Testbild für das Forum "Bildkritik"

Wie beurteilt ihr dieses Bild?

  • miserabel

    Stimmen: 2 6,7%
  • na ja...

    Stimmen: 18 60,0%
  • ganz gut

    Stimmen: 9 30,0%
  • superspitzenklasse

    Stimmen: 1 3,3%

  • Umfrageteilnehmer
    30
  • Umfrage geschlossen .
AW: Testbild für das Forum "Bildkritik"

Hallo Fritz,
fritz_seyffert schrieb:
für mich wäre ein gerader Horizont wichtig, weil unser Auge einfach daran gewöhnt ist. Dann käme für mich ein 3:2 Bildausschnitt in Frage, und zwar so, daß das Ufer vorne links genau in der Ecke unten links beginnt. Rauschen wurde schon angesprochen. Die Baumgruppen im Hintergrund sind mir zu dunkel.
Deine Anregungen sind ja ok, aber mir geht des darum, zu ergründen, warum das Ufer genau in der Ecke beginnen sollte. Warum Du einen 3:2 Bildausschnitt bevorzugst. (Ich weiß schon, daß bei einem aus der Ecke verlaufenden Ufer der Blick wieder in die Bildmitte geführt wird. Vielleicht wissen das andere aber nicht. Ich selber komm auch nur drauf, wenn ich mich ständig selber frage, warum das Bild langweilig wirkt. Das hilft mir dann, manche Fehler nicht wieder zu machen, wenn ich erneut auf Pirsch bin.

Langeweile hängt zum Beispiel manchmal vom Bildformat ab und vom fehlenden Vordergrund und, und, und... Wo ist bei diesem Bild das Hauptmotiv, das "Wichtige"? - Es gibt keines! Das sorgt zum Beispiel auch für Langeweile.

Ich denke, nur wenn man seinen Eindruck von einem Bild versucht zu ergründen, hilft das weiter und man selbst und andere lernen daraus.
Auch ich bin der Meinung, daß die Meßlatte für die "Kommentatoren" nicht zu hoch gehängt werden sollte, denn dann kommen wir ganz schnell in eine Diskussion, ob eine Kritik nun fundiert genug ist oder nicht. Ob man hier lernt, gut zu fotografieren, möchte ich mal bezweifeln. Sehr wohl kann man hier lernen, wie aus einem technisch mißratenem Foto eventuell noch ein Bild werden kann.
Es gibt zumindest für mich keine Meßlatte. Es gibt auch keine bessere oder schlechtere Kritik. Ich wollte nur darum bitten, bei sich selbst zu hinterfragen, warum man eine bestimmte Meinung zu einem Bild hat. Das sollte dann bei einer Kritik artikuliert werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Also ruhig Mut und ran an die Buletten! Auch ein vielleicht vordergründig falscher Ansatz kann dazu benutzt werden die Hintergründe zu entdecken. Dafür braucht's nur genügend Leute die mitdiskutieren, und schon lässt sich vielleicht der "richtige" Kern herausarbeiten und wir lernen alle daraus, in Zukunft bessere Bilder zu machen, weil wir uns an die eine oder andere Einzelheit aus der Bildkritik erinnern und gezielter durch den Sucher schauen. Meinst Du nicht, das könnte so sein?

Auch ich, "der Fotograf des schlechten Bildes" lerne aus euren Anmerkungen und erkenne Dinge, die ich vorher schlicht übersehen hatte.

Also nur zu, es geht hier nicht um Meßlatten sondern um Begründungen. Wie sagte mein alter Deutschlehrer immer "Kinder, ihr müßt immer die Kausalfrage stellen!"
 
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Hallo!

Ich hatte mir gestern sofort nach dem Einstellen Manfreds Bild angesehen und ihm auch eine PN (hieß ja mal KN) geschickt. Mittlerweile habe ich mich beim Durchlesen köstlich amüsiert und am Ende den Satz bzw. die Frage entdeckt:

"Also nur zu, es geht hier nicht um Meßlatten sondern um Begründungen. Wie sagte mein alter Deutschlehrer immer "Kinder, ihr müßt immer die Kausalfrage stellen!"

