sRGB- oder ADOBE Farbraum?

AW: sRGB- oder ADOBE Farbraum?

Hallo Günter,

das sehe ich eigentlich ähnlich. Bei einem Spaziergang im DSLR-Forum kann man Realsatire erleben.
Aufgeschrieben in http://www.buxtehuder-fotofreunde.de/Kurt/kurt.htm

Aber anfänglich war ich auch so fasziniert von der Technik, dass ich vergessen habe, worum es eigentlich geht: das Fotografieren. Und Motivsuche, Bildaufbau, Lichtkomposition, etc. haben wenig mit Digitaltechnik zu tun. Ein schöner Spaziergang mit müßigem Fotografieren bringt tausendmal mehr als zwei Stunden vor dem Bildschirm um das letzte Quentchen Qualität aus einem Bild zu quetschen.

Nutzen wir den Sonnenuntergang um zu fotografieren und nicht, um den Monitor auf das rotstichige Licht zu kalibrieren!

Herzliche Grüße

Joachim
 
AW: sRGB- oder ADOBE Farbraum?

Hallo Günter,

nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe möchte ich jetzt doch auf dein Schreiben eingehen.
guenter_w schrieb:
Manche features werden eher im Sinne von Penisverlängerungen verwendet nach dem Motto "Boah, meine Cam kann AdobeRGB und Adobe iss doch so profimäßig, das nehm ich jetzt auch" oder "wenn meine Grafikkarte sich einstellen lässt, dann ist das doch viel besser, wenn ich AdobeRGB nehm, das sind doch die Photoshop-Profis"...
Mir geht es in diesem Punkt genauso wie dir, wenn Meinungen nur vertreten werden um das eigene Ego zu erbauen ist niemandem gedient. Allerdings kann ich in dieser Diskussion ein solches Verhalten nicht erkennen, deshalb bitte ich um Aufklärung in welchem Schreiben du dies wahrnimmst.

Unterschiedliche Meinungen wird man wohl nie vermeiden können, das geht mir ja schon mit meiner Frau so ;). Es ist aber bestimmt besser wenn man die Argumente in möglichst sachlicher weise gegenseitig austauscht und den jeweils Anderen dann auch stehen lässt.

Ich glaube auch nicht, dass hier jemandem gedient ist, wenn man Diskussionen zu Farbräumen versucht grundsätzlich zu unterbinden. Der bessere Weg scheint mir zu sein über die Möglichkeiten und Beschränkungen aufzuklären. Dass vieles noch nicht richtig verstanden wird kann man auch in diesem Thread erkennen.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit zu sagen arbeitet nur in sRGB, dann seid ihr alle Probleme los, aber das wäre m.E. kurzsichtig, da die digitale Bilderwelt nicht nur den sRGB-Farbraum kennt und die Bildbearbeitungswelt nicht nur aus FF besteht. Außerdem wurde vor einiger Zeit eine Farbverwaltung in FF integriert, wie ich meine für ein Bildbearbeitungsprogramm ein richtiger Schritt. Und weil das so ist, werden Fragen zu Farbräumen vermutlich auch in Zukunft in diesem Forum gestellt werden.

Ein fiktives aber durchaus mögliches Beispiel:
Ein FF-Nutzer erhält eine Bilddatei im A-RGB-Farbraum mit eingebettetem Farbprofil zur weiteren Bearbeitung. Mit aktiver Farbverwaltung wird das Bild (weitestgehend) farbrichtig angezeigt und kann also problemlos bearbeitet werden. Nach getaner Arbeit wird das Bild vom FF-Nutzer wieder gespeichert und an einen Grafiker weitergereicht. Es befindet sich jetzt im sRGB-Farbraum ohne eingebettetes Profil. Weil dieser Grafiker nur Adobe-Produkte kennt nimmt er aber an, dass sich das Bild im A-RGB-Farbraum befindet und benutzt die Datei seinen Gewohnheiten entsprechend. Wie man sich vorstellen kann wird das Druckergebnis anders aussehen als erwartet.
Ist es nicht sinnvoller den FF-Nutzer über die Grundlagen der Farbverwaltung aufzuklären, damit er weiss was er macht und die entsprechenden Informationen weitergeben und nutzen kann?

