hin, Abblenden bringt Verbesserung.

Der Vollständigkeit halber sollte auch die Distorsion (Verzeichnung) angesprochen werden, also die gekrümmte Wiedergabe gerader Linien am Bildrand. Auch wenn die Sphärische Aberration für große Aufnahmedistanzen korrigiert ist, tritt sie für sehr kurze Distanzen (Abbildung der Blende!) noch auf. Da die Bildpunkte (Unschärfekreise) Abbildungen der Blende sind, ist die Lage der Blende im Objektiv wesentlich. Bei einer Blende vor dem Objektiv tritt tonnenförmige Verzeichnung auf, bei einer Blende hinter dem Objektiv kissenförmige. Durch symmetrischen Objektivaufbau mit mittiger Blende lässt sich die Distorsion vermeiden. Abblenden hat jedoch keinen Effekt! Sie ist insbesondere bei Zoomobjektiven zu beobachten, da sich die Lage der Blende zur optischen Konstruktion beim zoomen verschiebt.

Gruß,

Ralf
 
@zwergschlumpf:
Das darfst Du mich nicht fragen. Aber man kann es auch anderesherum sehen: warum baut man Objektive mit Riesenlichtstärke, wenn man die Optiken nicht gleichzeitig optimiert? Der Vergleichhinkt, es ist hauptsächlich der Kostenfaktor. Aber beide Endwerte der Blendenreihe einer Optik sind Extrema die man nicht ohne Not benutzen sollte.

@Ralf:
Ich widerspreche Dir nicht. Alle Unzulänglichkeiten von Optiken die Du ansprichst gibt es.
Aber in dem ursprünglichen Posting ging es darum, wieso das Bild bei Blende 11 unschärfer ist als bei 2,8 ...  für mich ist die Beugung die Erklärung. Siehe nochmal mein erstes Posting: Blende 11 der Fuji entspricht Blende 50 bei einer Kleinbildkamera! Die wurde und wird dort meines Wissens niemals realisiert. Es macht keinen Sinn. Ein guter Fotograf wird ein Graufilter benutzen um die Lichtmenge so drastisch zu reduzieren.
Ob die Blende 11 unter diesem hypothetischen Gesichtspunkt der beugungsverursachten Unschärfe einen Sinnn macht? Vielleicht eine Marketingentscheidung? Aber das ist gerade bei Digicams üblich ... ich erinnere dabei nur an extrem kleine 4MB Cams, deren Optik aufgrund der Baugröße und aus Kostengründen niemals die Auflösung des Chips ausnutzen kann.
mfg
Otmar
 
Hallo zusammen, ich war den ganzen Tag arbeiten, habe mit meinen Bildern noch mal Experimente gemacht: die von dem FinPix-Kollegen gemachten Bilder unterscheiden sich in der Bildqualität, weil die Blende 11 mit 0,5 sec gemacht ist und das 2,8 Bild mit 1/30 sec. Die S602 macht anscheinend bei langen Belichtungszeiten eine elektronische Rauschunterdrückung, die die Bilder verschmiert erscheinen lassen.

Draußen ist es schon wieder dunkel, daher meine Testanordnung in der Wohnung:
1. Bild Blende 2,8 1/10 sec -> scharf
2. Bild Blende 11 2 sec -> verwaschen (Stativ, keine Bewegungsunschärfe)
3. Bild Blende 11 externer Blitz, Kamera auf 1/400 -> scharf, genau so wie das 2,8-Bild ohne Blitz!

Meine Beugungstheorie habe ich wieder fallen gelassen und werde weiter testen, ab wann (Belichtungszeitverlängerung) da elektronisch gepanscht wird.

Könnt ihr auch mal am Wochenende, wenn Zeit ist, in dieser Richtung Testaufnahmen machen?

Gruß Christian
 
Hallo Otmar!

Jetzt wirds mathematisch!

Es gilt: Blendenzahl = Brennweite [mm] durch Blendendurchmesser [mm]

Die Beispielbilder wurden aufgenommen mit Blendenzahl 11 und Brennweite 28,6, also betrug der Blendendurchmesser 28,6[mm] / 11 = 2,6 mm. Man stelle sich das real vor - das ist nicht sehr klein. Wenn ich diesen Kleinbild-Umrechnungsfaktor ansetzen will, muß ich Blendenzahl UND (!) Blende mit 4,5 multiplizieren.
Daraus folgt diese Rechnung: (28,6 [mm] x 4,5) / (11 x 4,5) = 2,6
Also das gleiche Ergebnis, weil sich der Faktor 4,5 herauskürzt. Es ist ohnehin falsch den Faktor überhaupt anzusetzen, denn obige Formel gilt auch bei DigiCams unverändert. Wie man an der Formel unschwer erkennen kann, ist es nur möglich, richtig winzige Blenden zu bekommen, wenn man entweder ultrakurze Brennweiten einsetzt oder riesige Blendenzahlen.