Die Kausalfrage zu einer Bildkritik ist m.E. die: Was hat den Fotografen veranlasst, das Bild genau so und nicht anders zu machen und was hat ihn überhaupt zum Auslösen gebracht? Daran schließen sich alle anderen Fragen an, nämlich - wie bringt er es rüber? Kann ich seiner Motivation folgen, seine Absicht erkennen? Wie hat er es motivmäßig umgesetzt?

Meine Kritik:

Manfred hatte bei der Motivwahl und dem Zeitpunkt des Auslösens eine glückliche Hand. Das Bild strahlt für mich nicht "Langeweile", sondern die Ruhe und Gelassenheit eines skandinavischen Sommertages aus, gleichzeitig die Möglichkeit ungestört zu entspannen und zu träumen. Details sind unwichtig, was zählt, ist die Geometrie und die Wiederholung im Bild. Dies wird durch die Wahl Schwarz/Weiß unterstrichen. Leben wird ins Bild durch die ganz leichte Kräuselung des Wassers gebracht, bei genauem Hinschauen sieht man eine kleine Böe von rechts kommen. Der Uferansatz am linken Bildrand findet seine Entsprechung in der Wolkenformation rechts oben, das jenseitige Ufer am rechten Bildrand zeigt sich wieder in der "Wolkenkante" links oben. Die Wolkenlücke sitzt über der kleinen Insel. Und dort findet wir die lebhafteste Wolkenzeichnung. Der Horizont ist nicht eine gerade Linie (der ganz leichte Fehler wurde schon angesprochen), sondern eine Abwechslung zwischen ruhigen, sanften Kuppen und den Silhouetten der Bäume. Die Bäume fast in Bildmitte bringen Himmel und Erde zusammen, dadurch, dass sie auf einer schmalen Landzunge stehen, wird das Element Wasser dazu genommen.

Je länger man das Bild betrachtet, desto mehr drängt sich die Frage nach dem Fehlenden auf. Das Bild hat eine fantastische Tiefenwirkung, aber keinerlei Vordergrund. Bei längerer Betrachtung tritt nach einer Phase der Erholung und Ruhe doch die zitierte Langeweile auf und ich möchte eigentlich mehr sehen, den Blick gefangen nehmen lassen - und da fehlt halt was.

Die technische Kritik versage ich mir jetzt.

Mein Fazit: ein herrliches Bild, um Kritiker zu testen!

Gruß

Günter
 
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Hallo Kuni,

kuni-r schrieb:
Es gibt zumindest für mich keine Meßlatte. Es gibt auch keine bessere oder schlechtere Kritik.
Aber den Eindruck erweckst Du schon. Wenn ich das Ufer in der linken unteren Ecke beginnen lassen würde, dann sollte das reichen.

kuni-r schrieb:
Meinst Du nicht, das könnte so sein?

Nein das meine ich nicht. Irgendwie hat jeder seinen ganz persönlichen Fotografierstil, egal ob gut oder weniger gut, und freut sich darüber. Und läßt sich so schnell auch nicht davon abbringen, ja hört eines Tages sogar auf, sich bei Wettbewerben der angeblich qualifizierten Kritik zu stellen. Und das ist gut so. Stell Dir nur vor, alle hätten die gleiche Vorstellung von einem guten Bild.
Ich bin fest davon überzeugt, daß man von Kritik nur wenig lernen kann, wohl aber vom Anschauen vieler guter oder schöner Bilder.
Technische Mängelrügen sind hingegen in Ordnung und in den meisten Fällen auch nachvollziehbar. Wobei ein technisch einwandfreies Foto immer noch kein Bild sein muß.

Viele Grüße
Fritz
--
 
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Hallo,

leider sehe ich kein Bild :(

Habe es mit IE 6.0 ; IE 5.5 ; Opera 7.54 und auch mit Mozilla Firebird auf drei verschiedenen Rechnern probiert. Den Router habe ich auch mal neu gestartet. Hilft alles nix!!

Gruß Ludwig
 
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Äh ... ich sehe kein Bild!!! Nur das von Patrick eingestellte. :(
 
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Hallo Heiner, Günter etc.
HeinerN schrieb:
Manfreds (Kunis) Server ist anscheinend z.Z. nicht zu erreichen (http://fixfoto.datenschatulle.de) Später nochmal versuchen.
Gruß
Heiner
Herzlichen Dank für die Info. Ich hab das Bild eben mal zu T-Offline umgebettet. Wieder mal Servrstillstand, bei dem alle dienstlichen und privaten Homepages betroffen sind.
 