Ich meine auch, dass man wissen sollte was man tut, das beschränkt sich aber nicht auf den Umgang mit dem AdobeRGB-Farbraum. AdobeRGB ist nichts mystisches was man besser erst gar nicht anfasst, genausowenig wie sRGB der problemlose, allein seeligmachende Farbraum ist. Wäre nicht Windows das welweit vorherrschende Betriebssystem, so hätten wir es heute vielleicht mit AppleRGB zu tun und man würde hier von AppleRGB-Monitoren und AppleRGB-Druckern sprechen.

Tatsächlich gibt es keine sRGB-Monitore und keine sRGB-Drucker oder sRGB-Kameras. Sicher wird von den Herstellern versucht Drucker und Monitor, sofern angegeben, auf sRGB abzustimmen, aber nur mit begrenztem Erfolg.

Jeder der seinen Monitor profiliert hat und die Farbverwaltung benutzt, kann leicht ausprobieren ob sein Moni „nur“ sRGB kann. Nachstehend hab ich ein kleines Testbild eingefügt. Das Bild in FF laden und die Farbverwaltung mit Shift 0 und Shift 1 aus und ein schalten. Wer nun überhaupt keinen farblichen unterschied feststellen kann dem sei gratuliert, denn er besitzt vermutlich einen sRGB-Monitor oder einen Monitor mit noch kleinerem Gamut als sRGB. Alle anderen muß ich leider enttäuschen, den deren Monitor stellt einen anderen, teilweise größeren Farbraum als sRGB dar.
Testballon.jpg


Digikameras sind, oh wunder, scheinbar wandelbar. Denn man kann bei manchen Modellen zwischen sRGB und AdobeRGB oder noch mehr Farbräumen wählen. Bei genauer Betrachtung kommen wir hier der Wahrheit schon etwas näher, denn die Kamera mutiert nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, per Einstellung von einer sRGB-Kamera zu einer AdobeRGB-Kamera oder umgekehrt, es wird vielmehr der „Kamerainterne“ Farbraum auf den jeweils gewählten Ausgabefarbraum (sRGB, AdobeRGB usw.) beschnitten bzw. abgestimmt.

Farbräume kann man sich als 3D-Körper vorstellen. Körper können trotz gleichen Volumens sehr unterschiedliche Formen haben, würde man nun die Schnittmenge aus diesen gleich großen aber nicht gleich geformten Körpern bilden, bliebe ein insgesamt sehr viel kleineres Volumen übrig.

@Günter
Es kommt also nicht auf die Größe sondern auf die richtige Form an ;)

kuni-r schrieb:
Wenn das Bild gedruckt werden soll, muß eh ein CMYK abgeliefert werden, was dann einen noch kleineren Farbraum als sRGB bedeutet. Und dafür brauch ich Adobe-RGB erst recht nicht.
Der AdobeRGB-Farbraum ist nun also größer als der sRGB-Farbraum, aber nicht in allen 3 Dimensionen. Er umfasst aber mehr druckbare Farben als der sRGB-Farbraum. Die Schnittmenge des Druckerfarbraums (z.B. ISOCoated) und AdobeRGB ist also größer als es die Schnittmenge des Druckerfarbraums mit dem sRGB-Farbraum ist. Es bleibt also am Ende mehr übrig.

Das gilt auch für den Monitorfarbraum, selbst wenn man keinen HighEnd-Moni besitzt sind die Farbräume mit sRGB nicht deckungsgleich. Für die Druckvorbereitung muss es also kein Monitor sein der den vollen AdobeRGB-Farbraum nutzen kann, ein Monitor der „nur“ den gesamten Druckfarbraum abdeckt würde schon reichen. Aber auch das gibt es nicht, weil selbst ein einfacher Monitor teilweise Farben darstellen kann, die nicht gedruckt werden können.

Martin
 
AW: sRGB- oder ADOBE Farbraum?

Reden wir hier nicht von einer Bildbearbeitung, die weder Adobe-RGB noch CMYK kann?
FixFoto kann RGB. Der Monitor kann RGB, allerdings additiv, der Tintenspritzer, der Thermosub-Drucker, das Minilab können RGB, allerdings subtraktiv. Bei all diesen Ungereimtheiten, die aufeinander abgestimmt werden können/sollen, sehe ich keine Veranlassung von meiner Einstellung zum Thema abzuweichen.

