DPI/PPI-Berechnung für Ausgabe

muetzekoeln

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Hallo,

bei der Berechnung der richtigen Auflösung (PPI, Pixel-pro-Zoll) für
Filmbelichter, die im Halbtonverfahren (Rasterung) arbeiten, taucht
immer ein "Qualitätsfaktor" (i.d.R. 1,5 bis 2,0) auf, um den man die
Auflösung höher wählen soll, als die Raster-Auflösung (in PPI)
ist.

Diesen Faktor vermisse ich in den Belichter-Einstellungen!

Ist es richtig zu vermuten, dass man diesen Faktor bei Fotopapier-
Belichtern nicht benötigt, da hier nicht gerastert wird?

Sollte man in die Belichter-FAQ einen Hinweis auf den "Qualitätsfaktor"
aufnehmen, für die Fälle wo man auf rasternden Ausgabegeräten
(Filmbelichter, Tintendrucker(?), etc.) ausgibt?

Gruß

--- Christoph


PS: DPI (Dots-pro-Zoll) gibt die physikalische Auflösung des
Ausgabegerätes an. Bei vielen Geräten kann dieses Dot (Ausgabe-
punkt) nur "gedruckt" werden oder nicht, es gibt also keine
Abstufungen der Intensität. Um Halbtonbilder darzustellen,
werden mehrere Dots zu Pixeln (Bildpunkte) zusammengefasst
(Rasterung, DPI>PPI), so daß für das menschliche Auge eine abgestufte
Intensität entstehen kann. Bei Computerbildschirmen und Fotopapier-
belichtern (und natürlich auch beim Speicherformat des Bildes) kann
ein Dot aber verschiedenen Intensitäten haben, so daß hier ein Dot
einem Pixel entspricht (DPI=PPI). Für die Ausgabe auf einem Filmbelichter
muß man in FF die Einstellung "DPI" mindestens gleich der PPI des Belichters
einstellen. In vielen Handbüchern findet sich die Empfehlung

DPI (Bild) = Q * PPI (Belichter)

mit Q als dem "Qualitätsfaktor" für die Rasterdarstellung.
 
AW: DPI/PPI-Berechnung für Ausgabe

Hallo!

Nein, ist nicht richtig, diesen Faktor irgendwo wegzulassen. Es ist ein oft gehörter Unsinn, man brauche 300 dpi beim Scan für die Ausgabe von 300 dpi auf Papier. Hier kommt das Nyquist-Shannon-Abtasttheorem ins Spiel, was aber hier nicht erläutert werden kann, das führte zu weit. Wer sich das antun möchte, sollte was von Nachrichtentechnik und Informationstherie verstehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nyquist-Shannon-Abtasttheorem

Stell Dir beim Abtasten ein Schwarz-Weiß-Raster vor als einfaches Foto. Wenn das Abtastraster des Scanners nicht exakt dem Raster des Bildes entspricht, liefert der Scanner keine sauberen schwarzen und weißen Punkte, sondern eben auch Graustufen. Diese Graustufen sind als Störfrequenzen anzusehen und können nur ausgefiltert werden, wenn die Abtastung mindestens mit doppelt so hoher Auflösung erfolgt, als für die Ausgabe gewünscht wird. Zudem sollte man noch berücksichtigen, daß durch Sensor- und Vorlagenglasverschmutzung, Sensorrauschen und sonstige "Verschmutzungen" der Signale zusätzliche Störungen mit in den Scan kommen.

Durch all das erhält man höhere Frequenzen im Scan als ursprünglich darin vorkamen. Nachrichtentechnisch gesehen ist ein Bild nur eine Überlagerung von verschiedenen Frequenzen. Die maximale Frequenz bei der Ausbelichtung ist der Wechsel zwischen den dots, also z.B. 300 dpi. Eine höhere Abtastung als das Bild ursprünglich hatte führt zu höheren Frequenzen im Bild, die aber keine Bildinformation darstellen, sondern durch das Abtastverfahren hinein kamen. Und die sind hinterher wieder "auszufiltern". Technisch gesehen ist dafür eine einfache Tiefpaßfilterung mit entsprechender Grenzfrequenz ausreichend. Vereinfacht ausgedrückt geschieht das bei unserem Bild durch die Herunterskalierung. Joachim (JK): Ist das so korrekt dargestellt?