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Hallo zusammen,

auf mich macht das Bild zunächst den Eindruck eines Urlaubsschnappschusses, welches für den Fotografen selbst eine höhere Bedeutung hat, als für den unvoreingenommenen Betrachter. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum es auf mich zunächst langweilig wirkt.

Ich denke, das Motiv, was der Fotograf festhalten wollte, war der die Wolkenbildung am Himmel. Nur kommt sie nicht so richtig zur Geltung. Grund ist, denke ich, weil der Vordergrund fehlt und das Auge nichts hat, worauf es sich konzentrieren kann. Es wird quasi immer aus dem Bild geleitet.

Ich habe das Bild mal horizontal gespiegelt und festgestellt, dass dadurch, dass das Ufer jetzt rechts unten beginnt, der Blick generell länger im Bild gehalten wird. Dann habe ich das Bild mal etwas anders beschnitten, nämlich so, dass der untere Teil nur noch ca. 1/5 des Bildes ausmacht. Dies steigert die Spannung im Bild für mich enorm, da der Blick einerseits geradewegs auf die Wolken gerichtet wird, andererseits aber auch im Bild bleibt.
 
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Hallo Fritz,
fritz_seyffert schrieb:
Aber den Eindruck erweckst Du schon. Wenn ich das Ufer in der linken unteren Ecke beginnen lassen würde, dann sollte das reichen.
Dann tut es mir leid, denn den wollte ich nicht erwecken.
Nein das meine ich nicht. Irgendwie hat jeder seinen ganz persönlichen Fotografierstil, egal ob gut oder weniger gut, und freut sich darüber. Und läßt sich so schnell auch nicht davon abbringen, ja hört eines Tages sogar auf, sich bei Wettbewerben der angeblich qualifizierten Kritik zu stellen. Und das ist gut so. Stell Dir nur vor, alle hätten die gleiche Vorstellung von einem guten Bild. Ich bin fest davon überzeugt, daß man von Kritik nur wenig lernen kann, wohl aber vom Anschauen vieler guter oder schöner Bilder.
Das würde dann aber bedeuten, daß es keine Gestaltungskriterien gäbe und der Begriff Gestaltung nicht existent wäre. Kunst- und Gestaltungshochschulen hätten wir keine, oder habe ich Dich jetzt falsch verstanden?
Technische Mängelrügen sind hingegen in Ordnung und in den meisten Fällen auch nachvollziehbar. Wobei ein technisch einwandfreies Foto immer noch kein Bild sein muß.
Um die technischen Mängel wird sich in anderen Rubriken gekümmert. Bei der Bildkritik steht aber die Gestaltung im Vordergrund und lediglich die gestaltersich beeinflussenden technischen Elemente sind mir hier wichtig. (Also zum Beispiel der Hinweis, den Horizont gerade zu richten etc.)

Reden wir eventuell aneinander vorbei? Ich kann nämlich Deine Gedankengänge nicht nachvollziehen.
 
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Hallo,

einen Dank an Kuni-r fürs Umlagern des Bildes, jetzt kann ich es auch sehen :)

Ich habe erst jetzt nachdem ich das Bild sehen kann die Kommentare alle gelesen -- macht ja sonst keinen Sinn.

Für mich ist der Horizont keinesfalls als schief zu erkennen. Mir stellt es sich so dar, dass links hinten der Wald auf einer Anhöhe wächst.
Nach längerem Betrachten komme ich zu der Uberzeugung, dass der Fotograf hier besonders die Wolken im Visier hatte und auch deshalb eine relativ große Wasserfläche mit im Bild hat um die Spiegelungen der Wolken im Wasser mit einzufangen.
Ich hätte aber das Bild unbedingt in Farbe gemacht, da in Schwarzweiß das Grau der Wolken und das Blau des Himmels sich nicht unterscheiden. Der gesamte Himmel wirkt so in schwarzweiß auf den Betrachter eher nebensächlich. Besonders bei den Spiegelungen im Wasser sind die grauen Unterseiten der Wolken nicht von den blauen Himmelstellen zu unterscheiden.