Auch wenn Du jetzt Farbräume ins Spiel bringst, von denen vermutlich die meisten der hier vorhandenen Forumsteilnehmer noch nie in ihrem Leben was gehört haben, bleibt's dabei: Wer drucken lassen will, benötigt einen der vorhandenen CMYK-Farbräume. Daß es auch Druckfarbräume gibt, die etwas mehr Farben darstellen können, als es der reine CMYK-Farbraum kann, ändert nichts daran, daß die Range an Farben, die man mittels Offset/Tief/Buchdruck aufs Papier bringen kann, grundzätlich kleiner ist als RGB.

Vielleicht sollten wir uns erst mal einigen, worüber wir hier diskutieren. FixFoto arbeitet nicht in Adobe-RGB, kann also lediglich ein solches Bild öffnen und mittels Profil über LAB in den sRGB-Farbraum wandeln. Nicht mehr und nicht weniger.

Alle Ausgabeprofile sind Proofprofile, die lediglich das spätere Aussehen auf dem Drucker simulieren können, indem sie das jetzt in sRGB vorliegende Bild, wieder über LAB in den Druckerfarbraum wandeln, aber eben nur, um das Ergebnis am Bildschirm anzuzeigen. Das würde aber IMHO in der Praxis bedeuten, daß wir uns über Druckerfarbräume eh nicht unterhalten müssen.

Wenn aber FixFoto einen fremden Farbraum so optimal wie möglich in sRGB umsetzt und dieses sRGB-Ergebnis speichert, ist damit ein extrem hoher Anteil an Ausgabemöglichkeiten mehr als abgedeckt, daß Homedrucker und Minilabs sRGB brauchen und Druckmaschinen üblicherweise viel weniger Range, als in sRGB vorhanden.

Und lasst um Gottes Willen den Drucker in den jeweiligen Druck(CMYK)-Farbraum umrechnen, denn da gibt es, abhängig von den gewählten Farben und deren Anzahl und Hersteller, zielmlich viele unterschiedliche mit unterschiedlicher Range.

Und ganz zum Schluß: eine korrekte Profilierung und Anzeige muß sich durch den gesamten Workflow ziehen und wer nicht diesen von ihm beeinflussbaren Workflow beherrscht, sollte die Finger davon lassen.
 
AW: sRGB- oder ADOBE Farbraum?

Hallo,
kuni-r schrieb:
Reden wir hier nicht von einer Bildbearbeitung, die weder Adobe-RGB noch CMYK kann?
FixFoto kann RGB. Der Monitor kann RGB, allerdings additiv, der Tintenspritzer, der Thermosub-Drucker, das Minilab können RGB, allerdings subtraktiv. Bei all diesen Ungereimtheiten, die aufeinander abgestimmt werden können/sollen, sehe ich keine Veranlassung von meiner Einstellung zum Thema abzuweichen.

das bleibt dir natürlich unbelassen, ebenso wie ich meine Meinung hoffentlich weiterhin vertreten darf, die aber nicht lautet sRGB ist ein muß und auch nicht aRGB ist ein muß. Ich bin der Meinung die Entscheidung hängt davon ab was man machen will. Ob Tintenstrahler oder Thermodrucker wirklich RGB können ist doch sehr zweifelhaft, zumindest hat mein Tintenstrahler noch nicht mit RGB gedruckt ;D

kuni-r schrieb:
Auch wenn Du jetzt Farbräume ins Spiel bringst, von denen vermutlich die meisten der hier vorhandenen Forumsteilnehmer noch nie in ihrem Leben was gehört haben, bleibt's dabei:
Sprichst du von den Druckerfarbräumen? Es muß doch erlaubt sein auch Beispiele mit anderen Farbräumen zu erwähnen um damit etwas zu verdeutlichen oder wo siehst du das Problem?

