Landschaftsbilder (Luftaufnahmen) entzerren

AW: Landschaftsbilder (Luftaufnahmen) entzerren

Hallo arctic,

ich habe mal so etwas ähnliches gemacht. Bei mir ging es darum ein LuBi so zu verzerren, daß es auf eine TK25 paßte. Das Luftbild war allerdings nur leicht verzerrt (alliierte Befliegung 1945).

Ich habe in Corel Foto Paint (V.11, gibt es bei Perl z.Z für 39,90, sogar mit optischer Maus dazu) eine Ebene mit der Karte und eine Ebene mit dem Lubi erstellt. (Die Karte ist bei Dir ein weißes Blatt mit den koordinatengerecht eingezeichneten GPS-Punkten)

Über die Karte habe ich das Lubi halbtransparent gelegt und habe an den Eckpunkten (die vier Eckpunkte sind unabhängig voneinander zu bewegen) so lange gezogen und gezerrt bis beide Ebenen einigermaßen übereinanderlagen; zu erkennen an den Wegen und Straßen. Bei Dir müßtest Du im Lubi die GPS-Punkte z.B. durch rote Punkte markieren, die dann mit den Punkten auf Deiner weißen (leeren) Karte in Deckung zu bringen sind.

Es ist etwas mühenselig, aber es geht, wenn man nicht auf 1 m-Genauigkeit wert legt.

Zur Zeit benutze ich TTQV mit der TK25 zum Referenzieren von alliierten Lubi, um dann bestimmte Punkte in der Natur mit GPS-Wegepunkte anzulaufen, um Nachzusehen ob da noch was ist. Da die Lubi häufig Senkrechtaufnahmen sind, ist die Genauigkeit für mich ausreichend.

Gruß
Arno
 
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Hallo Arctic

vielleicht gibt es hier jemanden, der die richtigen Tipps hat.

Kannst du mir das Bild und die 7 Koordinaten mal zusenden?
Würde es mal mit meinen Programmen probieren.
Allerdings ohne Erfolgsgarantie ;)

Gruß Zardoz
 
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Hallo Niels,

stimmt alles genau. Das Original-Luftbild ist ein mit 4000 dpi gescanntes Dia, der Scan hat in der Breite ca. 4600 pixel. Davon sind die linken ca. 2500 pixel am wichtigsten, die in Wirklichkeit etwa 300 m entsprechen - im Maßstab 1:2500 wäre das also eine Bildbreite von ca. 12 cm. In diesem Bereich liegen auch alle GPS-Positionen. Einschließlich des rechten Bildteils paßt alles auch nach der Umrechung wohl noch leicht auf ein A4-Blatt - auch entzerrt dürfte die maximale abzubildende relevante Länge unter 750 m in der Natur liegen.
Da das Luftbild nicht sehr scharf ist, und die GPS-Positionen auch nur eine Genauigkeit von 7 m haben (Differential-GPS haben wir dort nicht, aber so nah am Pol stets viele Satelliten), und auch die Einzeichnung der Punkte auf dem Satellitenbild wohl ca. 2 m Toleranz hat, geht es hier nicht um hohe Präzision, sondern nur um ungefähr richtige Längen- und Winkelverhältnisse - von der Datenqualität her wäre wohl eher 1:10000 korrekt, aber 1:2500 erlaubt hinterher besseres Arbeiten (Einzeichnen der Planung). Angesichts der bekannten GPS-Punkte kann ich hinterher den Maßstab sowieso noch nach Bedarf anpassen, sobald das Bild erst mal entzerrt ist.
Der für die Karte relevante Bereich hat Geländehöhen zwischen 0 und maximal ca. 25 m, wobei diese höchsten Punkte Felsbuckel sind - die durchschnittliche Neigung des Geländes beträgt vielleicht 5 m, ist also bei der insgesamt sowieso begrenzten Genauigkeit hinsichtlich Perspektive vernachlässigbar.
Für die GPS-Punkte habe ich bereits ein Diagramm gemacht, das diese Punkte in einem rechtwinkligen und maßstabgenauen Koordinatensystem enthält, und als GIF bzw. JPG gespeichert, über das nun das Satellitenbild mit den darauf ebenfalls eingezeichneten entsprechenden Geländepunkten so zurechtgezerrt werden könnte, daß die Punkte ungefähr zur Deckung kommen - damit wäre das Bild dann auch einigermaßen eingenordet.

Beschreibt das das Projekt genau genug ?

Danke und Grüße, Andreas (Arctic)
 
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Hallo Andreas!