Ich hoffe Kuni stellt das Bild demnächst auch mal in Farbe vor.

Gruß
Ludwig
 
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Hallo!

Solange das Bild nicht so bearbeitet ist, daß man möglichst alle enthaltenen Details erkennen kann, wage ich mich nicht so weit vor und spreche schon von 'Langeweile', 'Blick festhalten', ja nicht mal von 'Hauptmotiv'. Ich möchte erst entdecken, was entdeckbar ist.

Wenn allerdings das Bild absichtlich so ist wie es ist, dann könnte man statt dessen über das 'Warum' philosophieren. Und natürlich über die Wirkung.

Vor allem noch ein Hinweis: Unser Auge ist für Farbnuancen viel empfindlicher als für Helligkeitsnuancen. Ich könnte mir gut vorstellen, daß durch Farbe das Bild richtig interessant wird. Auch wäre die kleine Lichtinsel am fernen Ufer besser erkennbar.

Gruß,

Ralf
 
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guenter_w schrieb:
Hallo!
...
Die Kausalfrage zu einer Bildkritik ist m.E. die: Was hat den Fotografen veranlasst, das Bild genau so und nicht anders zu machen und was hat ihn überhaupt zum Auslösen gebracht? Daran schließen sich alle anderen Fragen an, nämlich - wie bringt er es rüber? Kann ich seiner Motivation folgen, seine Absicht erkennen? Wie hat er es motivmäßig umgesetzt?

Meine Kritik:

Manfred hatte bei der Motivwahl und dem Zeitpunkt des Auslösens eine glückliche Hand. Das Bild strahlt für mich nicht "Langeweile", sondern die Ruhe und Gelassenheit eines skandinavischen Sommertages aus, gleichzeitig die Möglichkeit ungestört zu entspannen und zu träumen. Details sind unwichtig, was zählt, ist die Geometrie und die Wiederholung im Bild. Dies wird durch die Wahl Schwarz/Weiß unterstrichen. Leben wird ins Bild durch die ganz leichte Kräuselung des Wassers gebracht, bei genauem Hinschauen sieht man eine kleine Böe von rechts kommen. Der Uferansatz am linken Bildrand findet seine Entsprechung in der Wolkenformation rechts oben, das jenseitige Ufer am rechten Bildrand zeigt sich wieder in der "Wolkenkante" links oben. Die Wolkenlücke sitzt über der kleinen Insel. Und dort findet wir die lebhafteste Wolkenzeichnung. Der Horizont ist nicht eine gerade Linie (der ganz leichte Fehler wurde schon angesprochen), sondern eine Abwechslung zwischen ruhigen, sanften Kuppen und den Silhouetten der Bäume. Die Bäume fast in Bildmitte bringen Himmel und Erde zusammen, dadurch, dass sie auf einer schmalen Landzunge stehen, wird das Element Wasser dazu genommen.

Je länger man das Bild betrachtet, desto mehr drängt sich die Frage nach dem Fehlenden auf. Das Bild hat eine fantastische Tiefenwirkung, aber keinerlei Vordergrund. Bei längerer Betrachtung tritt nach einer Phase der Erholung und Ruhe doch die zitierte Langeweile auf und ich möchte eigentlich mehr sehen, den Blick gefangen nehmen lassen - und da fehlt halt was.

Die technische Kritik versage ich mir jetzt.

Mein Fazit: ein herrliches Bild, um Kritiker zu testen!

Gruß

Günter
1 herrliches bild, um kritiker zu testen?
dann bist du dem bildvorsteller aber vielleicht auf dem leim gegangen.
wenn ich sowas lese: leben wird durch die kräuselung des wassers ins bild gebracht.. also ehrlich. dann tipp ich mir an die stirn. die leichte bö von rechts macht das bild meines erachtens auch nicht wirklich interessanter. uferansatz links entspricht wolkenformation rechts... und deshalb ist das bild interessant? hat der fotograf das bild deswegen aufgenommen? ach so.. nee. alles war ja eine glückliche fügung.. und dass die wolkenlücke über der kleinen insel sitzt, haut mich auch nicht vom hocker. schön aber, dass die bäume himmel und erde verbinden, nech?
nee... ich denke mal, dass du dir 1 scherz erlaubt hast. yor. der ist dir auch gelungen.. *hihi*
 
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Zunächst sehe ich bei diesem Bild alles was ich sehen will: eine schöne Landschaft, den blauen Himmel, die weissen Wolken, das Kräuseln des Wassers, das Häuschen hinter den Bäumen..