kuni-r schrieb:
Vielleicht sollten wir uns erst mal einigen, worüber wir hier diskutieren. FixFoto arbeitet nicht in Adobe-RGB, kann also lediglich ein solches Bild öffnen und mittels Profil über LAB in den sRGB-Farbraum wandeln. Nicht mehr und nicht weniger.
Ganz richtig, mir ist das schon klar, aber offesichtlich nicht allen FF-Anwendern. Deshalb ist es auch notwendig Fragen gegebenenfalls zu beantworten. Ich meine mit meinen Antworten ab und zu hilfreich gewesen zu sein. Sollte aber die Hilfe meinerseits unerwünscht sein, dann sagt es mir bitte und ich werde mich nichtmehr dazu äußern. :'(

kuni-r schrieb:
Alle Ausgabeprofile sind Proofprofile, die lediglich das spätere Aussehen auf dem Drucker simulieren können, indem sie das jetzt in sRGB vorliegende Bild, wieder über LAB in den Druckerfarbraum wandeln, aber eben nur, um das Ergebnis am Bildschirm anzuzeigen.
Das trifft in erster Linie auf FF zu. In anderen Programmen werden diese Profile z.B EuroscaleCoated dazu verwendet um von RGB nach CMYK zu konvertieren. Mein Tintenstrahldruckerprofil verwende ich natürlich nicht dazu.

kuni-r schrieb:
Das würde aber IMHO in der Praxis bedeuten, daß wir uns über Druckerfarbräume eh nicht unterhalten müssen.
Wenn alles klar ist nicht.

kuni-r schrieb:
Und lasst um Gottes Willen den Drucker in den jeweiligen Druck(CMYK)-Farbraum umrechnen, denn da gibt es, abhängig von den gewählten Farben und deren Anzahl und Hersteller, zielmlich viele unterschiedliche mit unterschiedlicher Range.

Das lass ich ja jeden machen der es will, auch habe ich niemandem geraten es selber zu machen. Hab ich mich mit meinen Beispielen so undeutlich ausgedrückt? Eigentlich wollte ich ein bisschen Einblick in die Zusammenhänge geben, wie mir scheint ist das aber total misslungen :( .
Außerdem zeigt meine Erfahrung, dass längst nicht alle Drucker das Umwandeln nach CMYK machen wollen. Auch ist es nicht immer möglich sich einen Drucker auszusuchen. Das mit dem CMYK ist wirklich kein Hexenwerk, ich praktiziere die Umwandlung schon seit vielen Jahren mit guten Ergebnissen, allerdings erst seit dem ich mit den Grundlagen der Farbverwaltung auseinandergesetzt habe. ;D Hoffentlich wird das jetzt nicht wieder falsch verstanden und mir unterstellt ich würde andere dazu auffordern ihre Dateien selber nach CMYK umzuwandeln. Wer aber seine Dateien an einen Drucker weitergibt, der sollte zumindest wissen in welchem Farbraum sie vorliegen oder eben die Funktionsweise (FF=sRGB) von FF kennen. Nichts weiteres als das versuchte ich zu vermitteln. Ja natürlich fließt dabei meine Meinung mit ein, tuts bei dir aber auch. ;)

kuni-r schrieb:
Und ganz zum Schluß: eine korrekte Profilierung und Anzeige muß sich durch den gesamten Workflow ziehen und wer nicht diesen von ihm beeinflussbaren Workflow beherrscht, sollte die Finger davon lassen.

Jo mei, wie sieht denn dein Workflow aus? ???

Martin
 
AW: sRGB- oder ADOBE Farbraum?

@Martin
deine Beiträge lese ich genauso aufmerksam und gerne wie Kuni's
aber deswegen müst ihr jetzt nicht einen Expertenstreit vom Zaume brechen.
 
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mike.n schrieb:
...irgendwo habe ich gelesen, daß ff nur srgb verarbeiten kann.

Hallo zusammen,

bitte verzeiht meine völlige Ignoranz. Ich hab' das nicht verstanden, warum es immer heißt FF kann intern nur sRGB.

Ich stelle mir das so vor, daß jedes Pixel mit drei Byte abgespeichert wird. Eines für Rot, Grün und Blau. Welches Rot, Grün und Blau das genau ist, müsste doch für die meisten FF-Funktionen egal sein. Ich denke da an die geometrischen Umformungen. Erst wenn eine Interpretation der RGB-Werte ansteht, also z.B. beim Umwandeln in einen anderen Farbraum (z.B. Helligkeitskanal Schärfen), dann wird es interessant. Da FF aber inzwischen Farbprofile beherrscht, sollte das doch auch kein Problem sein einzubauen! Oder liege ich da jetzt völlig falsch? Und beim Einlesen und Ausgeben muß man natürlich die Farbräume beachten, aber das kann beim Einlesen FF ja jetzt schon.

