AW: Interessantes zum Thema DRI
Ralf, bennenne doch bitte mal Deine Testobjektive, und ob die unterschiedlichen Belichtungsverhalten nur weit offen zustande kommen, oder auch wenn z.B. zwei davon auf f/5.6 abgeblendet sind.
Bei weit offenen Kleibildobjektiven verhauen sich die Belichtungsmesser von dSLRs mit kleinerem als Kleinbild-Sensor naemlich tatsaechlich bei der Belichtungsmessung- was aber nicht die Gesetze der Optik/Physik ausser Kraft setzt, sondern auf einem Fehler der Belichtungsmesser in den kleinerformatigen dSLRs ist. Besonders bei Spot-Messung. Warum das so ist habe ich auch nie verstanden, is aber so.
Liegt wohl daran, dass das Licht, das das Objektiv hinten ! verlaesst in Form eines Kegels bis hin zum Senor wandert. In diesen Kegel tritt nun recht weit vorne ein Spiegel, der das Licht 90 Grad nach oben rflektiert und durch das Dachkantprisma bis auf die Mattscheibe leitet. Und auf dieser Mattscheibe wird bei vielen Kameras die Belichtung gemessen.
Wenn nun aber der Spiegel und auch das Dachkantprisam und die Mattscheibe kleiner sind als Kleinbild, dann wird nur ein Teil des Kegels zur Belichtungsmessung hergenommen, waehrend der gesamte Kegel auf den Sensor fokussiert wird- es kommt zu Ueberbelichtung, weil dem Belichtungsmesser nicht all das Licht zugefuehrt wid, dass auch auf dem Sensor landet.
Bei engeren Aperturen hat die Kegelbasis wegen der Blende einen geringeren Durchmesser, so dass er auch komplett gespiegelt wird- und dann wird auch wieder das gemessen, was auf dem Sensor ankommt und alles ist wieder fein (so ab f/2.8). Na durchs Aufschreiben habe ich es nun endlich auch selbst verstanden ;O.
Nachzuelsen bei Wrotniak:
http://www.wrotniak.net/photo/oly-e/any-lens.html unter Exposure accuracy (is halt auf Englisch, macht aber Sinn).
Und dass dicke Frontlinsen schaerfere Bilder machen ist totaler Quatsch. Je weniger Linsen und somit auch weniger Uebergaenge Luft/Glass Glass Luft, desto besser (im Idealfall). Lichtriesen brauchen viele Linsen, um das Licht auf den Sensor zu biegen. Bei engeren Aperturen haben sie zwar den Vorteil, nur den zentraleren Berreich der vorderen Linsen zu nutzen, aber eben auch den Nachteil, viel mehr Elemente haben zu muessen, um die Lichtstaerke zu ermoeglichen.
Das Adleraugen Design war urspruenglich mal ein Tessar, mit 4 Linsen (oder so), fast symmetrisch bei 50mm- aber damit konnte man keine hohe Lichtstaerke erreichen. Das wurde mit der Einfuehrung von Einfach oder gar Mehrfach-Verguetungen besser, ebenso mit der Entwicklung staerker brechender Glassorten (ED, rare Earth etc. pp.).
Aber ein ohne Abstriche auf den Preis entwickeltes f/2.0 50mm sollte auch bei f/5.6 besser abbilden als ein f/1.4 das auf 1/5.6 abgeblendet wurde-weil es einfach weniger Elemente mit eben so guter Verguetung besitzt.
Bei heutigen 50mm Brennweiten sind die 1/1.8 oder 1/2.0 Varianten aber leider nicht mit gleicher Sorgfalt gemacht, wie ihre 1/1.4 Brueder- um eben Geld zu sparen.
Ein 1/1.4 50mm sollte aber abgeblendet auf 1/5.6 besser performen als der Ewdelbruder: auch 50mm aber 1:1.2- toll wenn man den Lichtvorteil braucht, aber eben schlechter bei 1/5.6-weil da zu viele Elemente drinstecken, egal wie gut sie verguetet wurden.
Und woher ich das weiss? Weil es die Gesetze der Physik/Optik implezieren, und als Wissenschaftler glaub ich da dran. Aber auch weil ich einige der besten Objektive(ohne auf den Preis zu achten) die jemals gebaut wurden besitze-allerdings noch aus der Zeit, wo Einfachverguetung gerade neu war.
Mein Contarex 50mm 1/2.0 Planar hat immer noch den Ruf, das beste 50er aller Zeiten zu sein-und ich mag es auch ganz gerne.
Aber ich habe auch das 55mm 1:1.4 Zeiss-Planar- das ist auch nett, besonders wenn man die Lichtstaerke braucht, aber abgeblendet ist das 50er einfach besser- aus oben genannten Gruenden.