Häuschen?? Da fängts an, es könnte ein kleines Haus hinter den Bäumen sein, aber es ist nicht wirklich zu sehen. Das was ich als Bildvordergrund sehe ist mir zu undeutlich.

Dann: was ist eigentlich das Hauptmotiv? Mein Blick wird auf die kleine Insel geleitet und sucht dort verzweifelt etwas Sehenswertes. ;) Oder ist der - für mich - nach längerem Ansehen alles erschlagende Himmel das Hauptmotiv?

Mir fehlt das Ruderboot im Vordergrund und insgesamt etwas mehr "Deutlichkeit" sprich Schärfe und Kontrast.
 
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FlorianSommer schrieb:
1 herrliches bild, um kritiker zu testen?
dann bist du dem bildvorsteller aber vielleicht auf dem leim gegangen.
wenn ich sowas lese: leben wird durch die kräuselung des wassers ins bild gebracht.. also ehrlich. dann tipp ich mir an die stirn. die leichte bö von rechts macht das bild meines erachtens auch nicht wirklich interessanter. uferansatz links entspricht wolkenformation rechts... und deshalb ist das bild interessant? hat der fotograf das bild deswegen aufgenommen? ach so.. nee. alles war ja eine glückliche fügung.. und dass die wolkenlücke über der kleinen insel sitzt, haut mich auch nicht vom hocker. schön aber, dass die bäume himmel und erde verbinden, nech?
nee... ich denke mal, dass du dir 1 scherz erlaubt hast. yor. der ist dir auch gelungen.. *hihi*

Tja Florian - ich glaube da bist Du (mal wieder) gehörig auf dem Holzweg.
Nicht jedem ist es gegeben mit Worten zu "malen". Ich habe in der Schule auch immer versucht mich um Bildbeschreibungen und Interpretationen zu drücken, da es mir schwerfiel bestimmte Gefühle und Eindrücke in Worte zu verpacken. Das muß man nämlich lernen und bei Günter kannst Du davon ausgehen, dass er als Lehrer und gelernter Germanist dieses besser kann als Du und ich.
Das gibt Dir aus meiner Sicht aber nicht das Recht seine Betrachtungsweise und Interpretation ins öffentlich zu belächeln, nur weil Du seine Art der Wahrnehmung und seine Art diese zu beschreiben nicht verstehst.
Ein gerüttelt Maß von Respekt und Toleranz gegenüber anderen Forenteilnehmern erwarte ich auch von Dir.
Akzeptiere einfach, dass jeder Mensch eine andere subjektive Wahrnehmung hat und Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und diese auch ausdrücken kann. Das Defizit liegt also eher auf Deiner Seite.
Ich finde Günters Sichtweise jedenfalls sehr bereichernd und habe tatsächlich einige Dinge im Bild neu entdeckt.



Zum Bild:
Ich gehe davon aus, dass Manfred dieses Bild mit Bedacht so ausgewählt und eingestellt hat. Du kannst davon ausgehen, dass er als gelernter Photograph die Parameter für eine gute Bildgestaltung verinnerlicht hat.


Trotzdem: einen schönen 1. Advent
 
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yo, dl6hbl - nicht jeder, der sich gut auszudrücken vermag, hat mit dem, was er schreibt, recht. es kann genauso gut auch .... blödsinn sein. nicht jeder germanist ist auch gleichzeitig ein guter bildkritiker. *glaub mir*
wenn günter_w seine kritik tatsächlich so empfunden hat... tyo.. dann will ich dazu nix sagen. mir kam es allerdings so vor, dass es hier 1 test (für was auch immer) sein sollte.. bei mir kam es allzu phrasenhaft und herbeigesucht an. (Die Bäume fast in Bildmitte bringen Himmel und Erde zusammen,...) das tun bäume nämlich recht oft.. auch auf anderen fotos.. auch wenn sie nicht fast in der mitte stehen.

dito trotzdem: einen schönen 1.advent. ;-)
 
