Re:Speicherformat
Hallo Hubert!
Im Prinzip ist der Verlust bei so hohen Qualitätsstufen bei JPEG nur akademisch. Du wirst wohl nicht mal am Bildschirm, wenn Du JPEG und TIFF hinundher schaltest, einen Unterschied sehen. Und wenn Dein Ausgabemedium nicht allerhöchsten Ansprüchen genügen muß, sondern normales Fotopapier ist und Du auch keine gigantischen Vergrößerungen anfertigen willst, merkst Du auch dort gar nichts. Nochmals rein vom Prinzip her, sind visuell ausgedrückt bei JPEG als erstes die Farben einen Tick weniger brillanter. Doch wie gesagt, das siehst höchstwahrscheinlich nicht. Doch der Mensch tendiert dazu, es perfekt haben zu wollen, wenn der Aufwand vertretbar ist. Was kostet schon eine CD-R oder eine DVD.R?
Ich archiviere z.B. die
RAW-Dateien. Sie haben Qualität wie TIFF und sind so groß wie JPEG unkomprimiert. Nur sind sie halt umständlich zu handhaben, weshalb ich jeweils ein 90%-JPEG dazuspeichere. Gelegentlich ist bei meinen Fotos auch ein geniales darunter, dann bin ich froh über höchstmögliche RAW-Qualität.
Doch wie mans letztendlich macht, muß jeder für sich selbst austüfteln!
TIFF gibts inzwischen in unzähligen
Varianten. FF hält sich an den Standard. Ansonsten könntest Du für FF das Phemos-50 Format dazuerwerben, ein Spezialformat für Mikroskopbilder bestimmter Mikroskope. TIFF kann verlustfrei mittels Lempel-Ziv-Welch (LZW) komprimieren, was maximal 50% bringt. Es gibt z.B. TIFF V4.0 und V6.0 und darunter wiederum Class B (Bilevel), Class F (Fax), Class P (Palette), Class R (TrueColor), Class G (Grayscale). Anders ausgedrückt, das TIFF-Format unterstützt CMYK-, RGB- und Graustufen-Dateien mit Alpha-Kanälen und Lab-, indizierte Farb- und Bitmapdateien ohne AlphaKanäle.
Diverse Infos zu TIFF-Komprimierungsverfahren:
http://www.ok-sw.de/arch/arch060.htm
http://www.c-wortmann.de/infos/formate.html
Sehr ausführlich:
http://www-ra.informatik.uni-tuebingen.de/lehre/ss03/pro_internet_ausarbeitung/proseminar_gackstatter_ss03.pdf
Gruß,
Ralf
PS.
Exkurs: Lempel-Ziv-Welch-Komprimierung:
LZW steht für die Erfinder des Verfahrens Lempel, Ziv und Welch. Es basiert auf der Idee, dass sich bestimmte Farbfolgen immer wieder wiederholen. Dieses Verfahren baut so eine Tabelle mit den gelesenen Zeichen auf. Es wird mit dem obersten linken Pixel begonnen. Diese Zeichen werden zu Ketten zusammengefasst und mit Mustern der schon eingelesenen Zeichen in der Tabelle verglichen. In der Ausgabedatei wird der Index zur Position des Musters in der Kodierungstabelle gespeichert, die durch immer neu auftretende Muster ständig ergänzt wird.
Ist die Tabelle voll, wird die im Rest Code abgespeichert und der Aufbau der Tabelle beginnt erneut. Das Verfahrens ist heute patentfrei, siehe
http://www.ffsf.de/showthread.php?p=20150#post20150
In FixFoto wird GIF wegen Qualitätsgründen nicht eingesetzt![/b]
Tiefere Infos:
http://www.mindrup.de/atos/online/9702/graffrm2.htm
Exkurs 2: ZIP - Lempel-Ziv-Storer-Szymanski
ZIP und LZW sind keine zwei verschiedenen Verfahren, allerdings auch keine exakt gleichen. Der gebräuchlichste Komprimieralgorithmus bei ZIP ist das Deflate-Verfahren, eine Weiterentwicklung des LZ77-(Lempel-Ziv von 1977)Algorithmus, abgekürzt LZSS für Lempel-Ziv-Storer-Szymanski. Konkret ist das Deflate-Verfahren eine Kombination von LZ77 und Huffman-Kodierung. Anschaulich gesagt, komprimiert Deflate erst gleiche Zeichenfolgen und das Ergebnis dann mit einer Entropiekodierung nochmals. Letztere ist etwas schwierig zu verstehen, das würde den Rahmen hier sprengen. Viel interessanter ist, daß das Deflate-Verfahren u.a. Anwendung findet bei ZIP, PNG, TIFF, PDF u.a.
PPS. JP2, also JPEG2000 ist in der kostenlosen lizenzfreien FF-Version relativ langsam und nur bei einem echten Power-PC empfehlenswert.