Oder sind es die Einklick-Automatiken, die als Input sRGB verlangen bzw. nur sRGB ausgeben können? Arbeiten die intern nicht vielleicht sowieso in einem anderen Farbraum (z.B. Lab).

Bitte erklärt es mir ... und vielleicht auch einigen anderen Mitlesern.

Danke und Grüße

--- Christoph



PS: Ich habe ein Zitat von JK gelesen, wo er sagt es ist die Geschwindigkeit warum FF nur sRGB kann und nur können wird. Das würde mich auch mal interessieren, welche Funktion dann wieviel langsamer wird. Bisher merke ich garkeine Geschwindigkeitseinbußen, wenn ich Farbprofile aktiviere....
 
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AW: sRGB- oder ADOBE Farbraum?

Hallo Christoph!

Zur Klärung: Das ist eben der Witz, wenn die Farben eines Bildes entweder als sRGB oder AdobeRGB zu verstehen sind, aber jedes Mal nur die 24 Bit bzw. 8 Bit je Farbe, also die von Dir erwähnten drei Byte pro Pixel zur Verfügung stehen. Erst wenn das Profil mit einberechnet wird, können die AdobeRGB-Farben am Monitor genau so strahlen, wie die sRGB.

Egal, ob s- oder AdobeRGB, der Monitor bleibt ja in seinen Anzeigefähigkeiten immer gleich. Das hellste Grün ist eben G=255, das dunkelste G=0. Dieses G bezieht sich nun nur auf das technische Pixel des Monitors. Das hellste sRBG-Grün ist ebenso 255 wie das hellste AdobeRGB-Grün. Was da stattfindet, ist eine softwaremäßige Komprimierung, damit das hellste AdobeRGB-Rot, das eigentlich deutlich heller als das sRGB-Grün ist, auch in die Werte von 0 bis 255 paßt.

Eine Analogie: Stell Dir eine Feder vor, die in eine röhrenförmige Dose soll. Die sRGB-Feder ist exakt so lang wie die Dose und paßt genau hinein. Die AdobeRGB-Feder ist länger. Sie wird über die gesamte Länge gleichmäßig gestaucht, damit sie hineinpaßt.

Würde man die sRGB-Werte genau gleich komprimieren wie die AdobeRGB-Werte, wäre nun das hellste RGB-Grün nur noch bei ca. 215. Die technische Seite der Komprimierung ist auch wichtig:

Bei sRGB haben wir einen gewissen Abstand zwischen den Farbwerten. Ein sRGB-Grün mit G=200 ist nur ein winziges bißchen heller als eines mit G=199. Bei der Bildbearbeitung sind diese Helligkeitsstufen so klein, daß man ziemliche Spreizungen vornehmen kann, bis tatsächlich deutliche Abstufungen zwischen den Farben erkennbar werden. Dann spricht man von Tonwertabrissen.

Ein AdobeRGB-Bild mit auf 0 bis 255 komprimiertem Farbraum, hat zwischen den Farben etwas größere Abstände. Nur deshalb paßt ja das Mehr an Farben in den engeren Bereich. Das führt dazu, daß man leichter Tonwertabrisse erhält, weil die Abstufungen schneller zu groß werden. Ich kenne ein Grafikerforum, wo schon einige Profis über diesen Umstand gestolpert sind. Sie dachten, AdobeRGB sei besser, da größerer Farbraum - und sie bekamen bei feinen Farbverläufen so schnell Tonwertabrisse, daß teilweise kaum vernünftig zu arbeiten war.

Die Lösung ist da eindeutig: Um die Tonwertabrissproblematik bei AdobeRGB zu vermeiden, bleibt nur die Arbeit im 16-Bit Modus, da dann die Farbwerte überhaupt nicht komprimiert werden müssen. Und das heißt erstens, Arbeiten mit RAW und zweitens, alle tonwertspreizenden Bildbearbeitungsoperationen nur im 16-Bit Modus anzuwenden. Bei FixFoto sind da noch einige Werkzeuge nicht verfügbar, nämlich 'Aufblenden' von 'Auf-/Abblenden', 'Schatten/Lichter' und 'Histogrammausgleich'.