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Nachtrag:

Eigenartig.. Je öfter ich das Bild betrachte umso mehr gerät der Vordergrund in den Hintergrund und meine Augen bleiben in dem phantastischen Wolkenspiel hängen. Das Ruderboot fehlt mir nicht mehr, weil ich jetzt darin sitze und mit den Augen in den Wolken spazieren gehe.
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Ich hoffe, man(n) verzeiht mir die etwas poetische Formulierung,ich komme nunmal aus der Ecke ;)
 
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Erst mal fände ich das Bild in Farbe schöner.
Weil weiße Wolken sich auf blauen Himmel (welcher hier einen schönen Farbverlauf hätte) besser von selbigem abheben und somit, meiner Meinung nach, deutlich besser das schöne Wetter wiederspiegeln als eine SW-Fotografie. Bei SW ist die Helligkeit der Wolken stellenweise ähnlich der des Himmelsblau. Das führt leicht zu einem grau in grau welches eher auf durchwachsenes Wetter hindeutet.

Das Rauschen und die Schieflage (bereits erwähnt) sollte man korigieren.
Was mich in diesem Fall am Rauschen stört ist folgendes. An der Vegetation, besonders im hohen Gras (oder Schilf) links vor den Bäumen gehen dadurch Details verloren. Was bleibt ist eine graue verwaschene, bis auf wenige dunklere Pixelansammlungen, strukturlose Fläche welche nur noch durch die direkte Uferbepflanzung als Schilf zu erkennen ist. Am blau des Himmels (in diesem Fall grau) fällt mir das Rauschen auch unangenehm auf. Falls damit der Versuch einer Filmkornsimulation unternommen werden sollte, so wäre dieser als kläglich gescheitert zu betrachten. Für mich sieht das Rauschen in diesem Fall eher nach dem Ergebnis einer zu hohen JPG-Komprimierung aus.
Was die Schieflage betrifft, so ist diese meiner Meinung nach vorhanden. Egal welche Bäume da senkrecht stehen sollen oder nicht. Fest mache ich das an 2 Dingen. Zum einen (nachvollziehbar) am fernsten gegenüberliegenden Ufer (hinter dem rechten baumfreien Teil der kleinen Insel). Dieser Teil der Wasserfläche ist so weit weg das ein schräg zum Betrachter liegendes Ufer sich nur so minimal auswirkt das man die Uferkante als nahezu Horizontal ansehen kann. Ein weiterer Punkt an dem ich die Schieflage fest mache ist einer den ich nicht belegen kann, welchem ich in diesem Fall aber am meisten vertraue. In diesem Fall ist es das was ich sehe. Bei betrachtung der ebenen Wasserfläche und der relativ ebenen Unterkante der Wolken (die beginnen netterweise alle auf einer Höhe) sagt mir mein Gehirn das dieses Bild nach rechts kippt. Warum das so ist kann ich nicht begründen. Will ich auch nicht können.

Den Beschnitt würde ich auch noch ändern. Unten so das das Ufer genau unten links in der Ecke ausläuft. Oben würde ich bis zu dem helleren Streifen in der linken Wolke beschneiden.
Den Beschnitt würde ich deshalb so ausführen um die Weite der Landschaft zu betonen. Und Weite stellt man für das menschliche Auge am besten dar indem man in die Breite geht. Wenn dem nicht so wäre hätten wir unsere Auge wohl übereinander statt nebeneinander angeordnet. Um diese Breite zu erreichen muss man etwas am Bild abschneiden. Da nimmt man am besten die Stellen welche man am wenigsten vermissen wird da sie am wenigsten sehenswertes enthalten. Das ist zum einen der Breich unterhalb der Stelle wo das linke Ufer an den Bildrand reicht. In diesem Bereich ist nichts was man unbedingt sehen muss. Dadurch bekommt man auch eine gedachte diagonale Linie welche von links-unten entlang des rechten Ufers der vorgelagerten Landzunge (oder Insel) und des rechten Ufers der kleinen Insel bis rüber zum gegenüberliegenden Ufer läuft und sich dort mit dem rechten Bildrand trifft.
Der zweite Teil der weggeschnitten werden kann ist der Teil oberhalb des hellen Streifens auf der linken Seite. Ungefähr auf 2/3 der Höhe des Himmels. Auf den Teil Oberhalb kann man locker verzichten. Da befindet sich meiner Meinung nach nichts was dieses Bild unbedingt braucht. Dieses Bild lebt im Wesentlichen von der Landschaft. Durch den von mir angedachten Beschnitt würde meines Erachtens nach eine besseres Verhältnis von Landschaft und Himmel erreicht.

