Was ist hier passiert?

ToniToni

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Meine Frage hat nichts mit FixFoto zu tun, sondern mit der Aufnahme selbst. Vielleicht hat jemand eine plausible Erklärung dafür.

Warum beginnt das Brückengeländer mitten im Bild und nicht beim Gebüsch?
Das sieht wie ein manipuliertes Foto aus, ist aber ooC - Blende 9,0 und 1/80 s.

Das Foto wurde mit der Olympus E-M10 Mark II aus einem fahrenden Zug gemacht. ( Ich hätte hier wohl besser mit Blendenautomatik und mind. 1/250 arbeiten sollen. Aber um die Bewegungsunschärfe geht es ja nicht). Alle anderen Bilder zeigen so einen Effekt nicht.
Hängt das evtl. mit dem 2.Verschlussvorhang zusammen, oder was spielt sich im Innern der Kamera ab?

Auf die Antworten bin ich gespannt.
 
Hast Du vielleicht mit dem elektronischen Verschluss gearbeitet? Der löst zwar erschütterungsfrei und lautlos aus, bei schnell bewegten Motiven (wie es hier der Fall ist oder auch bei fliegenden Vögeln oder sich drehenden Rotorblättern) gibt es ganz merkwürdige Effekte, wo die Flügel eigenartig verzerrt oder abgehackt aussehen.

Das liegt daran, dass das zeilenweise Auslösen des Sensors einige Zeit dauert (größenordnungsmäßig 1/20 sec, glaube ich), und in dieser Zeit hat sich das Motiv dann schon weiterbewegt, so dass das Bild sich dadurch partiell verschiebt.

Googel mal nach "rolling shutter" (Wikipedia).

Der 2. Verschlussvorhang kommt nur bei Blitzaufnahmen zum Tragen, ist also hier nicht relevant.

Gruß
Alfred
 
Ich habe von den technischen Berechnungsmöglichkeiten aktueller Kameras keine Ahnung.
Optisch sieht es für mich so aus, als wäre das Bild aus 2 Bildern zusammengerechnet. Wenn Du im Bereich des fehlenden Geländers nach oben gehst, meine ich am Absperrschieber die meisten senkrechten Stäbe doppelt erkennen zu können. ebenso scheint die Betonmauer rechts vom Schieber mit einer leichenten Verschiebung zweimal da zu sein. Also wie eine schnelle Doppelbelichtung, bei der die Kamera dann hinterher versucht aus den zweien ein Bild zu errechnen. Im Hintergrund verschiebt sich dann fast nichts. Im Vordergrund müsste dann bei Bild 1 der Busch und bei Bild 2 das Geländer überwiegendes Motiv sein. Der Übergang ist dann ähnlich wie bei nicht passenden Panoramaaufnahmen mit "Gewalt hingerechnet". Wenn man das unter "sequenziellen Aufnahmen versteht", würde ich sagen die Bildinfo in den Metadaten ist falsch.

LG

bernd
 
Ich habe gerade mal in die Bedienungsanleitung der Kamera geschaut.
Mehrfachbelichtung?
siehe S.102 der Anleitung. Da könnte ich mir so ein Ergebnis auch vorstellen.

LG

bernd
 
Interessanter Effekt! Ich kann es mir nur so erklären, dass das Geländer erst später beginnt. Sonst wären die Steine, die in der Verlängerung liegen ja nicht sichtbar gewesen. Strukturen im Vordergrund sind durch die Bewegung stark verschwommen, wobei Horizontale (Das Geländer) sichtbar sind, während Vertikale (die Geländerstütze) fas unsichtbar sind, weil sie sich währen der 1/80 s durch fast ¼ des Bildes geschoben hat. Allerdings kann man sehen, dass das Wasser im Bereich der sehr stark verbreiterten Stütze etwas dunkler ist.

Viele Grüße aus der Rhön
Frienan
 
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