Ein anderer Ansatz: Hochaufgelöste Satellitenbilder!

Z.B. Landsat 7 liefert schon ganz nette, aber wohl nicht ausreichende Bilder mit 240 m Auflösung. Beispiel (1,4 MB groß) von USGS...Landsat...Images...GloVis:

http://img98.imageshack.us/img98/3848/20061023120924xn0.png

Altenativ gibts bestellbare Bilder vom USGS EarthExplorer mit 6,5 bis 10 m Auflösung:
http://edcsns17.cr.usgs.gov/EarthExplorer

Eine verkleinerte Voransicht etwa von obigem GloVis-Ausschnitt:
earthexplorerbrowse.jpg

Dies ist wie gesagt nur eine Voransicht, sonst könnte man die Originale ja übers Web runterladen.

Natürlich kann man immer über Digital Globe ein ausgesuchtes Gebiet als Satellitenaufnahme bis runter auf 61 cm Auflösung für reichlich Geld anfertigen lassen.

Gruß,

Ralf
 
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Hallo Andreas,

So ich verstehe, du wünscht am Ende ein Bild Grösse etwa 4500 x 4500 Pixel
(etwa 20 MP) entsprechend 300 x 300 meter in Natur.

Leider hast du nicht geschrieben wie schräg der Bild ist,
aber vermutlich liegt die Grösse vor Entzerrung etwa in den Bereich 2500-4500 x 4500 .
Es sollte doch ziemlich einfach machbar sein.

Ich wollte es so versuchen :
1. Einige die Referenzpunkte die den gewünschte Areal beschreiben auswählen
2. Die genaue Abstände zwischen diese ausgewahlte Punkte in Natur von die Koordinaten bestimmen
3. In FixFoto den Perspektive Werkzeug anrufen, und die 4 Ecken ziehen
-- bis die Abstände zwischen die Ausgewählte Punkten proportional zu die Abstände in Natur sind.
4. Bild drehen bis Nord oben ist.
5. Bild beschneiden auf etwa 4500 x 4500 Pixel.
6. Gewöhnliche Bildkorrektur (Farbe, Helligkeit, Kontrast) machen.
7. Bild schärfen und speicheren.

Aber den qualität wird natürlich nicht besser als den verwendete Dia und Scan.


Grüsse,
 
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Stoße erst heute auf dieses Forum auf der Suche nach GPS- und Photogrammetrischen Anwendungen in Photographenkreisen und weiß nicht, ob die Sache längst zu den Akten gelegt ist? deshalb nur kurz:
Die Lösung dazu sind typische Aufgaben der digitalen Fotogrammetrie und es gibt eine Reihe von Ansätzen und Programmen die gar nicht kostspielig sind aberStehvermögen bei der Einarbeitung benötigen, da sie ein weitreichendes wissenschaftliches Feld abdecken. Ein kleines Lehrbuch aus unserem Hause, für den schwachen Geldbeutel und Quereinsteiger konzipiert, hilft sicherlich auf die Sprünge: W. Linder 2003 und 2006, 2. Aufl.: Digital Photogrammetry, Springer, Berlin. Entschuldigt, dass es Englisch sein muss obwohl urdeutsch, aber die Macht des Marktes verlangt es. Darin ist eine Software namens LISA, als in der Basis-Version kostenlose "Photogrammetrie für jedermann" mit mehrsprachiger Menuführung enthalten und dazu links zu verschiedenen Kategorien der Unterstützung. So weit es unsere knappe Zeit erlaubt helfen auch wir weiter. Viel Spaß bei der Einarbeitung!
 
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Falls es unbedingt Deutsch (oder wienerisch?) sein soll, der Klassiker: Karl Kraus: Photogrammetrie 1.
Geometrische Informationen aus Photographien und Laserscanneraufnahmen.
'Gruyter - de Gruyter Lehrbücher'. 2004
7., vollständig bearb. und erweiterte Auflage.
230 Abbildungen. (keine SW mit dabei, soweit ich mich erinnere)
Daraus leite ich ab: Entweder man macht das richtig und benötigt dann die entsprechende SW und die Koordinateninformationen der Kamera bzw führt mit einer Folge von überlappenden Bildern (Video) eine Autokalibirierung und Egomotionschätzung durch,

oder man macht es händisch über Refernzpunkte und Refernzkarte wie Arno und gibt sich mit dem Ergebnis und dem erforderlichen manuellen Aufwand zufrieden. Wenn es nur ein oder zweimal pro Jahr gebraucht wird könnte das auch reichen.

Gruß
Jürgen
 
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