So. Damit ist der Versuch meine Anregungen zu begründen von meiner Seite her abgeschlossen.
Bei der nächsten Bildkritik werde ich mich wohl nicht mehr beteiligen. Ist mir zu Zeitaufwendig wenn man alles begründen muss.

mfG
Martin
 
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So, jetzt werde ich mal versuchen, eine Zusammenfassung dessen zu erreichen, was so von euch rüberkam und was mir dazu einfällt:

Rauschen:
Korrekt, das Bild ist verrauscht. Es ist beim Umwandeln in SW passiert, weil ich den Himmel-Wolkenkontrast wenigstens einigermaßen hervorheben wollte. Dadurch mußte ich den Rot-Regler ganz hoch schieben, was das Rauschen im Blau-Kanal deutlich verstärkt hat. Dieses Beispiel zeigt übrigens die Grenzen der Digitalfotografie, was Landschaften mit einer 3-Megapixel-Sucherkamera mit 3fach-Zoom betrifft. Die ebenfalls zur Abteilung Technik gehörenden Anmerkungen,daß das Schilf nicht genug Struktur hat, ist darin begründet. Da fehlt's schlicht an Auflösung, um solch feine Strukturen noch darstellen zu können. Aber das ist, wie schon erwähnt "Technik", die uns bei der Bildkritik weniger interessieren sollte.

Tonung:
ist Geschmacksache. Für mich hat das Bild durch die Tonung nicht gewonnen.

Schieflage:
stört natürlich das Auge, muß also korrigiert werden. Hätte ich vielleicht gleich vor dem Einstellen machen sollen. Nur wenn ich ein "einmaliges Kunstwerk" reingestellt hätte, wär halt wahrscheinlich noch weniger Kritik gekommen.

Ausschnittwahl:
Jetzt kommen wir langsam zur eigentlichen Gestaltung. Wir haben vorne zu viel Wasser. Dadurch fehlt komplett der Vordergrund. Für eine Landschaftsaufnahme, die die Weite/Tiefe der Landschaft zeigen soll, ist ein Vordergrund für den Bildeindruck wichtig. Wenn man die sich spiegelnden Bäume ganz vorne abschneidet, nimmt man dem Bild nicht sehr viel Bildinformation und rückt die Bäume ganz links auf der Landzunge wenigstens ein wenig in den Vordergrund.

Jetzt kommt ein IMHO ziemlich wichtiger Aspekt dazu. Das Bild in der veröffentlichten Form hat prinzipiell keinen "wichtigen" Teil. Der Fotograf hat sich also vermutlich nicht genug überlegt, was ihm eigentlich für diese Aufnahme wichtig ist. Ist es die Landzunge? - zu weit unten und zu weit an den Bildrand gedrängt! Ist es die Insel? - viel zu klein und undeutlich, um bildwichtig zu sein! Bleibt also der Himmel.

Also habe ich den Ausschnitt so gewählt, wie von euch öfter vorgeschlagen, aber versucht, den Himmel als Hauptmotiv herauszuarbeiten.

sw-5a.jpg


Dafür habe ich entrauscht und danach versucht, den Kontrast und die Plastizität des Himmels herauszuarbeiten. Die Landschaft wird jetzt zweitrangig. Es war mir also egal, ob die eh schon bescheidene Struktur der Binsen in die solchen geht. Der ziemlich dunkle Land-Streifen bremst jetzt den Blick etwas und hält den Betrachter ein wenig mehr beim Himmel. Gestalterisch haben wir jetzt aber leider das Problem, daß der Blick des Betrachters aufgrund der glatten Wasserfläche rechts unten relativ schnell "aus dem Bild rausläuft". Das könnte verhindert werden, wenn sich dort ein Objekt befände, das den Betrachterblick wieder ins Bild zurück (möglichst zum Hauptmotiv) führt.

