AW: JPG subsampling einstellen
Hallo Morrow,
sobald Du die Bedeutung der Zahlen kennst, kannst Du Dir die Frage sogar selbst beantworten.
Die Zahlen zeigen das Verhältnis der Helligkeitsinformation zu den beiden Differenzfarbsignalen des Farbraumes YCbCr, in welchem JPEG arbeitet.
Y = (Luminanz/Helligkeit)
Cb = (Chrominanz/Blau-Differenz)
Cr = (Chrominanz/Rot-Differenz)
Dieser Farbraum wurde zuerst beim Übertragen von Fernsehsignalen verwendet und dann auf das JPEG-Komprimierungsverfahren angewandt, weil er sich besser komprimieren läßt, als das RGB-Format und deren Sub-Formate.
Dies liegt daran, weil man in diesem Farbraum die Reduktion der Informationen, die gerne als Signal bezeichnet werden(kommt ja von der Fernsehtechnik), deren Fehlen dem Auge weniger auffallen, besser weg rechnen kann. Mit anderen Worten, man kann besser besch...en.
Das Auge kann nun sehr gut mit Helligkeit umgehen, darum das alte Sprichwort: "Nachts sind alle Katzen grau."
Von den Farben kann es am besten Grün differenzieren. Der Adobe-RGB-Farbraum will diesem Merkmal z. B. Rechnung tragen.
Dann kommt Blau und am wenigsten kann das Auge rot abstufen.
Was bedeutet dies nun für die Zahlen, die die Qualität das chromatische Subsamplings beschreiben?
Es ist nichts anderes als die Abtast-Rate des Signals Helligkeit, Differenz Blau und Differenz Rot.
4 bedeutet, dass alle Informationen verarbeitet werden.
2 bedeutet, dass die Hälfte der Kanalinformtion verarbeitet wird
1 bedeutet, dass ein Viertel der Kanalinformation weiter verarbeitet wird
0 ist ein Sonderfall und bedeutet entweder, dass keine Information oder abwechselnd die Information des einen und des anderen Kanals mit derem Verhältnis verarbeitet wird.
4:2:0 und 4:1:1 sind von der Informationsmenge also gleich groß, die Daten von 4:1:1 werden aber gleichmäßig gering und 4:2:0 abwechselnd in mittlerer Qualität vom Kanal Cb und Cr verarbeitet.
So zumindest in der Fernsehtechnik, bei der in der Regel aber 4:2:2 verwendet wird, warum auch viele Kameras Ihre JPEGs in 4:2:2 speichern. So kann die Datei ohne großen Aufwand eines Wandlers direkt an ein TV-Gerät übertragen werden.
Was bedeutet dies für Deine Frage:
Bei 4:2:0 geht schon ein Großteil durch die geringere Abtastrate der Farben verloren, bevor es überhaupt zum verlustbehafteten Komprimieren kommt, während 4:4:4 alle Teilinformationen an die Hauptcodierung weiterleitet. Somit sollte eine Codierung mit 4:4:4 mit 97% mehr Detailinformationen enthalten als eine 4:2:0 kodierte Datei mit 100%.
Du kannst das aber ganz gerne per Script überprüfen. FF bietet alle Informationen dazu an. Speichere ein und dieselbe detailreiche Ausgangsdatei einmal mit 4:2:0/100% und 4:4:4/97% ab. Öffne beide Bilder und lass die Anzahl der verschiedenfarbigen Pixel zählen. Bei 4:4:4 sollten mehr verschieden farbige Pixel raus kommen.
Die Beschreibung mag auf 3 Beinen hinken und sicher nicht in allen Einzelheiten richtig sein, sollte Dich aber im Großen und Ganzen dem Verständnis der Werte näher bringen.
Wenn Du ausführlicher in die Materie einsteigen willst, kannst Du bei Wikipedia nach YUV, YCbCR und Chroma Subsampling nachlesen. Ausserdem sollte bei der Homepage von Kuni etwas zu finden sein und in der Einleitung von Ralf.
Sorry, wenn der Text etwas länger wurde...