Gruß,

Ralf
 
AW: DPI/PPI-Berechnung für Ausgabe

Hallo Christoph,

wie Ralf schon richtig bemerkte, hat der Qualitätsfaktor überhaupt nix mit der Ausgabe, sondern mit dem Einscannen zu tun. Du mußt in höherer Qualität einscannen, als Du für die Ausgabe benötigst.

Aus diesem Grund wäre es IMHO Quatsch, in FixFoto einen "Qualitätsfaktor" einzubauen.

Das bei uns übliche 60er-Raster (60Linienpaare/cm) für den Offset-Druck benötigt eine Datei von 150 DPI, optimalerweise wären es 152 DPI Auflösung, also weit weniger, als ein Fotobelichter belichten kann. Außerdem werden beim Raster-Ausbelichten für den Druck meistens CMYK-Dateien benötigt, die FixFoto gar nicht kann (können will). FixFoto ist für die "fotografische" Ausgabe da.

Einen Sonderfall stellen Inkjet-Drucker dar, die ja unterschidlich große Tröpfchen drucken können, die mit Versatz ineinander gedruckt werden. Hier hat sich in der Praxis gezeigt, daß selbst bei besten Druckern neuesten Herstellungsdatums jenseits von 254 DPI keine Veränderungen in der Bildqualität mehr feststellbar sind.

Da die Druckerhersteller die jeweils exakte Auflösung nicht verraten, kann man mit 254 DPI für solche Drucker jedenfalls nix falsch machen. 300 DPI Auflösung des vielleicht verwendeten Standard-Belichterprofils schaden auch nicht.

Bei allen anderen Verfahren fotografischer Ausbelichtung (Auf Fotopapier oder Thermosublimationspapier) ist für die optimale Bildqualität jeweils die Auflösung in DPI zu wählen, die der Ausbelichter kann. Mehr steht in der Belichter-FAQ. Einzig hinzuzufügen gilt noch: Für alle, die eventuell einen Thermosublimations-Drucker ihr Eigen nennen, da ist eine Auflösung von 300 DPI Standard. (Richtigerweise würde man statt der DPI PPI verwenden, DPI ist aber verbreiteter und wird deshalb leichter verstanden.
 
AW: DPI/PPI-Berechnung für Ausgabe

kuni-r schrieb:
Du mußt in höherer Qualität einscannen, als Du für die Ausgabe benötigst.

Hallo,

das heißt doch übersetzt in die Digitalkamera-Welt, dass ich mein Bild auf eine höhere
Auflösung skalieren muß, als ich für das Ausgabegerät benötige.

Bei der Ausgabe auf Fotopapierbelichter könnte ja auch (theoretisch) das "Nyquist-Shannon-Abtasttheorem" zuschlagen. Der Belichter-FAQ entnehme ich (implizit),
dass das nicht so ist. Das ist erfreulich.

Es ist aber doch auch denkbar, dass jemand seine RGB-JPGs an einen Belichter-Service
gibt, z.B. für einen Offsetdruck. CMYK-Umwandlung überlässt man dem Dienstleister,
aber an den Qualitätsfaktor sollte man dann denken. Daher regte ich an, den in die
FAQ aufzunehmen, falls das Sinn macht.

Gruß

--- Christoph
 
AW: DPI/PPI-Berechnung für Ausgabe

muetzekoeln schrieb:
das heißt doch übersetzt in die Digitalkamera-Welt, dass ich mein Bild auf eine höhere
Auflösung skalieren muß, als ich für das Ausgabegerät benötige.
Nein, das heißt es nicht. Du scannst in einer höheren Auflösung ein, skalierst das Ergebnis dann runter und lieferst dem Drucker/Ausbelichter genau die Auflösung, die er benötigt/anfordert. Also für den Offset-Druck lieferst Du exakt 150(152) DPI ab, falls ein 60er-Raster verwendet wird.

Das muß also in die "Scanner-FAQ" und nicht in die FixFoto Belichter-FAQ.
 
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