Der Umrechnungsfaktor hat hier nichts verloren, sondern dient nur der Bildvergrößerungsberechnung. Für Blendengrößen hat er keine Bedeutung. Vorsicht -Blende 11 ist keine fixe Blendengröße, sondern beschreibt eine relative Blendengröße, die von der Objektivlänge abhängig ist. Zitat zur Blendenzahl: "Sie wird gebildet, indem man die Länge des Objektives durch den Durchmesser teilt." von http://www.striewisch-fotodesign.de/lehrgang/3_4.htm
Bei diesem Link kann man voll in die Fototechniktiefen hinabsteigen - wer sich's geben will, nur zu! ;D

Gruß,

Ralf

PS. Das Web hält Unmengen Grundlageninfos zum Thema bereit. Spielt doch mal beim googlen mit den Begriffen Blende, Blendenzahl, Brennweite und Beugung in unterschiedlichen Kombinationen.
 
Moin moin,
war das ganze Wochenende unterwegs,deshalb die Ruhe ...
das Thema hat sich vom Ursprung her wohl erledigt nach dem Christian die "wahre" Ursache gefunden zu haben scheint.

Hallo Otmar!

Jetzt wirds mathematisch!

Es gilt: Blendenzahl = Brennweite [mm] durch Blendendurchmesser [mm]

Die Beispielbilder wurden aufgenommen mit Blendenzahl 11 und Brennweite 28,6, also betrug der Blendendurchmesser 28,6[mm] / 11 = 2,6 mm. Man stelle sich das real vor - das ist nicht sehr klein. Wenn ich diesen Kleinbild-Umrechnungsfaktor ansetzen will, muß ich Blendenzahl UND (!) Blende mit 4,5 multiplizieren.
Daraus folgt diese Rechnung: (28,6 [mm] x 4,5) / (11 x 4,5) = 2,6
Also das gleiche Ergebnis, weil sich der Faktor 4,5 herauskürzt. Es ist ohnehin falsch den Faktor überhaupt anzusetzen, denn obige Formel gilt auch bei DigiCams unverändert. Wie man an der Formel unschwer erkennen kann, ist es nur möglich, richtig winzige Blenden zu bekommen, wenn man entweder ultrakurze Brennweiten einsetzt oder riesige Blendenzahlen.

Der Umrechnungsfaktor hat hier nichts verloren, sondern dient nur der Bildvergrößerungsberechnung. Für Blendengrößen hat er keine Bedeutung. Vorsicht -Blende 11 ist keine fixe Blendengröße, sondern beschreibt eine relative Blendengröße, die von der Objektivlänge abhängig ist. Zitat zur Blendenzahl: "Sie wird gebildet, indem man die Länge des Objektives durch den Durchmesser teilt." von http://www.striewisch-fotodesign.de/lehrgang/3_4.htm
Bei diesem Link kann man voll in die Fototechniktiefen hinabsteigen - wer sich's geben will, nur zu! ;D

Gruß,

Ralf

PS. Das Web hält Unmengen Grundlageninfos zum Thema bereit. Spielt doch mal beim googlen mit den Begriffen Blende, Blendenzahl, Brennweite und Beugung in unterschiedlichen Kombinationen.

Ich will das Thema ja nicht vertiefen, der Link zu Striewisch ist gut, da stehen die bekannten physikalischen Grundlagen.
ich versteh jetzt nur nicht was mir Deine Rechnung sagen will.
Die Fuji hat mit Blende 11 und 28,6mm ein Bild gemacht. Das ergibt einen wirksamen Blendendurchmesser von 2,6mm.
Das gleiche Bild mit einer KB-Kamera gemacht würde eine Brennweite von 128,7mm erfordern. Bei Blende 11 ergibt sich dann ein wirksamer Blendendurchmesser von 128,7/11 = 11,7mm. Ein deutlicher Unterschied zu der DigiCam. Mehr hab ich nicht unterstellt. Ob irgendjemand mal ausgerechnet hat ab welchem Durchmesser sich die Beugung als Unschärfe sichtbar wird, keine Ahnung. Wenn die Fuji die Unschärfe anscheinend durch die Rauschunterdrückung erzeugt hat, ist die Diskussion auch nur rein philosophischer Natur. Vielleicht meldet Christian sich ja noch mal...
mfg
otmar
 
Der Schuss ging eben zu früh los, denn wie oben gesagt, beim Blitz und Blende 11 genauso scharf, wie Blende 2.8, also doch kein Beugungsphänomen.
Ich mache mal bei dem schönen Wetter noch Bilder draußen.

Aber wie sieht es bei anderen Kameras aus, wenn die Belichtungszeit länger als eine halbe Sekunde wird??
Hat das schon mal jemand verglichen?

Christian
 
Moin moin,
Bestätigung für Christian: meine Testaufnahmen mit Stativ, Selbstauslöser und Blitz haben gezeigt, praktisch kein Unterschied in der Schärfe zwischen Blende 3,2; 6,4 und 11. Man kann etwas weniger Kontrast bei Blende 11 ahnen. Aber das kann genausogut aufgrund der Farbinterpolation und der minimal anderen Position auf dem CCD sein. Irgendwelche Unschärfen scheienn also kleiener zu sein als das Auflösungsvermögen der Fuji602.
mfg
otmar
 
Hallo Otmar, beim Blitz hatte ich auch keinen Unterschied gesehen, aber bei Sonnenlicht, siehe meinen Link 2 weiter oben, habe ich bei Blende 11 deutliche Kontrastminderung. Ich muss mal weiter testen.
Gruß Christian
 
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