Besser, je länger man guckt?

  • Ersteller Ersteller Doehns
  • Erstellt am Erstellt am
D

Doehns

Gast
Ich emfinde meine eigenen shots besser, je länger ich draufguck.
Aber ich habe auch ein grosses Poster von Feininger -Route 66, Arizona, 1953-in etwa 1 Meter mal was kuerzerem-und jedesmal entdecke ich was neues.- Geht das Euch eigentlich auch so, dass es in den wirklich guten shots was gibt, dass man erst mal nicht gesehen hat?
 
AW: Besser, je länger man guckt?

Moin!
;D Freut mich für dich.
Geht aber auch andersherum ;)
Es gibt halt Lagerweine und solche die man besser schnell trinkt... und schnell vergisst.
Aber im Ernst: Ich meine, dass jedes Bild seine spezifische Zeit benötigt, da das Sehen, schon organisch bedingt, sich in der Zeit verändert. Darüber hinaus sieht man anders und anderes, weil man selber sich verändert hat.... aber jetzt wirds mir zu philosophisch ;) Prosit!
Gruß Heiner
 
AW: Besser, je länger man guckt?

Hallo Doens,

die Beurteilung des (eigenen) Bildes ist immer subjektiv. Bei mir ist das so:

Ich schaue ein Bild an und merke dann sofort, ob es gut ist, oder nicht - je nachdem wie lange ich es mir betrachte. Hab ich nach einigen Sekunden die Lust verloren, ist es schlecht. Bleibe ich mit dem Blick drauf und fange an zu überlegen, warum ich es mir so lang anschaue, dann hat es was Gutes.

Wenn es nix Gutes hat, dann rede ich mir so lange ein, daß ein bestimmtes Kriterium dieses Bild besonders gut macht, bis ich es selber glaube und schon hab ich lauter Spitzenbilder.

Zum Schluß noch ein ausdrücklicher ;) :P 8-) ;D
 
AW: Besser, je länger man guckt?

Deswegen klebte man ja auch die Fotos vom Sommerurlaub früher tunlichst erst an langen Winterabenden in sein Fotoalbum. Es war dann deutlich weniger Leimarbeit!

Auch bei großem fotografischen Selbsbewußtsein: Wenn ich nur ein einziges Foto aus meinen Preziosen wählen dürfte, würde ich es einen .... aussuchen lassen und die Schmerzen "über dessen künstlerischen Unverstand" ertragen wollen.

... = ehrlichen Freund
... = Fremden
... = Fachmann
... = ? sagt selbst ...


Schizophrene schaffen das alleine und haben's damit leichter!

(R)abe aus seiner "Kleine Philosophie des Silberkorns"
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Besser, je länger man guckt?

@Rabe
oder du machst eine Abstimmung im FF- Forum ;D ;)
 
AW: Besser, je länger man guckt?

hallo,

HeinerN schrieb:
Ich meine, dass jedes Bild seine spezifische Zeit benötigt

um was zu werden ???, ein Bild ???

Ich meinerseits, betrachte meine Bilder immer zu erst durch die Kameraoptik und dann werdens eventuell nach dem Druck auf den Auslöser welche die es lohnt zu archivieren oder ich hau sie in die Tonne nach der Entwicklung, aber schöner,besser oder gar eine andere Aussage bekommen sie deshalb noch lange nicht, als die die sie schon haben und mir zeigen.

lg jo
 
AW: Besser, je länger man guckt?

Moin Jo!

Vielleicht habe ich mich da zu poetisch ausgedrückt ;)
Selbstverständlich verändert sich ein Bild, anders als Wein, nicht durch längere Lagerung..
(Wenn man mal vom Verbleichen von Farben absieht..)
Aber schon die Verarbeitung von Licht und Farbreizen braucht mehr oder weniger Zeit. Der berühmte "rote Punkt" springt sofort ins Auge, dieser Farbreiz bewirkt seinerseits, dass die Sensibilität für dezentere Farben, vor allem aus der grünen Ecke, zunimmt und nach einer bestimmten Zeit die Aufmerksamkeit auf diese lenkt usw. usf. Auf diese Art kann der Maler auf einer Bildfläche das Auge des Betrachters von einem Punkt zum anderen lenken, nur mit Farbe, und so Komposition in Bewegung aufbauen, wie ein Choreograph. So etwas ist darüberhinaus in hohem Maße auch von der Größe des Bildes abhängig und verhält sich dementsprechend unterschiedlich, auch was die Zeitdauer betrifft, die notwendig ist um diese Komposition überhaupt erfassen zu können. Wenn ich Größe sage, dann heißt das notwendigerweise auch: Abstand. Es ist also nicht egal, ob ich das Bild aus 20 cm oder aus 100 m Abstand betrachte. Man kann nun ein solches Bild entweder entsprechend platzieren oder im Titel vermerken. Ich habe mal ein Bild "3 Meter und 10 min" benannt, quasi als minimale "Bild-exif"...
Ferner ändert sich die Erkennungsfähigkeit des Betrachters im Laufe der Zeit, Kinder oder ältere Herrschaften reagieren auf identische Farbreize durchaus unterschiedlich, ganz zu schweigen von der kognitiven Bewertung dieser Erfahrungen. Auch ein Zeitphänomen.

Gruß Heiner
 
AW: Besser, je länger man guckt?

hallo,

die vom Titel her aufgeworfene Frage ist doch sicher auch ein bißchen subjektiv behaftet; weil was will ich denn in dem Bild sehen, was sagt mir der Gesamteindruck des Bildes, was gefällt mir nicht an der Aussage, hat es überhaupt eine bemerkbare Ausstrahlung die mich persönlich anspricht und wo könnte ich bei einer ähnlichen Aufnahmesituation etwas ganz anders gestalten?

Diese und andere Aspekte würde ich zur Analyse eines Bildes bei einer mehrfachen Betrachtung heranziehen wollen.

Doehns schrieb:
Geht das Euch eigentlich auch so, dass es in den wirklich guten shots was gibt, dass man erst mal nicht gesehen hat?


Wenn ich diese Bemerkung hier lese, dann kommt es mir so vor als wären alle Bilder grundsätzlich nur "Rätselbilder" und/oder alles Schnappschüsse, die sich erst im Nachhinein bei näherem Betrachten überhaupt als Bild erkennen lassen, das kann m.E. nach nicht das Wahre an der optischen und künstlerischen Bildgestaltung sein.
Unter diesem Aspekt wären alle Fotos reine Zufallsprodukte; Frage: Ist das denn so?, doch sicher nicht.

Jedes Foto für sich sollte doch ein eigenes Kunstwerk sein.

lg jo
 
Zurück
Oben