Gruß,

Ralf
 
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ralfeberle schrieb:
Um die Tonwertabrissproblematik bei AdobeRGB zu vermeiden, bleibt nur die Arbeit im 16-Bit Modus

Hallo Ralf,

ich gebe Dir recht, daß das optimal wäre. Überhaupt wäre es besser man hätte mehr Tonwerte zur Verfügung, wie bei 16bit. Trotzdem arbeiten andere Mitbewerber von FF auch mit 8bit pro Kanal in anderen RGB-Farbräumen.

Und übrigens gibt es ja nicht nur AdobeRGB. PhotoGamutRGB hat z.B. ein kleineres Volumen als AdobeRGB, nur etwas größer als das von sRGB.

Grüße

--- Christoph
 
AW: sRGB- oder ADOBE Farbraum?

muetzekoeln schrieb:
Überhaupt wäre es besser man hätte mehr Tonwerte zur Verfügung, wie bei 16bit. Trotzdem arbeiten andere Mitbewerber von FF auch mit 8bit pro Kanal in anderen RGB-Farbräumen.

der optimale Farbraum ist der, der die Farben enthält die ich abzulichten gedenke.
Ein größerer Farbraum der Farben darstellen kann die in meinem Motiv nicht vorkommen,
ist nur von Nachteil, weil eben Kodierungpositionen innerhalb der 3x8Bit für
Farben vorgesehen sind, die ich gar nicht im Motiv habe. Es bleiben also weniger
Kodiermöglichkeiten für die Farben übrig, die ich aufnehmen will. Somit habe ich
eine kleinere Farbauflösung im Bereich der relevanten Farben.

Optimal ist also der Farbraum der meine Motivfarben möglichst eng umschließt.

So nun können wir weiterdiskutieren welche Farben in AdobeRGB zusätzlich vorhanden sind,
und ob es sinnvoll ist dieses Kodierplätze vorzuhalten (sprich aRGB bei der Aufnahme zu verwenden), wenn alle folgenden Schritte (Monitor/Drucker) wieder in sRGB stattfinden
und diese "besonderen" Farben von aRGB gar nicht Naturgetreu darstellen können.
Natürlich werden diese Farben, so sie den vorkommen, "irgendwie" dargestellt.
( z.B das Rot nicht so "knallend".)

Meine Quintessenz bisher ist, das ich bei sRGB bleibe.
 
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Hier mal ein Vergleich verschiedener Farbräume in einer grafischen Darstellung.

vergleich-monitor.jpg


Der hellgraue, tranzparente Körper stellt AdobeRGB dar, der hellgrüne Körper stellt sRGB dar und der hellrote Körper stellt den Farbraum meines Monitors dar. Mein Monitor ist natürlich ein ganz normaler, durschnittlicher Monitor von der Stange. Dennoch ist deutlich sichtbar, dass es in den roten aber auch grünen Farbtönen bereiche gibt die den sRGB-Farbraum übertreffen. Bei genauer Betrachtung kann man sogar einen kleinen Bereich entdecken, der über den AdobeRGB-Farbraum hinausgeht.

vergleich-drucker.jpg


In dieser Darstellung ist in hellblau der Farbraum meines Tintenstrahldruckers zu sehen. Es handelt sich um einen Canon i9100 mit Tinte eines Fremdherstellers. Der blaugrüne Farbbereich wird von sRGB sichtbar weniger abgedeckt als von AdobeRGB. Trotzdem ist auch AdobeRGB nicht in der Lage das Gamut meines Tintenstrahldruckers völlig zu umschließen.

Martin
 
AW: sRGB- oder ADOBE Farbraum?

Dazu muss man nicht einmal zum Billigbelichter, das geht auch einfacher ;)

Einmal hatte ich (auf Empfehlung) meine Kamera von sRGB auf Adobe-RGB umgestellt. Die Bilder sahen für mich als Anfängerin auf dem Bildschirm auch toll aus, leider wurden sie nach leichter Bearbeitung (damals noch mit Picasa) gänzlich ohne Farbraum neu abgespeichert. Die Originale leider auch !!! :'(

Das war mir eine Lehre - ich mach nur noch in sRGB (außer bei den seltenen Gelegenheiten, wenn ich RAW einstelle).
 
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