Um zu zeigen, was ich damit meine, habe ich das Bild einfach mal gespiegelt.

sw-5b.jpg


Durch das Spiegeln kann der Blick des Betrachters am Ufer entlang zur rechten unteren Ecke schweifen und wird nun durch den angeschnittenen Baum ganz am Rand etwas eher wieder zurück geführt, als beim ersten Beispiel. Dadurch, daß die von links hereinragende Wolkenformation mit ihrer rechten Spitze etwa im goldenen Schnitt liegt, bleibt der Blick auch hier am ehesten hängen, der Himmel wird dadurch "wichtiger", die Meinung des Fotografen also noch ein wenig unterstützt.

Die Sruktur der Wolken in der rechten Bildhälfte beschreibt einen groben Bogen von rechts unten nach links oben. An dieser Wolkenkante wird der Blick des Betrachters vom Baum rechts unten aus wieder ins Bild geführt.

Für die, die das Bild gerne in Farbe sehen würden, habe ich einen neuen Thread aufgemacht, in dem ich das geradegerückte und beschnittene Farbbild in einer Standard- und einer gespiegelten Ausführung nebeneinander gestellt habe. Hier würde mich mal interessieren, ob die allgemeine Praxisansicht mit dem Darstellungsversuch der Theorie übereinstimmt, oder nicht. Ich bitte also, diese beiden Bilder unvoreingenommen zu beurteilen und eine Bewertung abzugeben.

Ich habe also oben bewußt den Himmel zum Hauptmotiv gemacht. Hätte ich mich für die Landschaft entschieden, hätte ich die durch Beschnitt zum Hauptmotiv werden lassen.

sw-5e.jpg


Hier habe ich einfach so viel vom Himmel abgeschnitten, daß die Landschaft so viel Gewicht bekommt, daß sie bildwichtig wird. Ich muß mir dann für dieses Bild auch wieder einen Ankerpunkt suchen. Hier wäre das der in den Himmel ragende Baum im linken Drittel (goldener Schnitt) der den Blick ein wenig festhalten soll. Das Problem hier ist wieder die für Landschaften doch eher suboptimale 3Megapixel-Auflösung, die die Strukturen nicht so fein darstellen kann, wie's nötig wäre und zusätzlich noch ein wenig zu stark "blaurauscht".

Aus dem Ursprungsbild ist durch die ganze Aktion natürlich kein außergewöhnliches, kunsvolle Bild geworden. Allerdings hoffe ich, damit gezeigt zu haben, daß man durch gestalterische Überlegungen ein Bild durchaus verbessern kann. Wenn man bestimmte gestalterische Grundlagen schon beim Fotografieren beachtet, kann man IMHO aus so einer Bildkritik durchaus für seine eigenen Foto lernen. Meine Absicht war, euch zum Hinterfragen eurer Meinung zum Bild für solche gestalterischen Dinge ein wenig zu sensibilisieren. Und da meine ich, ist die Suche nach der Begründung einer Meinung schon wichtig.

Ich wünsche euch jedenfalls, daß ihr beim Fotografieren in Zukunft doch hin und wieder mal über Blickführung, Hauptmotiv, Reduktion auf das Wesentliche und bei Landschaften über Vorder-, Mittel- und Hintergrund nachdenkt.

So, und jetzt möchte ich euch auch noch erzählen, warum ich auf die Idee gekommen bin, solche Bildkritiken hier loszutreten. Ich habe den Eindruck, daß in den Wochen- und Monatsthemen viele Bilder (vielleicht, weil sie einen persönlichen Erinnerungswert für den Fotografen haben) "vorschnell" eingestellt werden, obwohl auch bei denen durch ein bißchen Nachdenken und manchmal auch ein bißchen Probieren deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden könnten.

In diesem Sinne wünsche ich fröhliches Probieren. Auch wenn ich mit meinem Ansinnen ein bißchen gescheitert bin, mir hat's Spaß gemacht, eure Anmerkungen zu lesen, die mich wieder dazu animiert haben, mich mit meinem Urlaubs-Knipsbild ein wenig näher zu beschäftigen. Danke fürs Mitmachen!
 
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Das war ein guter und lehrreicher Artikel und für mich als Hobby-Fotograf sehr interessant. Danke!
 
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